die andere Art der Energiegewinnung

Wärme kommt vom Heizkörper, Benzin aus dem Zapfhahn, Strom aus der Steckdose und das Essen aus dem Kühlschrank…

Ja, wenn das so einfach wäre, dann könnten wir Menschen in unbewusster Trägheit verharren und bräuchten uns keine Gedanken machen, wie denn die Dinge, die wir nutzen, dort hin kommen wo wir sie nutzen.

Das mit dem Essen selber wachsen lassen ist für viele schon lange ein Thema:
Selbst für jene, die keine eigene Gartenfläche haben, gibt es Wege, beispielsweise das Guerilla Gärtnern:
https://de.wikipedia.org/wiki/Guerilla_Gardening
http://www.attensaat.de/blog/2013/07/07/guerilla-gardening-10-tipps-fur-angehende-guerilla-gartner/
http://www.guerrillagardening.org/
http://gartenpiraten.net/

Die Wärmequelle passt als Thema gleich dazu, denn der direkteste Weg an Wärme zu gelangen, ist Essen plus Bewegung.
Dabei meine ich, sich selbst zu bewegen, und nicht sich bewegen zu lassen. Der folgende Film zeigt eine kreative Lösung für Fortbewegung, aber nun eben keine Lösung für den Wärmebedarf des Menschen:

Auch wenn ich beim Betrachten dieses Filmes lachen musste, so ist die Nutzung von Pferdekraft doch eine ernstzunehmende Sache! Die Kraft, die Pferde aus simplen Gras freisetzen können, ist immens!!

Mit so einer Pferde-Tretmühle kann man beispielsweise Brennholz spalten und auch eine Säge betreiben:
https://www.youtube.com/watch?v=QmID7-_qXto
https://www.youtube.com/watch?v=-QrqdndXx7A
Man kann auch locker einen Stromgenerator betreiben.

Das gespaltene und passend gesägte Brennholz kann dann in einem guten Ofen die gewünschte Wärme schenken. Brennholz ist ja genau genommen, gespeicherte Sonnenenergie. Und so können wir im Winter uns an der Sonne aus dem Ofen erfreuen, die in der grauen Jahreszeit leicht als vermisst empfunden wird.

Interessanterweise braucht die Menschheit weit mehr Wärme als Strom und doch wird „Energie“ häufig mit Strom gleichgesetzt, was schon fast in die Kategorie von Fake-News gehört. Es ist mehr als absurd noch mehr sinnfreie Windräder und Solarparks zu bauen um noch mehr Flatter-Strom zu gewinnen während die Wärme unberücksichtigt bleibt. Und wer meint, dass Elektroautos eine große Zukunft hätten, der könnte mal anfangen sich mit einfacher Physik zu beschäftigen und beispielsweise mal das Rechnen anfangen wieviel Strom nötig ist um den Innenraum des (ungedämmten) Fahrzeugs gemütlich warm zu machen. Da reduziert sich die Reichweite selbst eines Tesla so sehr, da könnte man besser gleich laufen – was wiederum den Körper wärmen würde…

Ein Elektrofahrzeug, bei dem man als Fahrer, oder Beifahrer, die Wärme selber erzeugt, ist das Twike:
https://de.wikipedia.org/wiki/Twike
Da kann man treten und Strom nutzen für die Beschleunigung. Vor Jahren machte ich mal ein Testfahrt mit einem Twike. Ist schon beeindruckend so ein Teil. Allerdings hat mich auch der Kaufpreis mehr als beeindruckt, besser gesagt abgeschreckt (30-50.000 Euro). Auch die laufenden Kosten sind recht hoch. Die angegebenen 8ct/km reichen nur für den Strom. Die Akkus verbrauchen sich auch und schlagen mit 8 bis 15ct/km zu Buche.

Zurück zur Wärme und zum Strom:
Interessant finde ich Nano-Blockheizkraftwerke (bis 2,5kW) oder Micro-BHKW (2,5 bis 20kW). Dabei entsteht nutzbarer Strom und nutzbare Wärme gleichzeitig. Ein Marktüberblick führt allerdings zu einer traurigen Erkenntnis:
https://www.bhkw-infothek.de/bhkw-anbieter-und-hersteller/nano-bhkw-ubersicht/
Alle angebotenen Geräte sind teuer und brauchen Brennstoff der zugekauft werden muss: meist Erdgas, selten Erdöl und gelegentlich Pellets. Nichts was man selber ernten und herstellen kann. Es entstehen also neue Abhängigkeiten.

Was bleibt wären robust gebaute Motoren, wie der Petter oder der Lister, wobei der Lister-Motor auch mit Pflanzenöl, Altöl, Frittenfett etc. läuft. Hauptsache Brennwert und flüssig…
http://www.energietechnik-owl.de/information/blockheizkraftwerke/lister-motor

Wenn man nun denkt, man nimmt Rapssaat, eine Ölmühle, stellt fleissig Öl her um den Motor zu betreiben und dann schließt man einen Generator an, … nun das geht, aber der Strom wird teurer als der aus der Steckdose (sollten die Preise so bleiben wie sie aktuell sind, was aber wohl nicht so sein wird). Alleine die Rapssaat für einen Liter Rapsöl kostet grob das dreifache als ein Liter Heizöl, ganz zu schweigen vom Aufwand daraus noch Öl zu machen. Am günstigsten ist aufbereitetes, gebrauchtes Pflanzenöl. Das gibt es bei ebay für 70ct den Liter, ist aber immer noch viel teurer als Heizöl.

Eigentlich wäre Holz die viel bessere Alternative um Feuer zu machen um ein BHKW zu betreiben. Doch um damit Strom zu gewinnen müsste man in Richtung Stirling oder Dampfmaschine denken. Sehr interessante Experimente in diese Richtung macht Herr Kufner. Er bietet auch ein selbst geschriebenes Buch: „Das holzbeheizte Mini-Dampfkraftwerk im Einfamilienhaus“ http://www.kufner-stirling.de/

Was auch gehen kann wäre Holzgas herzustellen und damit einen Lister oder Petter Motor zu betreiben, wobei eine kleine Menge Heizöl/Diesel noch mit eingemischt werden muss.

Was bleibt? Ach ja, man kann den Strom auch selber machen: http://www.oekotrainer.de/ oder den Wind arbeiten zu lassen:
http://www.konstantin-kirsch.de/2007/08/das-baum-kraftwerk.html

Nur, was ist mit dem grundsätzlichen Herangehen an die Frage? Sich drehende Generatoren gehören in das Muster des Drehstroms, des Herstellen von Wechselstrom. Sicher kann man auch Gleichstromgeneratoren herstellen, aber das zugrunde liegende Muster ist eine drehende Welle, bewegliche Mechanik. Mit diesem Dreh-Muster kann man Energie gewinnen mit der man wiederum drehende Motoren, Maschinen antreiben kann. Wenn man jedoch Gleichstrom will, den man leicht in Akkus speichern kann, dann wäre es weise erst gar keine drehenden Teile zu haben. So wie Solarzellen auch direkt Gleichstrom herstellen. Diese Solarzellen wiederum haben mehrere Nachteile: Sie leisten nur bei Sonne, kosten saumäßig viel, sind eines Tages Sondermüll und sind nicht kompostierbar.

Es gibt noch eine weitere, recht unbekannte Weise Strom zu gewinnen. Darin sehe ich eine große Zukunft, es muss allerdings noch viel geforscht werden und sicher auch der Strom Konsum gesenkt werden:

Strom aus dem Komposthaufen!
Die „Microbial fuel cell“ stellt Strom mit Hilfe von Mikroben her.

Dazu ein paar Links zum selber weiter stöbern:
http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Leipziger-Projekt-Vom-Oeko-Klo-zum-Mini-Kraftwerk
http://www.bild.de/regional/leipzig/bill-gates/schenkt-leipziger-forscher-plumpsklo-42979944.bild.html
http://www.bio-bz.de/index.php/de/
http://www.is-met.org/

Ein Ansprechpartner für diese Forschung ist in Deutschland Prof. Uwe Schröder:
https://www.tu-braunschweig.de/oekochemie/akschroeder/uweschroeder

Im übrigen kann die oben genannte Pferdekraft aus Gras auch nur mit Hilfe von Mikroben (im Darm der Pferde) funktionieren. Alles höhere Leben, auch wir Menschen, funktionieren NUR in Kooperation mit den klitzekleinen Wesen, die überall um uns und in uns sind! Wenn wir die Entziehungskur von der Elekro-Konsum-Sucht meistern, dann können wir womöglich eines Tages mit unserem Kompostklo den dann nur noch sehr geringen Strombedarf selber decken. Und ich meine nicht den Bedarf um „ein Handy“ zu laden wie es im BILD-Text steht. Nein. Ein Handy braucht Mensch nicht. Viel eher ist das Aufladen eines Akkus einer Stirnlampe wertvoll wenn man draussen im Grünen auf seinem Landsitz oder im lebenden Haus wohnen will.

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