Honig aus der Klotzbeute

Der am 23. April eingezogene Bienenschwarm hat sich in der Klotzbeute prächtig entwickelt. Vor wenigen Tagen sind alle Bienen aus der Klotzbeute verschwunden. Auch alle anderen Völker weisen drastische Verluste auf. Liegt es an den totgespritzten gelben Feldern in der Umgebung? Ich vermute dies. Aber was soll man machen? Anzeige gegen Unbekannt wegen Massenmord oder Völkermord? So was bringt eh nichts. Das hiesige Rechtssystem ist eh schon lange ein Unrechtssytem geworden weil es die Naturzerstörung und Gifte erlaubt hat. Solange das lebenszerstörende System der Antivernunft noch aktiv ist kommen solche Katastrophen vor. Aber bald ist hoffentlich schon mal das Geldsystem am Ende. Dann hören die Landwirte, besser gesagt die subventionsabhängigen Naturzerstörer und Giftessenhersteller… endlich auf mit dem Irrsinn.

Nun gut lassen wir das. Zurück zu den Bienen:

Nachdem die Klotzbeute komplett leise wurde habe ich sie geöffnet:

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Stück für Stück habe ich alle Waben entnommen und viel Pollen sowie knapp 10kg Honig geerntet. Nach dem Ausräumen kamen ein paar Bienen um die Reste zu „räubern“. Irgendwo sind also doch noch Bienen, selbst wenn meine Kästen leer sind. Vielleicht ist einer meiner abgehauenen Schwärme in der Nachbarschaft im Wald in einem sicheren Zuhause. Und, so meine Hoffnung, kommt nächstes Jahr ein Schwarm zurück in unseren Garten.

Sehr auffällig war, dass die Bienen den gesammten Innenraum, immerhin 1,2 Meter Länge, komplett ausgebaut hatten!

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17 Gedanken zu „Honig aus der Klotzbeute“

  1. Holla Konstantin,
    danke für die schönen Fotos; tut mir leid um deinen Bienen …,
    und hoffe das sie überleben können.
    Haben die Bienen Warm und Kaltbau in der Klotzbeute gebaut?
    Ja, das Leben in der Antivernunft ist schwer/ depressiv, aber
    außer der Hoffnung das evtl. ein Komet oder ähnliches mal für ein
    paar Tage den Strom abschaltet habe ich auch keine Idee.
    liebe Grüße
    Wolfgang (spag)

  2. Es war „Warmbau“. Das Flugloch ist seitlich an der Klotzbeute. Die Waben gingen den ganzen Hohlraum entlang also quer zum Flugloch. Obwohl ich die ganzen Monate nie die Beute geöffnet habe ist klar erkennbar gewesen, dass die Bienen zuerst direkt hinter dem Flugloch im Warmbau gebaut hatten. Diese Waben waren mehrfach bebrütet, dunkel und fest. Die Waben am oberen Ende der schrägen Röhre war hingegen dünn, hell und mit Honig gefüllt. Die Honigwaben waren also erst frisch gebaut gewesen. Meine Vermutung hat sich nicht bestätigt. Ich dachte, die Bienen fangen mit dem Bau am oberen Ende der Röhre an. Dort haben sie aber zuletzt gebaut!. Ich überlege ernsthaft die Röhre am oberen Ende zu öffnen und mit einem Deckel zu versehen. Dann kann ich in ähnlichem Fall (Absterben des Volkes) die Honigwaben entnehmen und lasse die gebrauchten Brutwaben im Stock für den nächsten Schwarm.

    Gruß
    Konstantin

  3. Hallo Konstantin,

    das tut mir Leid um Deinen Verlust. Vor einem Jahr hatte ich ähnliche Verluste: 50% meiner Völker dahingerafft.

    Untersuchungsergebnis: Varroa!

    Es zeigt, dass die Bienen nicht ohne Behandlung mit diesem vom „Ungeziefer Mensch“ eingeschleppten Parasiten fertig werden.

    LG
    KAi

  4. Holla Konstantin,
    mein Anastasia Klotzbeutenvolk ist auch gestorben,
    wie ich heute gesehen habe. Mache ich etwas mit der
    Anastasia Beute falsch?
    – der Schwarm wurde gefangen und in der Beute in Kellerhaft genommen
    – ein Tag später einfach die Schwarmkiste geöffnet (in der Anastasia Beute)
    – Bienen zogen an die Decke der Anastasia Beute, Schwarmkiste entfernt
    – Honig ca 1kg zum guten Start gefüttert
    – Super Volk, super in den Winter gegengen; 8 gut besetzte Waben;
    kaum Varroa, (eifach ein großes Papier in die Anastasia Beute gelegt, zur Diagnose)
    – heute: alle Bienen lagen von Innen vor der Tür, es waren aber eigentlich
    viel weniger Bienen als ich erwartet hätte; etwas Schimmel an einigen Waben,
    das weiße Papiertbodenblatt war feucht und angeschimmelt, die Kiste selber aber nicht;
    es war noch Honig in den Waben, also sind sie nicht verhungert, Varroa OK, Gift? die Bienen
    sind noch nicht geflogen;
    – Die Anastasia Beute ist nach Wladimir Megre gebaut aus 6 cm Eiche, ohne Chemie, Farben etc.
    – die Beute steht im „Weihnachtsbaum“ Wald, alleine, mit Dach also ein wenig Feucht ???
    In Moment habe ich natürlich etwas Frust … habe ich das ganze Beutenkonzept und die Bienen
    nicht verstanden? hat Wladimir M. etwas falsch verstanden? liegt es an den Bienenrassen? muß
    ich durch ein Jammertal?
    herzliche Grüße
    Wolfgang
    PS:
    hätte gerne ein Foto der Beute eingefügt ???

  5. Hallo Wolfgang,
    tut mir leid um Deine Bienen. Leider sterben immer mal wieder ein paar Völker. Wenn man nur eins hat oder nur eine Klotzbeute, dann nimmt man es leicht persönlich und sucht einen Fehler. Ich würde an deiner Stelle nur die toten Bienen entfernen und Waben mit Honig drin lassen. Ein neuer Schwarm wird so besser starten können. Ich vermute, dass die innere vollständige Auskleidung der Holzhöhle mit Propolis für die Gesundheit nötig ist. Doch diese Auskleidung dauert etliche Jahre. Es kann also sein, dass mehrere Jahre lang ein Volk nur bis zum Winter lebt und wieder ein neues Volk kommen muss. Aber nach ein paar Jahren dürfte die Höhle dann sehr gut sein. Andererseits gibt es so viele Faktoren wie Elektrosmog, Sonnenwinde, störende Gedanken, Wasseradern, ungesunde Herkunft der Königin etc. Man kann als Imker nur das Beste tun und dann beobachten was passiert. Daher: Einfach weiter machen und am besten jedes Jahr eine neue Klotzbeute dazu stellen, irgendwann sollten die Bienen stabil überwintern. Gruß Konstantin

  6. Lieber Konstantin,

    am 11.09.2016 hattest du geschrieben, dass du 2 Völker in Klotzbeuten hast. Heißt das, du hast nun bereits einen zweiten Stamm aus dem Wald bei dir auf dem Grundstück, oder hast du einen selbst gebaut?

    Und wie ist der heutige Stand deiner Bienen? (Anfang 2018)
    Hattest du nochmal ähnliche Probleme mit verwaisten Beuten? Und wenn ja, besiedelten sich selbige wieder selbstständig neu?

    Lieben Gruß,

    Johannes

  7. Nachdem mehrfach alle Völker starben (auch zeitgleich bei benachbarten Imkern), direkt nach Ausbringung von Bioziden durch industrielle Landwirtschaft ruht meine imkerliche Tätigkeit bis die Zerstörung der Lebensgrundlagen durch die Gift-Landwirte in meiner Region ein Ende gefunden hat. Wie lange das dauert kann ich nicht sagen. Die leben eh nicht von der Produktion, sondern überwiegend von Fördermitteln und Billig-Erdöl. Irgendwo wird die Versorgungskette diese Abhängigen reißen. Dann hat das Leben wieder eine Chance und damit auch die Bienen bei mir.

  8. Hallo Konstantin,

    ich interessiere mich sehr für unsere Bienen und ihre wesensgerechten Behausungen. Es tut mir leid zu Hören, dass die Bienenpopulation in eurer Region so verringert hat. Ich hab in letzter Zeit viel recherchiert und möchte in absehbarer Zeit (sobald wir unser Haus mit Garten beziehen können) auch den Bienen ein Zuhause geben. Da ich allerdings von eigener Erfahrung noch nicht sprechen kann, möchte ich mir einige Tips & Tricks abschauen und Wissen sammeln.
    Wichtig ist mir eine artgerechte Behausung und Lebensweise für die Völker.
    Mein Weg ging von der Bienenkiste über die Bienenkugel (mit Totholzkasten und Bücherskorpione welche die Varroamilbe wohl gänzlich in Schach halten und auch gerne mit den Bienen zusammen leben) bis zu den verschiedensten Bauformen der Klotzbeute (Mit Honigraum & den verschiedensten Türchen/Schaukästen um nach den Bienen zu sehen, sowie der Sitz des Fluglochs).
    Welche Erfahrung hast du mit der Klotzbeute und dem Honig sammeln, und zufüttern? Muss man nicht irgendwann die Brutwaben ersetzen? Wäre eine Kombination der Klotzbeute und der Bienenkugel (Totholzkammer) eine gute Wahl? Kann man einfach so einen Honigraum aufsetzen oder ist es besser „von unten“ den Honig zu ernten, wenn es die Blütenpracht zulässt?
    Das sind für den Anfang viele Fragen, ich bin auch noch auf der Suche nach einem geeigneten umfangreichen Buch.

    Ich bin sehr auf deine Meinung & Erfahrung gespannt und freue mich von dir zu Hören.

    Liebe Grüße
    Christina

  9. Hallo Christina, danke für Dein Interesse. Meine ganz simple Empfehlung: Nehme direkt Kontakt mit Bienen auf. Finde z.B. beim regionalen Imkerverein jemanden, bei dem Du mitmachen kannst und dabei konkret ganz praktisch die Bienen und den Umgang mit ihnen kennenlernst. Buchwissen ist Theorie und kann die reale Praxis nur ergänzen.
    Viele Grüße
    Konstantin

  10. Hallo Konstantin,
    vielen lieben Dank für Deine Beiträge!
    Ich habe ebenso die Anastasia-Bücher gelesen und habe vor, so eine Bienenbehausung zu bauen.

    Zu den Fluglöchern habe ich noch etwas sehr interessantes gefunden. Ein russischer Imker hat die Bedeutung Fluglöcher erklärt.

    Also ein kleines Loch ist zu wenig für die Bienen. Man soll entlang der Behausung am besten ein längeres Loch machen. Er hat sogar ganze 75 cm gemacht (ich habe vor, etwa 60 cm zu machen). Dieser lange Schlitz soll im unteren Teil auf mind. 30 cm aufhören. Wozu so ein langer Einflugschlitz?

    Die Bienen fangen schnell an, diesen langen Schlitz in mehrere kleinere Schlitze umzugestalten. Sie bauen also den unnötigen Raum mit Propolis zu. Aus ausgesägten Fluglöchern entstehen eine Art „Sanitär-Durchgänge“, denn Propolis ist ein starkes Antiseptikum.

    In der herkömmlichen Imkerei befreien die Imker das Flugloch vom Propolis, um den Bienen freien Eingang z.B. in der aktivsten Flugzeit zu gewähren. Somit aber mischen sie sich in ihr Sicherheitssystem ein. Im Winter wiederum schieben sie Riegel davor, ohne zu wissen, wie die Bienen es zumachen würden.

    Aber die Bienen machen es tatsächlich zu. Aber wie! Jetzt kommt der zweite wichtige Aspekt des langen Schlitzes:
    Sie bauen die Mitte des Einflugloches jetzt mit Propolis komplett zu und lassen die Schlitze nur im obersten und untersten Teil. Hier kommt der Sinn des Kippens der Anastasia-Beute zum Tragen: das Wichtigste beim Überwintern der Bienen ist nämlich die Lüftung. So kommt kalte Luft unten rein und die warme steigt nach oben. Es erfolgt Luftaustausch.

    In der Natur nisten die Bienen am liebsten in den Astlöchern der lebendigen Bäume. Dort wird nämlich CO2 der Bienen vom lebenden Baum einfach aufgenommen. Da unsere Behausungen aus dem toten Holz bestehen, muss dort auch die Lüftung stimmen. Deswegen die Neigung. Und deswegen ein langer Schlitz entlang oder auch mehrere Schlitze nebeneinander.

    In der Anastasia-Anleitung steht, dass die Fluglöcher, bzw. der lange Schlitz genau 30 cm vor dem nach unten geneigten Deckel mit Tuch aufhören soll. Das ist der Raum, der dann irgendwann nach den ersten Jahren der Imker abernten darf. Nur diese 30 cm. Der Rest bleibt den Bienen.

    *****
    Hallo Oxana,

    danke für Dein Sehnen nach Gesundheit und Wohlergehen der Bienen. Jedoch konnte ich in vielen Jahren Experiment nicht erkennen, das die von Anastasia beschriebene Bienenwohnung in Mitteleuropa funktioniert. Die Schlitze sind beispielsweise zu breit das Mäuse ein und aus gehen können. Ich habe weit mehr Bienenvölker durch Mäuse verloren als durch Milben. Ich sehe die Aussagen von Anastasia als Empfehlung für eine eher ferne Zukunft. Aktuell passt da vieles noch nicht. Derzeit zählt erst ein mal, das die Bienen überhaupt überleben.

    Viele Grüße
    Konstantin

  11. Hallo Konstantin,
    das mit Mäusen hat auch der russische Imker als Gefahr Nr. 1 ausgewiesen. Er selbst hat in seiner Kolode einfach ein 5mm-Gitter installiert. Danach hatte er Ruhe. Hier ist übrigens seine Seite: https://d-otshelnik.forum2x2.ru/t187-topic. Man kann es vielleicht durch automatischen Übersetzer durchjagen, falls es Dich interessiert.

    Ansonsten spricht dieser Imker dort über den s.g. „kontaktlosen Honig“. Er hat in seiner Experiment-Kolode keine Varroa-Behandlungen durchgeführt. Allerdings hat er seine Kolode gleich mit 2 Königinnen und zwei Völkern, die aus dem selben Volk abstammten, bestückt. Keine Ahnung, ob es notwendig ist, aber er hat es so gemacht.

    Also bald hat er festgestellt, dass ohne Behandlung sein Volk zum Anfang im Vergleich zu konventionellen und behandelten Völkern kleiner wurde. Aber im nächsten Jahr auf einmal wurde es stärker und größer, als andere.

    Weiterhin beschrieb er das Anastasia-Prinzip:
    Es soll kontaktlos sein. Der kostbarste Honig ist nicht der frische Honig, sondern der mind. 2-3 Jahre in der Beute gelegen war. Dieser Honig hat besondere Heil-Eigenschaften. Und diese Beute fördert das Prinzip dieses s. g. „kontaktlosen“ Imkerns. Die Beute wird einfach in Ruhe gelassen und die ersten Jahre überhaupt nicht mehr geöffnet. (Es sei denn, es ist ein Notfall). Erst nach den ersten 2-3 Jahren wird nachgeguckt, wie weit die Bienen mit Waben durchgedrungen sind. Irgendwann nach Jahren werden ja die Waben schwarz, die Zellen klein, die Bienen ebenso klein und dadurch – schwach. Ein Volk wird eine vollständig ausgebaute Kolode entweder auf natürliche Weise verlassen und der so einige Jahre schon gelagerte Honig bleibt vollständig dem Imker. Bzw. er nimmt daraus einen Teil, um ausgeschwärmten und wieder in eine neue Beute einlogierten Bienen das erste Zusatzfutter anzubieten.

    Oder auch man stellt die Kolode so hoch, dass man drunter noch eine Kolode direkt an den unteren mit Tuch geschlossenen Deckel ranschiebt. (dafür muss die Kolode ordentlich hoch stehen) Der untere Deckel wird entfernt und so verbindet man zwei Koloden zu einer Langen (also 2,40m-Kolode). Man lässt es so etwa 1 Jahr liegen. Danach wird die neue überfüllte Kolode mit etwa 0,5 Meter Waben schon neu zugebaut. Das ist dann das Anzeichen, indem man die Koloden trennt. 1 Monat vorher schließt man alle Fluglöcher der alten Kolode zu. Und dann trennt man sie voneinander (ist auf der Seite beschrieben, wie). So wird das Volk schonend umgesiedelt. Die verbliebenen Bienen in der alten Kolode siedelt man dann manuell in diese neue Kolode zusätzlich um. Der Vorteil ist natürlich immens: so entsteht eine neue Kolode ohne Umzugs-Stress, ohne Schwarm auffangen. Gleich mit einem autarken, starken Volk und bereits vorhandenen Vorräten. Einerseits voll aufwendig, andererseits macht man so einen extremen Aufwand „nur“ ein Mal in 3-10 Jahren, je nachdem, wann die Kolode vollständig gefüllt ist.

    Ich persönlich habe nicht vorgehabt, Honig zu „produzieren“, sondern ich wollte einfach etwas für Bienenerhaltung tun. Ich denke, ich werde so eine Kolode zusammenbauen, nicht behandeln, gar keinen Honig die ersten Jahre ernten (auch keinen Überschuss) und dann sehen, was passiert. Sprich, das Ziel ist, nicht Honig zu ernten, sondern Bienen zu haben, die kein Problem mit Varroa haben.

    Achso, ja, bei uns sind die Mäuse Vergangenheit. Wir sind in unser alte Bauernhaus vor 1 Jahr eingezogen. Das komplette Haus und Grundstück wurde von (mind.) 5 Arten der Mäuse bevölkert. Das Grundstück glich einer Goldmiene – man trat ständig in die Löcher und man musste aufpassen, sich nicht den Fuß zu verstauchen. Wir legten uns 3 junge Katzen zu. Nach einem halben Jahr – keine Mäuse im Haus mehr. Auch unsere neuen Nachbarn (einer auf der Ostseite und einer auf der Westseite) erzählten ein Paar Monate später, dass sie auf einmal drastischen Mäuserückgang auf ihren Grundstücken erlebt haben.

    Wir haben Folgendes gemacht: als die kleinen Kätzchen halbes Jahr wurden, durften sie das erste Mal nach draußen. Sobald wir feststellten, dass sie nicht nur im Haus, sondern auch draußen Mäuse fraßen, reduzierten wir ihr Futter um 50%. Das brachte sie dazu, ihr Revier ordentlich zu säubern. Das ist nämlich wichtig: nicht einfach Katzen. Sondern dass sie ihr Revier kennen und dabei nicht überfüttert werden. Sondern ausschließlich zugefüttert. Dann fangen sie die Mäuse nicht nur aus „Laune“, sondern das ist ihre wichtige Futterquelle. Auch wichtig: fremde Katzen – auch zahlreich – werden den Garten nicht als Revier ansehen und nur gelegentlich dort jagen.

    Unser Haus stinkt nicht mehr nach Mäusen. Unsere Nächte sind jetzt ruhig (zuerst hörte man Mäuse überall in der Nacht kratzen) und ich kann im Garten sogar die Bioabfälle ohne Schutz im Boden vergraben: sie werden nicht einmal angerührt. Also eigene Katzen (mind. 3 für großes Grundstück), am besten noch jung und richtiges Futtermanagement. Und schon gibt es keine Mäuseplage mehr.

    Lieben Gruß und schönen Winter
    Oxana

    *****
    Hallo Oxana,
    mir kommen diese Geschichten vor wie aus einer anderen Welt. Es gibt derart viele widersprüchliche Geschichten, das ist schon unglaublich: Nimm zwei Imker und Du hast mindestens 3 Meinungen…
    Es gibt beispielsweise Imker, die absichtliche Schritte gehen um die Zellen einer Wabe kleiner zu bekommen damit kleinere Bienen entstehen die dann gesünder sein sollen und sich besser die Milben aus dem Pelz holen können. Du schreibst nun, das kleinere Zellen zu schwächeren Bienen führen sollen… Im übrigen können Bienenvölker alte schwarze Waben komplett abtragen und ersetzen mit nagelneuen Waben.

    Das Ansinnen Bienen um der Bienen halten zu wollen klingt oberflächlich schön, aber es produzierte in vielen Fällen mehr Tierleid und verstorbene Tiere als bei denen, die Bienen halten wegen dem Honig.

    Beispielsweise ist das Montieren eines 5mm Gitters vor einem Flugloch meines Erachtens Tierquälerei. Es sind zum Schutz gegen Mäuse Gitter üblich mit 6×6 mm oder 6,6×6,3 mm oder 8×8 mm.
    Siehe beispielsweise hier: http://www.imkerzeitung.de/thread/8296-m%C3%A4usegitter-6-x-6-mm-oder-8-x-8-mm/

    Außerdem kommen bei 5×5 mm sicherlich keine Drohnen durch die in kleineren Mengen durchaus auch im Winter in der Beute sein können. Und wenn es dann ein paar warme Tage im Winter gibt und die Bienen froh sind draußen koten zu können, dann können das die Drohnen nicht und koten drinnen die Waben voll – was wiederum Krankheiten begünstigt. Der Boden, den ich derzeit benutze, hat einen Schlitz mit 7 mm x 15 cm und ist hier zu sehen: http://www.konstantin-kirsch.de/2020/06/hoher-boden-schraeg-fuer-dadant-beute.html

    Grundsätzlich rate ich jedem Bieneninteressenten dieses Buch: Bienen im Kopf
    Auch wenn es viele Infos für Berufsimker enthält so hat es doch ganz besonders viele Infos für Bienenliebhaber.
    Hier ein Blogpost dazu: http://www.konstantin-kirsch.de/2020/07/ein-besonderes-buch-bienen-im-kopf.html

    Viele Grüße
    Konstantin

  12. Moin-Moin Konstantin,
    das mit kleinen Waben kenne ich bereits auch aus einer anderen Quelle und mir ist dieser Widerspruch auch aufgefallen. Ich selbst vergleiche alle Infos, die ich finden kann, und wähle dann für mich aus, was mir am Plausibelsten erscheint.

    In einem Buch habe ich genauso gelesen, dass kleinere Waben dazu führen, dass die Bienen durch kürzere Entwicklungsphasen (ich glaube, als Larven?) einfach keinen genügenden Zeitraum für die Varroa darstellen, weswegen diese sich nicht ordentlich vermehren und dadurch nicht richtig verbreiten kann. Man hat in irgendeinem Imker-Buch den Bienen speziell kleinere Wabenzellen zur Verfügung gestellt, um so eine „effektive Bienengröße“ zu züchten.

    Der russische Imker, dessen Seite ich verlinkt habe, hat wohl völlig andere Erfahrungen gemacht, oder stützte sich auf Erfahrungen anderer Imker.

    Dort sind mir sowohl Vorteile und gute Erklärungen, als auch schwache Stellen aufgefallen.

    Nun, z.B. hat er seine experimentelle Anastasia-Kolode nicht gerade schonend besetzt. In DE ist es oft üblich, die Bienen auf einem Tuch selbst in die Kolode einlaufen zu lassen. Als erstes, hat er die Bienen nicht durch das Einflugloch eingelassen. Sondern er hat den unteren Deckel aufgemacht und dort sie „reingescheucht“. Er hat seine Bienen dabei mit Rauch von einer Seite Richtung Kolode getrieben, während sein Freund sie mit einem Löffel zusätzlich in diese große Öffnung löffelte.

    Das würde ich anders machen. Ich finde, es ist besser, Bienen selbst dorthin laufen zu lassen, wo sie später auch rausfliegen werden. Sprich ins Flugloch. Davor wird entweder ein Tuch oder sehr großes Brett montiert. Bienen drauf. Und einen Tag warten, bis sie dorthin reinwandern.

    Auch gibt es einen Aspekt, den ich bei anderen Imkern gesehen habe. Z.B. das mit Kellerhaft. (der russische Imker hat es ohne diese gemacht) Bis jetzt befand ich die Kellerhaft für 1 Nacht richtig:
    In der Natur übernachtet der Großteil aller Völker auf dem Baum, bevor die richtige Behausung gefunden wird. Zwar gibt es auch Bienen, die tatsächlich schon am 1. Tag ein neues Zuhause finden und dorthin fliegen. Aber bei den meisten dauert es. So wird durch Kellerhaft diese „Wartezeit“ simuliert. Weiterhin „eichen sich“ die Bienen wohl in so einer Kellerhaft eine Nacht lang auf sich, als neue Einheit, etwas besser ein. Also auch ein Vorteil.

    Ansonsten, wenn man das Volk schon am selben Tag vor das Einflugloch der neuen Behausung schüttelt, kommt es in 10% der Fälle, dass sie doch wegfliegen. (mit Wasser einsprühen hilft dagegen) Zwar nur in 10% der Fälle kommt es vor, aber es kommt vor. Daher, um solche Zufälle auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, würde ich auch eine Nacht Kellerhaft machen.

    Ansonsten sind mir in seiner Erzählung folgende (für mich als Anfängerin) interessante Sachen aufgefallen:
    Dass die Bienen in der Natur die Astlöcher der lebendigen Bäume vorziehen, wo ihr CO2 im Winter einfach vom Baum aufgenommen wird, habe ich schon erzählt. Weiterhin sagt er, dass sie sich am liebsten nicht unten, sondern im oberen Drittel der Baumkronen nisten, weil die Luft dort trockener ist, als unten zum Boden, und dadurch die Überwinterung besonders gelingt. Daher sagt Anastasia, es sei ebenso günstig, so eine Kolode oben unters Dach im Haus aufzustellen, bzw. der Abstand vom Boden von 20-25 cm ist also das Mindeste, was man macht, um diese feuchte kalte Luft im Winter wenigstens etwas zu vermeiden.

    Weiterhin erzählt er über den Vorteil der äußerst dicken Wände: die Feuchtigkeit wird von den dicken Wänden aufgenommen und nach Außen geleitet. Durch die nicht gestrichenen Wände entweicht dann die Feuchtigkeit nach Draußen und die kostbare Wärme bleibt innen. (Die Anastasia-Kolode darf folglich nie gestrichen werden. Ich habe natürlich keine Ahnung, ob es natürliche Mittel zum Streichen gibt, die tatsächlich so atmungsaktiv sind, dass so eine Atmung in der Kolode, wie ungestrichen, gewährleistet ist). Daher empfehlt Anastasia ja auch ein Dach: es schützt sowohl vor Sonne, als auch vor Regen. Schließlich sind die Bienen nicht im lebendigen Baum, sondern im toten Holz. Und das ist – klar – vergänglich und muss irgendwann ausgetauscht werden. Steht es aber im absolut trockenen Raum (oben unter Hausdach), bleibt so eine Kolode besonders lange noch intakt.

    Dass jeder Imker eigene Meinung und eigene Methoden hat, ist klar. Ich habe selbst Hühner und man kann das Gleiche von jedem Hühnerhalter auch sagen. Jeder schwört auf eigene Futtermischung, eigenen Stall etc. Da ist es wohl bei Imkern auch nicht anders.

    Ich selbst bin ja Neuling. Daher wähle ich für mein zukünftiges Volk das aus, was mir schlicht und einfach am Plausibelsten, und vor allem, am Natürlichsten, erscheint.

    Überhaupt bin ich echt froh, dass ich Deine Seite (schon vor Jahren) gefunden habe und dort las, dass jemand es gewagt hat, sogar einen Baumstamm als Bienenbeute zu nehmen. Dein Foto von den Bienenwaben oben drin ist einfach genial! Die Bienen bauen in der Natur längs zum Einflugloch. Der russische Imker nennt es „Warmwaben-Bau“. Werden in den künstlichen Beuten aber die Waben vom Imker quer vorgeschrieben, bleibt es den Bienen nichts Anderes übrig, als quer zu bauen. Diese Bauart nennt er „Kaltwabenbau“.

    Überhaupt an dieser Stelle möchte ich noch Mal ein dickes Dankeschön für Deine „Experimente“ aussprechen. Dein Buch mit Baum-Häusern ziert sowieso schon seit Jahren mein Buchregal. 🙂

    Zurück zu Bienen.
    Bis jetzt konnte ich noch keine Bienen halten, weil wir einfach noch keinen Platz dazu hatten. Jetzt sind wir endlich umgezogen und haben eigenen Garten. Da müssen die Bienen hin. Und jetzt wühle ich in allen Quellen, die ich nur finden kann.

    Zusätzlich zu oben aufgelisteten Sachen habe ich irgendwo vom Experiment gelesen, dass Wissenschaftler, um Varroa zu bekämpfen, auch schon Beuten ebenso nicht angerührt haben und festgestellt haben, dass die Bienen ohne Zuckerfütterung und mit eigenem Honig doch keine Standard-Behandlungen gebraucht haben.

    Das hat mich natürlich angesprochen. Verbunden mit den Erklärungen zur Lüftung und zum „kontaktlosen Imkern“ des russischen Imkers, dazu das Wissen um das Einlogieren des neuen Volkes mit nur einer Nacht Kellerhaft und als Grundlage so einer Anastasia-Beute habe ich Folgendes vor:

    Die Beute werde ich selbst zusammenzimmern. So einen Baumstamm, der den Mindestmaßanforderungen entspricht, kriege ich hier nirgendwo. Abgesehen davon, als Frau von 1,63m Größe werde ich Null Chancen haben, es zu bewegen. Aber Zusammenbauen geht immer.

    Meine Beute wird einen deutlichen Nachteil haben: das im Buch empfohlene Laubholz ist so unbeschreiblich teuer, dass ich leider auf Fichte zugreifen werde. Um aber das irgendwie auszugleichen, habe ich im mir erreichbaren Preissegment Fichtenbalken mit 7,8×7,8 cm gefunden. So wird die Dicke der Kolode das im Anastasia-Buch geforderte Mindestmaß von 6 cm um 1,8 cm überschreiten. Ich werde die Konstruktion auf Balken von Gesamthöhe 2 Meter aufstellen. Das Innenmaß wird 46,8 cm sein. Die Länge der Beute – mind. 1,20 m. Der untere mit dem Tuch verschlossene Deckel wird bis zum Boden 86cm haben. Das Ganze wird dann überdacht. Ich werde zwei Fluglöcher einbauen: 50 cm und 10 cm Länge (bedingt durch die Halterung sind es zwei Löcher).

    Vielen Dank für Deine Hinweise!
    Ich hätte zwar, weil es bei uns nicht nötig ist, gar kein Fluglochgitter installiert. Aber trotzdem gut zu wissen für die Zukunft. Und was mich sehr interessieren würde: kannst Du noch etwas darüber erzählen, wie die Bienen mit alten Waben umgehen? Der erwähnte russische Imker war ja selbst Anfänger und konnte damals nicht alles wissen. Dass die alten schwarz werdenden Waben von Bienen ab- und dann in die neuen umgebaut werden, kannte ich noch nicht.

    Hast Du bei Dir so einen Wabenbau beobachten können? Ich habe nämlich noch nirgendwo was darüber gefunden. Das würde ja bedeuten, dass so eine Kolode „ewig“ bewohnt werden kann (vorausgesetzt, sie ist weiterhin ungeachtet der Witterung im Top-Zustand).

    Noch wollte ich gerne wissen: die Imker erzählen immer was davon, dass man in die Beuten gucken und aufräumen muss. Ist es denn bei einem GESUNDEN Volk notwendig? Machen es die Bienen eigentlich nicht selber?

    Wie gesagt, das wären so meine Überlegungen zum Anfang. Ich habe noch Null Ahnung, was passiert, wenn:
    1. Das Volk tatsächlich ohne Varroa-Behandlungen überlebt und dort Jahre ungestört leben kann
    2. Die Beute irgendwann voll ist.

    Bis dahin hoffe ich, mehr Kenntnisse darüber zu erlangen. 🙂
    Lieben Gruß aus Weserbergland
    Oxana

    *****

    Moin Oxana,

    bitte nimm es mir nicht übel, aber ich rate DRINGENDST dazu erst mindestens 5 Jahre lang normal zu imkern in Begleitung eines erfahren Imkers!!!!!! Alles andere ist Tierquälerei! Auch ich habe in Begleitung eines Imkervaters begonnen und habe trotzdem bei allen möglichen Versuchen einen besseren Weg zu finden viele Bienenvölker sterben sehen. Das reut mich sehr UND ICH WILL NICHT DAS ANDERE DIESE FEHLER WIEDERHOLEN!!

    Bitte lerne aus meinen Erfahrungen weil sonst diese bei mir gestorbenen Bienen umsonst gestorben sind. Und ich rate deutlich davon AB eine Klotzbeute zu bauen wie im Anastasia-Buch beschrieben sofern man noch keine 10 Jahre erfolgreiche Imkerei betrieben hat.

    Ich lesen in Deinen Zeilen, das Du keinerlei Erfahrung mit Bienenhaltung hast, dafür aber jede Menge Vorstellungen, die jedoch in vielen Fällen falsch ist. Ich habe jetzt nicht Zeit und Lust alle Fehler gerade zu biegen weil ich ahne, das Du (leider) beratungsresistent bist. Vielleicht brauchst Du das Erlebnis von hunderten gestorbenen Bienenvölkern über Jahre bevor Du zur Einsicht kommst. Ich fände dies schade.

    Für die Auswahl eines guten Imkervaters rate ich folgendes zu beachten: Honigbienen können nur dann viel Nektar ernten und daraus viel Honig machen, sofern die gesund und glücklich sind. Das bedeutet: Je mehr Honig geerntet werden kann um so gesünder sind sie.
    Suche daher einen Imkervater, der im Durchschnitt aller seiner Völker regelmäßig mehr als 100 kg Honig pro Volk und Jahr erntet. Ich bin noch nicht so weit und stehe daher nicht als Imkervater zu Verfügung.

    Viele Grüße
    Konstantin

  13. Vielen Dank für Deinen Sicht, lieber Konstantin!
    (Einen Imker habe ich bereits gefunden).
    Ich kann Deine Sicht voll und ganz nachvollziehen und werde Deine Ratschläge beherzigen.
    Lieben Gruß aus Weserbergland
    Oxana

    *****
    Moin Oxana,

    ich wünsche viel Erfolg beim Kennenlernen dieses besonderen Wesens der Bienen!

    Viele Grüße
    Konstantin

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