In meinem Blogbeitrag von Earthships ging ich schon mal auf die Kosten pro Quadratmeter ein. Jetzt will ich weitere Bauweisen in den Kostenvergleich nehmen:
4000 Euro/m² und mehr für baubiologische Passiv-“Energiesparhäuser” (mündliche Aussage einer Bauplanerin)
4000 Euro/m² Wohnwagon autarker Wohnanhänger
3300 Euro/m² Wohlwagen autarker Wohnanhänger (je nach Größe 2900 – 3700 Euro/m²)
3300 Euro/m² Ownhome, autarkes Selbstbauhaus
2700 Euro/m² Thoma-Holz100 (zuzüglich Baunebenkosten, Erschließung etc.)
2400 Euro/m² Earthship (Tempelhof / noch nicht ganz fertig / ohne zukünftige Entsorgungskosten)
2200 Euro/m² Plusenergiehäuser (ohne zukünftige Entsorgungskosten)
2000 Euro/m² Holzwabe (Tempelhof / ohne eigene Heizung)
2000 Euro/m² Pocketcontainer ausgebauter Seefrachtcontainer
1500 Euro/m² Heliodome (Rohbau)
1500 Euro/m² Strohballenhaus (zuzüglich Fenster, Türen, Sanitär und Heizung, Elektro…)
Eine spezielle Form des mobilen Wohnens ist ein Fahrrad-Campanhänger aus Dänemark:
2000 Euro/m² WidePathCamper / deutsche Beschreibung
Das müsste doch noch günstiger gehen. Nun, es gibt noch Bauwägen. In den letzten Jahren deutlich im Preis gestiegen, aber immer noch relativ günstig:
1400 Euro/m² Bauwagen ausgebaut (mit Dämmung, ohne Ofen)
350 Euro/m² Bauwagen Rohbau (ohne Dämmung, ohne Heizung)
Sicher ist der Komfort nicht zu vergleichen mit den oben genannten Edel-Öko-Häusern. Doch Mobilität hat auch seinen Wert. Es geht aber noch günstiger:
500 Euro/m² EinBaumHaus (Blogeintrag dazu)
200 Euro/m² moderne Jurte (zuzüglich Baunebenkosten, Erschließung, Heizung)
So, und wer glaubt, es geht nicht günstiger, der staune bitte schön:
50 Euro/m² Earthbag Building
10 Euro/m² Earthbag Building
Und wenn einem das auch noch zu teuer ist, dann hilft suchen und sammeln und sich die wenigen Baustoffe, die man wirklich für ein Earthbag-Haus braucht, kostenlos bis günstig besorgen oder eintauschen. Ich behaupte, es ist möglich, für 2 bis 5 Euro/m² ein schönes Earthbag-Haus zu bauen, wenngleich ich selber eher tendiere 1000 Euro zu nutzen für ein 20m² Häuschen als monatelang Zeit zu verwenden, um alles Benötigte zu sammeln. Ab einem gewissen Punkt lohnt sich das Sparen nicht mehr und es wird zur krampfhaften ideologischen Zeitverschwendung. Wo mag das Optimum sein? Das mag jeder für sich selber finden. Ich denke, bis nach ganz weit oben, bis zu 100 Euro/m² ist ganz viel Luft, ganz viel Raum für Edel-Earthbag-Häuser.
Und wenn es dann noch möglich wäre, ein Ganz-Jahres-Dauer-Gemütlichkeitsklima wie im Earthship zu erzeugen, oder noch besser, dann würde das doch mal richtig interessant sein, oder?
Seit grob zehn Jahren beschäftige ich mich mit der Earthbag-Bauweise, teil theoretisch, teils praktisch.
Seit dem Besuch im Projekt Tempelhof und der Erkenntnis, dass Earthships zu mir ganz und gar nicht passen, gären in mir ziemlich stark Visionen neuer Bauweisen, die Earthbag Building kombinieren mit anderen Bau-Modulen. Dabei sollen die physikalischen Naturkräfte geschickt genutzt werden für ein angenehm temperiertes Raumklima. Und ganz wichtig: Die Bauweise muss herausragend niedrigpreisig sein.
Angedacht ist für den Sommer ein Workshop zum Thema, so dass die Teilnehmer die Grundzüge in Theorie und Praxis lernen und den Herbst/Winter nutzen können, um eigene Projekte zu planen und Baustoffe zu sammeln, sowie Werkzeuge vorzubereiten. Dann kann im Frühling 2018 mit den eigenen Bauten begonnen werden.
Danke für die Auflistung und Recherche! Das ist ein super spannendes Thema! Neben den Entsorgungskosten gibt es auch noch die Erhaltungskosten zu bedenken. Das ist sehr abhängig vom technologischen Niveau. Je einfacher, desto günstiger und umso mehr kann man selber machen. Die Langlebigkeit der Bauweisen spielt auch noch eine wichtige Rolle. Ohne, dass da jetzt nähere Erfahrungswerte für alle diese neuartigen Bauweisen existieren, schätze ich mal, dass Earthbag Buildings hier auch sehr gut abschneiden – je nach Dichtigkeit des Dachs und Zerfallsgeschwindigkeit des Sackmaterials.
Earthbag Haus:
https://www.youtube.com/watch?v=n_yAY1Ybfmk