Ein außergewöhnlicher Journalist

Heute hatte ich Besuch von einem Journalisten. Ich empfinde ihn als außergewöhnlich. Schon oft hatte ich den Eindruck, das Journalisten arbeiten nach dem Motto: „schnell, schnell, schnell“. Dieses Mal war es anders. Die Anbahnung bis zum Interview war gekennzeichnet von längeren emails und heute nahm dieser Journalist sich über 2 Stunden für ein ausführliches Gespräch. Ich bekam auch die Genehmigung den Emailwechsel zu veröffentlichen, der zum Interview geführt hatte.

24.10.2018 17:10
Sehr geehrter Herr Kirsch,

mein Name ist Paul Hildebrandt, ich bin Journalist und arbeite gerade für die Zeit. Bei Recherchen zu alternativen Lernmethoden bin ich auf die Anastasía-Reihe gestoßen – und in dem Zusammenhang auch auf Ihren Namen. Ehrlich gesagt, verstehe ich dieses Phänomen nicht. Warum interessieren sich so viele Menschen für eine Roman-Reihe aus Russland? Woher kommt diese Furcht vor der Zukunft? Wieso gibt es diesen starken Wunsch autark zu leben? Wie beantwortet ein Roman all diese Fragen? Das würde ich gerne besser verstehen.
Wie Sie auf Ihrem Blog schreiben, haben Sie keine guten Erfahrungen mit Journalisten gemacht. Das tut mir Leid. Ich habe verstanden, dass Sie kein Rassist oder Antisemit sind, sondern, dass es Ihnen mit diesen Büchern um etwas anderes geht.
Um es kurz zu machen: Ich würde gerne an Ihrem Seminarwochenende am 02.-04. November für ein paar Stunden dazu stoßen, um mit Ihnen über Anastasía zu sprechen – und, damit verbunden, besser zu verstehen, was Ihre Seminarteilnehmer bewegt. Wovor fürchten sie sich? Welche Antworten kann ein „zurück aufs Land“ bieten?
Ich halte es für fair mit „offenen Karten“ zu spielen. Deshalb melde ich mich nicht einfach verdeckt bei Ihnen an, sondern möchte gerne als Journalist zu Ihnen kommen. Meine Idee ist: Ich begleite Ihr Seminar für ein paar Stunden am Sonntagnachmittag und danach führe ich ein Interview mit Ihnen.
Wir können natürlich auch erst einmal am Telefon darüber sprechen. Rufen Sie mich gerne an oder schreiben Sie mir.

Ich freue mich von Ihnen zu hören.

Mit freundlichen Grüßen

Paul-J. Hildebrandt

24.10.2018 23:39
Sehr geehrter Herr Hildebrandt,

danke für Ihre Anfrage und Ihre Entscheidung „mit offenen Karten zu spielen“.
Allerdings wünsche ich keine Seminarteilnahme für nur ein paar Stunden.
Entweder nehmen Sie am gesamten Seminar teil, so wie jeder andere Teilnehmer auch, inklusive Mitgliedschaft in unserem Verein und Bezahlung der ausgewiesenen Kosten, oder Sie nehmen nicht teil.
Auch von einem anschließenden Interview nehme ich Abstand. Während einem Seminar will ich mich auf das Seminar konzentrieren und nach Abschluss dessen mich entspannen. Da wäre es unpassend entweder in der angestrebten Entspannungsphase ein Interview zu geben (ohne mit Präsenz bei der Sache zu sein), oder während dem Seminar nicht mehr ganz da zu sein, weil ich innerlich mich schon auf das kommende Interview einstimmen und vorbereiten würde.

Passender gehe ich jetzt kurz auf Ihr Schreiben ein:

> Ehrlich gesagt, verstehe ich dieses Phänomen nicht.
Ich verstehe es auch nicht. Es ist da und ich beobachte es mit Staunen.

> Warum interessieren sich so viele Menschen für eine Roman-Reihe aus Russland?
Meinen Sie, die Anastasia-Bücher seien eine Roman-Reihe?
Kann es sein, daß Sie diese Bücher noch nicht gelesen haben?
Was wäre, wenn es eine Tatsachenbeschreibung ist, die nur von Wikipedia etc. als „Roman“ bezeichnet wird?

> Woher kommt diese Furcht vor der Zukunft?
Welche Furcht?
In den Anastasia-Büchern geht es um den Aufbau einer schönen, blühenden Zukunft, sowie um glückliche Menschen. Wer sollte davor Furcht haben?

> Wieso gibt es diesen starken Wunsch autark zu leben?
Wieso gibt es den starken Wunsch zu atmen?

> Wie beantwortet ein Roman all diese Fragen?
Was ist, wenn es kein Roman ist?

> Das würde ich gerne besser verstehen.
Ich auch. Deshalb lese ich diese Bücher immer wieder und gehe ins Gespräch mit anderen Lesern.

> Wovor fürchten sie sich [die Seminarteilnehmer]?
Keine Ahnung, ob sich einer der Seminarteilnehmer vor irgendwas fürchtet.
Wie kommen Sie auf diese Frage?

> Welche Antworten kann ein „zurück aufs Land“ bieten?
Es kommt auf die Fragestellung an. Könnte es sein, daß die Natur alle wichtigen Fragen beantworten kann?

Soweit einmal für heute abend. Gerne können Sie mir weitere Fragen stellen.

Viele Grüße
Konstantin Kirsch

25.10.2018 10:19
Sehr geehrter Herr Kirsch,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich kann nachvollziehen, dass Ihnen ein Interview nach dem Seminar zu anstrengend wird. Leider schaffe ich es nicht, das ganze Wochenende an Ihrem Seminar teilzunehmen.

Herr Kirsch, wann könnte ich Sie denn heute oder morgen am besten telefonisch erreichen? Ich glaube das funktioniert besser, als sich E-Mails hin und her zu schreiben.

Mit freundlichen Grüßen aus Berlin
Paul-Jonas Hildebrandt

25.10.2018 11:36
Sehr geehrter Herr Hildebrandt,

mag sein, daß ein Telefonat günstiger ist, als laufendes Getippe. Bei gesprochener Sprache hört man auch besser sie Stimmung des Mitmenschen.
Allerdings ist es so, daß ich erst ab Montag wieder genügend Zeit für ein Telefonat hätte.
Ich hoffe, daß Ihnen das auch passt.
Viele Grüße
Konstantin Kirsch

25.10.2018 14:39
Sehr geehrter Herr Kirsch,

natürlich, es eilt nicht. Dann also am Montag. Um wie viel Uhr passt es Ihnen? Ich freue mich auf unser Gespräch.

Mit freundlichen Grüßen
Paul-Jonas Hildebrandt

26.10.2018 04:54
Sehr geehrter Herr Hildebrandt,

eine Uhrzeit für Montag kann ich aktuell noch nicht nennen. Ich bin viel beschäftigt, jedoch mit wenigen festen Terminen.
Vieles ist wetterabhängig und wird ganz kurzfristig entschieden.

Vorab noch ein paar Fragen:

In der Auftakt eMail schrieben Sie:
>Bei Recherchen zu alternativen Lernmethoden…

Was ist Ihre Absicht? Wollen Sie etwas lernen? Wollen Sie etwas schreiben über Lernmethoden?

Diese Auftaktmail wirkt etwas durcheinander. Erst geht es um Lernmethoden, dann um Anastasia, dann um das von uns angebotene Seminar, dann um die Teilnehmer.

Ich weiß, daß es konkretes, zielgerichtetes Recherchieren gibt sowie breit gefächerte Neugier an Neuem.
Ihre Mail wirkt eher nach zweiterem. Können Sie mir darlegen, was Sie interessiert?
Ist Ihre Frage auch oder nur privater Natur?
Oder haben sie einen Auftrag zur Recherche?
Wenn ja, wer ist Ihr Auftraggeber?

Wenn Sie mit mir ein Interview machen, würden Sie dann daraus etwas veröffentlichen wollen?
Würde ich vorab einsehen können, was genau veröffentlicht wird mit Vetorecht?

Ich bitte um Verständnis, das mir dies wichtig ist! Es gab leider schon mehrfach Journalisten, die freundlich und interessiert taten und doch eine vorgefasste Meinung hatten und bei der Veröffentlichung jegliche Neutralität fallen ließen und die vorgefasste Meinung durch verzerrende Ausschnitte des Interviews untermauern wollten.

Und dann noch die Frage:
Sie wollen etwas von mir (Antworten auf Fragen, Aufmerksamkeit, Zeit), was bekomme ich zum Ausgleich dafür?

Wenn Ihr Anliegen privater Natur ist (zB Sie selbst auf einem Landsitz leben wollen), dann ist das etwas anderes.
Wenn Ihr Anliegen jedoch beruflicher Natur ist (Sie mit einem Artikel Geld verdienen werden), dann wäre es nicht fair, wenn nur Sie etwas verdienen und ich für meine Zeit und meinen Beitrag leer ausgehen würde.

Was mich diesbezüglich seit Jahren schwer wundert: Noch nie hat ein Journalist mir einen Ausgleich von sich heraus angeboten.
Die haben immer gemeint, jeder wolle ihnen alle Infos einfach so geben. Woher kommt diese Haltung bei Journalisten?

Sicher können Sie sagen: Es würde mir doch gefallen, wenn die Anastasia-Bücher über die Zeitung „Zeit“ bekannter werden.
Ja, es wäre nett (vorausgesetzt es wäre neutral uns respektvoll geschrieben), aber brauchen tue ich es nicht.

Wenn ich jedoch Lebenszeit und Herzblut reinstecke (wie auch jetzt schon mit diesem Schreiben), und dann käme später ein Artikel in die Öffentlichkeit, der voll ist mit Verdrehungen, Verleumdung, Hass und Hetze, dann würde mir das nicht gefallen. Da ich dies schon so oft erlebt habe, und keinen Bedarf auf Wiederholung spüre, wünsche ich ein Angebot Ihrerseits, das auf diese Situation angemessen eingeht.

Ich will kein Mitleid und will nicht in der Opferrolle gesehen werden. Ich beschreibe, was passierte und will Ihnen damit helfen, besser zu verstehen, wie es mir geht.

Ich bitte diese email vor dem angedachten Interview schriftlich zu beantworten.

Viele Grüße
Konstantin Kirsch

26.10.2018 10:41
Sehr geehrter Herr Kirsch,

vielen Dank für Ihre Mail.

Vielleicht ist es wichtig, einige Dinge klarzustellen, damit Sie verstehen, warum ich Ihnen schreibe:

1. Journalismus bedeutet: Wir bilden gesellschaftlich relevante Themen und machen sie für alle Menschen zugänglich

2. Wie bereits geschrieben ist mein Auftraggeber die Wochenzeitung „Die ZEIT“ (www.zeit.de)

3. Den Kult um die Anastasía-Bücher halte ich für relevant, weil er anscheinend viele Menschen bewegt – aber von Sektenforschern als sehr kritisch angesehen wird, unter anderem zum Beispiel wegen den explizit antisemitischen Stellen in den Büchern, der Offenheit für Rassisten und Rechtsextreme, die sich positiv darauf beziehen und auch bei Veranstaltungen wie den „Anastasía-Festspielen“ auftreten.

4. Sie Herr Kirsch treten immer wieder an die Öffentlichkeit, um für die Anastasia-Bücher zu werben. Sie schreiben Texte darüber, haben ein Buch zu dem Thema veröffentlicht und geben Interviews. Im Bericht von Infosekta werden Sie namentlich erwähnt. (http://www.infosekta.ch/media/pdf/Anastasia-Bewegung_10112016_.pdf) Das bedeutet für mich, Sie sind ein relevanter Teil dieser Szene.

5. Unser Berufsethos nennt sich „journalistische Sorgfaltspflicht“. Das bedeutet: Ich lasse beide Seiten einer Kontroverse zu Wort kommen. Das heißt, ich spreche nicht nur mit Kritikern, sondern biete auch dem Gegenüber das Gespräch an. Ich versuche beide Seiten zu verstehen und gehe eben nicht mit einer fertigen Position in meine Recherche.
Außerdem gebe ich mich meinen Gesprächspartnern als Journalist zu erkennen. Ich setze mich also nicht verdeckt in Ihr Seminar und suche mir die Zitate heraus, die ich haben möchte, sondern ich biete Ihnen das Gespräch an.

6. Anstatt also einfach aufzuschreiben, was von Ihnen im Netz steht und das kritisch einzuordnen, möchte ich Sie treffen. Ich möchte ernsthaft verstehen, warum Sie diese Bücher so bewegen, was Ihre Kritik an der Gesellschaft und an der Moderne ist, und wie Ihre Antworten darauf aussehen. Es ist leicht, diesen Text von Berlin aus zu schreiben – aber ich möchte dieses Phänomen ernsthaft nachvollziehen und Ihnen die Chance geben, Ihre Position zu vertreten.

7. Das heißt auch: Sie bekommen von mir dafür nichts. Wenn Sie sich nicht mit mir treffen wollen, dann zwinge ich Sie nicht. Ich brauche keine Informationen von Ihnen, ich möchte Sie als Person kennen lernen, damit ich am Ende nicht einen Artikel schreibe, in dem nur eine Seite zu Wort kommt. Genau wie Sie opfere auch ich meine Zeit, um Ihnen diese lange Mail zu schreiben – und auch bei einem Treffen verliere ich natürlich Zeit, die ich für andere Recherche gebrauchen könnte.
Ich mache das, weil ich nicht an eine Wahrheit glaube, sondern überzeugt davon bin, dass Menschen bestimmte Wahrnehmungen haben, die eine Berechtigung besitzen. Das möchte ich abbilden.

Ich hoffe, das hilft Ihnen, mein Anliegen nachzuvollziehen.

Ende der Woche bin ich in Südniedersachsen. Wenn Sie es sich doch anders überlegen biete ich Ihnen an, am Donnerstag, Freitagvormittag oder eben am Sonntagnachmittag bei Ihnen vorbeizukommen und wir unterhalten uns von Angesicht zu Angesicht.

Wenn Sie noch Fragen haben, rufen Sie mich gerne an. Ich bin heute bis 18 Uhr und am Montag wieder ab 10 Uhr in meinem Büro zu erreichen.

Mit freundlichen Grüßen aus Berlin
Paul-Jonas Hildebrandt

27.10.2018 12:05
Sehr geehrter Herr Hildebrandt,

danke für Ihr Schreiben, das einerseits deutlich entgegenkommender und ausgewogener formuliert ist, als ich es bei vielen Ihrer Kollegen bisher erlebt hatte. Andererseits wirft es deutlich die Frage auf bezüglich Ihrer Vorurteile.

Ich zitiere aus Ihrer eMail:
> … und gehe eben nicht mit einer fertigen Position in meine Recherche.

Gleichzeitig lese ich in Ihrer eMail:
> … den explizit antisemitischen Stellen in den Büchern
> … Offenheit für Rassisten und Rechtsextreme, die sich positiv darauf beziehen und auch
> bei Veranstaltungen wie den „Anastasía-Festspielen“ auftreten.

Ich weiß ja nicht, ob Sie andere Anastasia-Bücher gelesen haben als ich. Seit nunmehr 10 Jahren studiere ich die mir zur Verfügung stehenden Anastasia-Bücher und konnte bisher darin keine antisemitischen Stellen finden.

Desweiteren weiß ich nicht, wen Sie als „Rassisten“ oder „Rechtsextreme“ kennen, die sich auf diese Bücher angeblich positiv beziehen und die angeblich auf Anastasia-Festspielen aufgetreten seien.

Ich weiß im übrigen auch nicht, wer fachlich korrekt und wissenschaftlich fundiert, als „Sektenforscher“ bezeichnet werden darf.

Beispielsweise habe ich diese Kriterienliste zum Thema Sekten gefunden:

– die autoritäre wie verehrte Führung, die Kritik nicht zulässt;
– der nahezu komplette gesellschaftliche Rückzug;
– die Reduktion der sozialen Kontakte auf andere Gruppenmitglieder;
– rigorose Gruppenregeln und ein Elitebewusstsein der Gruppe mit Abwertung der Außenwelt
– sowie der unfreiwillige Verlust von Autonomie.

Ist das eine brauchbare Checkliste? Gefunden habe ich diese Liste hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Brahma_Kumaris#Die_.E2.80.9ESekte.E2.80.9C_Brahma_Kumaris.3F
Dort gibt es Verweise, die z.B. zu dieser Seite führt:
http://www.relinfo.ch/sekten/definition.html

Zitat daraus:
1) Eine Führungspersönlichkeit, deren Aussagen nicht hinterfragbar sind und der allfällige Verehrung zukommt.
2) Regulationen für viele Bereiche des Lebens.
3) Ein (institutionalisierter oder informeller) Kontrollmechanismus zur Ueberwachung des Verhaltens der einzelnen Mitglieder.
4) Ein Elitebewusstsein der Organisation.
5) Eine Innen-Aussen-Spaltung mit Abwertung der Aussenwelt, eine systematische Abwertung des bisherigen Lebens.
6) Endogamie, d.h. ein Verbot oder die Ächtung von Liebesbeziehungen zu Aussenstehenden.
7) Hohe zeitliche Inanspruchnahme der Mitglieder.
8) Z. T. auch weitgehende Indienstnahme der finanziellen Ressourcen der Mitglieder u.a.m.
Zur schnellen Prüfung der Sektenhaftigkeit von Gemeinschaften haben sich folgende drei Merkmale bewährt, die gemeinsam gegeben sein müssen, um bei einer Gemeinschaft hohe Sektenhaftigkeit erwarten zu lassen:
1) eine Führung, die von den Mitgliedern nie kritisiert wird
2) Regulationen für alle Bereiche des Lebens
3) Kontrolle der Beachtung dieser Regeln entweder formell oder informell.

Vielleicht gibt es noch weitere Listen, mit denen man „Sekten“ erkennen kann. Nur was soll das alles mit den Anastasia-Büchern zu tun haben?????
Meiner Wahrnehmung nach gibt es NICHT EINEN PUNKT in all diesen oben genannten Listen, die auf das Phänomen der Anastasia-Bücher und deren Leser zutrifft. Damit kann es sich nicht um eine Sekte handeln!

Soll ich all die genannten Punkt einzeln angehen und Ihnen erklären warum diese Punkte nicht passen?
Könnte ich machen. Aber ich weiß nicht, ob Sie dies interessiert.

Auf der Seite
http://www.relinfo.ch/sekten/definition.html
findet sich auch dieses Zitat:
>Klar wird auch, dass sich einzelne sektenhafte Züge in jeglicher Gemeinschaft finden können:
>In einer Clique Jugendlicher gibt vielleicht einer den Ton an, ohne dass andere ihm zu widersprechen wagen.

Damit ist klar, daß überall „sektenhaftes“ gefunden werden kann, wenn man denn will!
Das nenne ich Bestätigungsfehler (engl: Confirmation Bias)

Ich werte es als schwere Beleidigung Ihrerseits, wenn Sie behaupten, daß die Anastasia-Leser eine Sekte wären!

Wenn irgendjemand daher kommt, sich „Sektenforscher“ nennt und Behauptungen zusammenkonstruiert, um vor den Anastasia-Bücher zu warnen, dann hat derjenige entweder keinerlei Ahnung von den Anastasia-Büchern oder von dem, was eine Sekte ausmacht.

Es ist meiner Ansicht nach eher das Gegenteil wahr: Es gibt Menschen, die bisher in sektenartigen Strukturen unterwegs, bzw. geistig gefangen waren, und durch die Lektüre der Anastasia-Bücher den Weg in den Garten finden, den Weg in die Natur und aus den bisherigen Sekten-Strukturen sich lösen können.

Da Sie sich jedoch auf Meinungen von angeblichen „Sektenforschern“ bezogen haben, sowie wertend, bzw. abwertend über angebliche Rassisten und angebliche Rechtsextreme geschrieben haben, lese ich in Ihrer Wortwahl heraus, daß Sie eben doch schon eine fertige Position innehaben wenngleich Sie in der gleichen eMail geschrieben haben:
> gehe eben nicht mit einer fertigen Position in meine Recherche.

Ihr Schreiben ist damit widersprüchlich in sich!

Es mag Menschen geben, die als „Rassist“ oder als „Rechtsextrem“ bezeichnet und damit diffamiert wurden. Aber wer definiert die objektiven Kriterien für eine solche Entscheidung? Sollte es Checklisten geben, stellt sich sofort die Frage, wer denn diese Checklisten erstellt hat, nach welchen Kriterien, mit welcher Finanzierung und welcher Absicht!

Soll ich das Thema „Rechts“ jetzt auch noch genauer auseinander nehmen?
Kann es sein, daß die als „Rechts“ bezeichneten Menschen diesen Titel nur bekommen haben durch extrem „Linke“, die ein Feindbild brauchen nach dem Motto: „Ist der Feind benannt, hat der Tag Struktur.“?

Ich habe sicherlich schon hunderte Menschen kennengelernt, die die Anastasia-Bücher gelesen haben.
Nicht ein einziger wäre darunter, der, wenn er einem Juden oder einem dunkelhäutigen Afrikaner gegenüberstehen würde, sagen würde: „Ich hasse Dich, ich bin gegen Dich, etc.“
Keiner würde diesen Menschen angreifen oder verletzen. Wieso auch?
Egal ob Jude oder Afrikaner, es sind doch alles Menschen des Planeten Erde.
Meiner Ansicht nach ist die Menschheit eine Einheit. Da gibt es kein „besser“ oder „schlechter“.

Ich wertschätze sehr, daß Sie zum Ausdruck bringen, mich von Angesicht zu Angesicht kennenlernen zu wollen.
Das ist weit günstiger, wenn man über einen Menschen schreiben will, als wenn man nur von ihm liest.
Gleichwohl kann ich noch nicht erkennen, daß Sie wirklich neutral und ohne Vorurteil an die Recherche herangehen.

Gerne lasse ich mich von Gegenteil überzeugen.

Mit freundlichen Grüßen
Konstantin Kirsch

29.10.2018 11:53
Sehr geehrter Herr Kirsch,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Ich versuche Ihnen mein Vorgehen noch einmal transparent zu machen:

Um mich dem Thema „Anastasía“ zu nähern, versuche ich möglichst mit beiden Seiten zu sprechen: Mit Menschen, die die Buch-Reihe kritisch sehen als auch mit solche, die darin etwas Inspirierendes finden.
Das bedeutet nicht, dass ich mich mit einer Seite gemein mache oder Positionen, wie die Frage nach einer Sekte übernehme, sondern, dass ich beide Seiten versuche nachzuvollziehen.
Wenn Sie nun das Gefühl haben, Sie werden von den Kritikern missverstanden – dann könnten Sie mir das in einem persönlichen Gespräch erläutern.

Bisher war es leider tatsächlich deutlich einfacher mit Kritikern ins Gespräch zu kommen als mit den Lesern der Anastasia-Reihe.

In der Sache zum Thema Antisemitismus beziehe ich mich beispielsweise auf Band 6, Seite 170 ff. Dort beschreibt Megre das „jüdische Volk“ als „verloren“, als „Soldaten von Hohepriestern“, er schreibt über die „Schuld, die das jüdische Volk vor den Menschen“ habe, von den Juden, die „Einfluss auf die Regierung nehmen können“.
Auch darüber können wir gerne noch einmal persönlich sprechen. Ich bin gerne bereit, Ihre Sicht auf diese Stellen zu hören.

Außer Ihnen beziehen sich eben auch noch Menschen wie xxxxxxxxx, yyyyyyyyy und zzzzzzzzz auf Anastasía. Letzterer trat auch bei den Anastasía-Festspielen 2017 auf. Die sprechen von der arischen Rasse, von der Unterdrückung des deutschen Volkes, etc.. Teilweise sind sie bei Veranstaltungen der NPD aufgetreten.

Noch einmal: Das heißt nicht, dass ich Sie damit konkret in Verbindung bringe, sondern, dass sich ein Außensteher durchaus kritische Fragen zu der Szene der Anastasia-Lesern stellen kann.
Und es bedeutet eben auch, dass ich Ihnen die Chance geben will, Ihre Sicht auf diese Bücher darzulegen und zu erklären, was Sie positives daraus ziehen können.

Es gehört zu meiner Arbeit, dass ich beiden Seiten einer Kontroverse die Möglichkeit gebe, ihre Meinungen zu äußern. Und da ich verstehe, dass Sie Angst haben, falsch dargestellt zu werden, versuche ich Ihnen mein Vorgehen transparent zu machen und Ihnen zu erklären, warum ich Ihnen schreibe und was mein Anliegen ist.

Bisher fällt es mir tatsächlich sehr schwer, die Begeisterung der Anastasia-Leser nachzuvollziehen. Ich kann nicht wirklich verstehen, warum diese Buch-Reihe Menschen dazu bringt aufs Land und in kleine Selbstversorger-Strukturen zu ziehen. Ich verstehe nicht, wieso so viele Menschen Wladimir Megre diese Geschichte glauben. Abgesehen von den Kontroversen, würde ich wirklich gerne verstehen, was das Besondere an diesen Büchern ist.

Wie gesagt, lassen Sie uns gerne erst einmal telefonieren.

Mit freundlichen Grüßen
Paul-Jonas Hildebrandt

29.10.2018 17:51
Sehr geehrter Herr Hildebrand,

danke für Ihr Schreiben, das ich allerdings schriftlich kommentieren muss, bevor wir zu einem Gesprächstermin kommen können.

In Ihrem Schreiben finde ich einige Begriffe, die ich grundsätzlich hinterfrage.
Zu Ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht gehört sicherlich auch die richtige Wahl der passenden Worte.

Das Wort „Szene“:

Ihr Schreiben vom 26.10.:
„Das bedeutet für mich, Sie sind ein relevanter Teil dieser Szene.“

Ihr Schreiben von heute, 29.10.:
„… dass sich ein Außensteher durchaus kritische Fragen zu der Szene der Anastasia-Lesern stellen kann.“

So wie ich Ihre Schreiben verstehe, gehen Sie davon aus, daß es eine „Szene“ der Anastasia-Leser geben würde.
Bei Wikipedia gibt es eine ganze Reihe an möglichen Bedeutungen dieses Wortes:

Skene (Theater), einen Teil der antiken griechischen Theateranlage
Szene (Theater), einen Teil eines Theaterstücks
Szene (Film), den Abschnitt eines Films
Szene (Computergrafik), eine Zusammenstellung von virtuellen Objekten und deren Parametern
Szene (Volkskunde), ein soziales Milieu
The Scene (Subkultur), eine Computer-Subkultur
Szene (Fernsehsendung), deutsche Musiksendung in den 1970er Jahren
Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Szene

Vermutlich meinen Sie den Punkt: „Szene (Volkskunde), ein soziales Milieu“
wobei es fraglich ist, ob der Begriff „Volkskunde“ überhaupt noch benutzt werden darf, weil er das Wort „Volk“ beinhaltet.

Über den entsprechenden Link
https://de.wikipedia.org/wiki/Szene_(Volkskunde)
findet man zu folgenden Teststellen:
„Eine Szene ist ein soziales Netzwerk in Form eines freizeitlichen Sozialisationsraumes, das durch gemeinsame Interessen, Überzeugungen, Vorlieben oder Geschmäcker von Menschen verdichtet ist.“

Nach meiner Beobachtung gibt es bei Menschen, die zu den Anastasia-Lesern gezählt werden, also z.B. Menschen, die auf einem Anastasia-Fest teilnahmen, keine gemeinsamen Interessen, Überzeugungen, Vorlieben oder Geschmäcker. Es gibt dabei sogar viele Menschen, die die Bücher nicht gelesen haben. Es gibt Fleischesser und Veganer, es gibt Heterosexuelle und Homosexuelle, es gibt Großstadtbewohner und Kleingärtner, es gibt Linke und Rechte, es gibt Prüde und Nackte, es gibt Intolerante und Tolerante, und und und. Was sollte man noch alles aufzählen?

Es gibt meiner Beobachtung nach nichts, was allen gemeinsam ist, außer das Interesse (Ich schreibe jetzt absichtlich „Interesse“ und nicht „die Lektüre“, denn viele haben die Bücher nicht gelesen oder nur minimal) an den Anastasia-Büchern und vielleicht noch das Sehnen nach einem besseren Leben, das ist aber nichts exklusives, denn dieses Thema „besseres Leben“ hat ja praktisch jeder Mensch, egal wo .

Kann man ein soziales Netzwerk als „Szene“ beschreiben, nur weil die Menschen Interesse an einer Buchserie haben? Wobei diese Menschen noch viele andere und unterschiedlichste Bücher auch lesen?

Ich finde den Begriff „Szene“ fachlich falsch.

Ist es überhaupt ein „soziales Netzwerk“?? Ich meine eher, daß jeder einzelne Mensch ein eigenes soziales Netzwerk hat. Und bei meinem sozialen Netzwerk gibt es tatsächlich auch ein paar Menschen, die die Anastasia-Bücher zumindest teilweise gelesen haben. Meine Nachbarn in meiner Straße kennen die Anastasia-Bücher beispielsweise nicht. Die Mitbewohner des Dorfes, mit denen ich gestern als Wahlhelfer gemeinsam im Wahllokal saß, auch nicht. Meine Feuerwehrkameraden in der freiwilligen Feuerwehr auch nicht. Mein Automechaniker nicht, die Bedienung an der Post, die ich mehrfach die Woche treffe, auch nicht. Und so weiter und so weiter. Auch per email und Telefon habe ich mit sehr vielen Menschen Kontakt, die die Anastasia-Bücher nie gelesen haben. Warum auch?

Nächstes Wort:

„Kontroverse“

Zitat aus Ihrer email von heute, 29.10.:
„Es gehört zu meiner Arbeit, dass ich beiden Seiten einer Kontroverse die Möglichkeit gebe …“

Gehen Sie davon aus, es gäbe eine „Kontroverse“? Wie kommen Sie darauf?
Und wenn ja, wieso hat diese Kontroverse genau zwei Seiten? Wieso nicht drei oder vier oder noch mehr??

Ich finde Ihre Unterscheidung beispielsweise in diesen Worten:
„Um mich dem Thema „Anastasía“ zu nähern, versuche ich möglichst mit beiden Seiten zu sprechen: Mit Menschen, die die Buch-Reihe kritisch sehen als auch mit solche, die darin etwas Inspirierendes finden.“

Was ist mit jenen Menschen, denen die Bücher egal sind?
Was ist mit jenen Menschen, die darin etwas inspirierendes finden UND die Bücher kritisch finden?

Ist die Idee von „beiden Seiten“ nicht nur eine Erfindung?
Vielleicht eine Erfindung der Journalisten früherer Beiträge?
Vielleicht eine reduzierte Wahrnehmung jener Menschen, die nur digital (ja/nein) denken können (siehe auch Buch: Digitale Demenz von Herrn Spitzer) und nicht mehr analog (viele Zwischennuancen) spüren können?
Wo ist in der Idee eine „Kontroverse“ die Offenheit für die vierte Dimension (Zeit), also für diejenigen, die zB zuerst kritisch zu den Büchern standen und dann etwas inspirierendes darin fanden?
Oder diejenigen, die etwas inspirierendes darin fanden, dann waren die Bücher ihnen egal, dann waren sie kritisch, dann fanden sie eine neue Inspiration usw. usw.?

Ich betrachte den Versuch das multidimensionale Sein eines Phänomens zu reduzieren auf eine „Kontroverse“ mit zwei Seiten völlig unzulässig und eine schwere Verletzung von journalistischer Sorgfaltspflicht. Dies ist jetzt kein Vorwurf gegen Sie, sondern eine Beschreibung dessen, wie frühere angebliche Journalisten mit dem Phänomen umgegangen sind.

Daher wundert es mich nicht, daß sie heute schrieben:
„Bisher war es leider tatsächlich deutlich einfacher mit Kritikern ins Gespräch zu kommen als mit den Lesern der Anastasia-Reihe.“

Wieso sollte ein Mensch, der beispielsweise in seinem Herzen Freude spürt nach der Lektüre der Anastasia-Bücher, mit einem Vertreter eines Berufes sprechen, wenn andere Vertreter dieses Berufes früher schon mal, bildlich gesprochen, das Herz des Lesers als Fußabtreter missbraucht hatten?

Mir ist ein Mensch persönlich bekannt, der überzeugt davon ist, daß er wegen den Anastasia-Büchern noch am Leben ist! Er hatte vor der Lektüre schon mit dem Leben abgeschlossen. Er sah keinen Sinn mehr im Leben und wollte ein Ende setzen. Durch die Anastasia-Bücher hat er eine neue Perspektive gefunden für ein glückliches Leben auf dem Planeten Mutter Erde. Und ich garantiere Ihnen, dieses Überleben dieses Menschen lag NICHT an irgendeinem Zitat bezüglich Juden.

Ich sehe es mittlerweile als fahrlässige unterlassene Hilfeleistung an, wenn Journalisten schlecht über die Anastasia-Bücher herziehen. Da kann man vielleicht nur noch Jesus zitieren: „Vater vergib Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

Zum soeben angesprochenen Wort „Juden“: Wissen Sie, das sie Anastasia-Bücher in hebräisch herausgegeben werden und zwar in Israel? Wissen Sie, daß es dort Lesertreffen gibt? Wissen Sie, daß es in Israel schon Bestrebungen gibt, Familienlandsitze zu errichten? Und es geht dabei nicht um Russen, die in Israel leben, die könnten die russischen Originale lesen.

Sie haben in Ihrem Schreiben drei Namen genannt:
xxxxxxxxx, yyyyyyyyy und zzzzzzzzz

Wissen Sie wirklich, was diese Menschen wirklich bewegt? Ich nicht.

Könnte es sein, daß es „Rechtsextreme“ sind? Ich weiß nicht. So wurde es mehrfach in der Presse dargestellt.
Ich habe zwei dieser drei Menschen kurz privat sprechen dürfen. Meiner Wahrnehmung nach sind sie nicht rechtsextrem.
In öffentlichen Mitteilungen tauchten schon mal Begriffe auf, die zumindest provokant eingestuft werden können.
Im privaten Gespräch redeten wir vornehmlich über Gartenbau.
Die politischen Ansichten interessieren mich nicht.

Könnte es sein, daß diese Menschen bestellte und bezahlte Provokanten sind?
https://de.wikipedia.org/wiki/Agent_Provocateur

Ich weiß nicht

Könnte es sein, daß diese Menschen Therapeuten sind und mit Schocktherapie heilende Impulse setzen, während sie umfassende Gesundung anstreben? (Ein Arzt zückt auch mal ein scharfes Messer (Skalpell) um eine Eiterbeule zu öffnen, aber deswegen ist der Arzt kein böswilliger Messerstecher)

Ich weiß nicht

Könnte es sein, daß diese Menschen Konflikte mit Ihrem eigenen Vater hatten und jetzt am „Vater Staat“ ihre ungelösten Themen ausagieren, bis sie eines Tagen durch Selbsthilfetherapie diese Aktionen nicht mehr brauchen?

Ich weiß nicht

Könnte es sein, daß diese Menschen Tester sind, die die Leser testen, ob sie immun sind gegen die Verführung von „Führern“?

Ich weiß nicht

Könnte es sein, daß diese Menschen noch ganz andere Gründe haben, warum sie so agieren?

Da bin ich mir sicher!

Außerdem:
Ist es relevant, wenn drei Menschen, was auch immer sie erzählen über „deutsches Volk“ oder ähnliches , sich auf eine Buchreihe beziehen?
Wer könnte es ihnen verbieten?

Außerdem:
Was sagt es aus, wenn einer dieser Menschen auf „Anastasía-Festspielen“ auftritt?

Was sollte das auch aussagen?
Sind denn die angeblichen „Anastasía-Festspiele“ etwas offizielles von einer Anastasia-Firma, einem Anastasia-Verband oder so?

Es gibt ja noch nicht mal einen einzigen Verlag, der als Zentrale taugen würde, denn die Buchreihe wird von zwei Verlagen heraus gegeben. Noch dazu sind diese Verlage aus zwei Ländern und darüber hinaus aus einem EU-Land und einem Nicht-EU-Land (D+CH). (Da zieht ja noch nicht mal der Vorwurf des „nationalen“…)

Es gibt keinen Verein, in dem man eintreten müsste, um zu einer angeblichen Anastasia-Szene dazugehören zu dürfen.

Es gibt nur einzelne Menschen, die sich kennen oder auch nicht, die sich mögen, oder auch nicht, die etwas gemeinsam machen, oder auch nicht und das zusätzlich in der vierten Dimension (Zeit) auch noch laufend anders.

Auch Sie Herr Hildebrandt, könnten Anastasia-Festspiele organisieren und dazu einladen!
Warum auch nicht?
Da gibt es kein Copyright drauf!
Das macht man einfach – oder auch nicht.

Und Sie könnten auf Ihr Anastasia-Fest jeden Redner einladen, den Sie persönlich auf der Bühne haben wollen.
Egal ob Trump oder Merkel oder Erdogan oder sonstwen. Das ist Ihr Festival!
Ob dann Menschen daran teilnehmen wird man sehen. Bei den letzten PRIVAT von EINZELNEN organisierten Anastasia-Festen waren grob 500 Menschen dabei. Was ist das schon bei über 70.000 Lesern? Das ist ja noch nicht mal 1 Prozent!

Und ich garantiere Ihnen, die 500 Teilnehmer sind nicht dort gewesen, weil sie eine politische Meinungsäußerungs eines Redners gut heißen. Ich gehe davon aus, daß die meisten Menschen teilgenommen haben um andere Menschen zu treffen und kennenzulernen in Kombination aus Neugier, was denn so läuft.

Von daher ist es sachlich völlig irrelevant, was ein einzelner Redner dort zum Vortrage gebracht hat.

Es gibt einzelne Menschen, die Vereine gegründet haben in Bezug zu den Anastasia-Büchern, so auch ich. Aber diese Vereine sind eigenständig und haben untereinander keine Verpflichtungen oder Abhängigkeiten. Jede kleine Gruppe von Menschen kann und darf Vereine gründen, das ist nun wirklich nichts besonderes.

Das ganze Anastasia-Phänomen sehe ich als etwas anarchistisches, amorphes, individuelles.
Ich hatte mehrfach erlebt, daß einzelne Menschen gerne eine hierarchische Struktur etablieren wollten (etwas, das eine typisch „rechte“ Methode ist – jemand hat das Sagen – Führerprinzip etc) aber nie hat dieses Bestreben bei Anastasia-Lesern funktioniert. Es ist und bleibt wohl ein Phänomen – AUSSER Journalisten machen aus dem Phänomen eine „Bewegung“, eine „Szene“ und drücken noch weiter den Stempel „rechtsextrem“ drauf. Dann werden die gutmütigen, freiheitlichen, liebevollen Menschen mehr und mehr diffamiert, Kunden springen ab, Vorträge werden abgesagt, etc. etc. und immer mehr „Rechte“ tauchen auf … usw usw.
Ich will das jetzt nicht zu weit ausmalen, aber tatsächlich wurde ich schon von einer Uni ausgeladen 1 Tag vor Vortragstermin wegen Stress durch dis Antifa. Und ich sollte noch nicht mal über Anastasia reden, ich sollte über Permakultur reden. Aber nein, laut Antifa gelte ich wohl als ganz „böse“!
Mir habt eine Kundin schon ihre Bestellung eines Biomeiler-Buches storniert, als sie herausfand, daß unser Verein auch Anastasia-Bücher anbietet.
Eine Farbberaterin für unser Anliegen Raumsanierung hat abgesagt, nachdem sie herausfand, daß mein Name auf einer „Sektenliste“ stehe.

Das hat nichts mit Angst zu tun, wie Sie es nennen:
„Und da ich verstehe, dass Sie Angst haben, falsch dargestellt zu werden…“

Nein, das ist keine Angst, das ist gelebte Erfahrung!

Haben Sie eigentlich schon meinen Text gefunden und gelesen, den ich geschrieben habe zu all den Vorwürfen?
http://www.konstantin-kirsch.de/von-russland-in-die-welt

Mit freundlichen Grüßen
Konstantin Kirsch

30.10.2018 11:41
Sehr geehrter Herr Kirsch,

nun schreiben wir uns ja doch lange E-Mails hin und her. Denken Sie nicht, dass ein Telefonat in der Sache dienlicher wäre?

Ich habe Ihre Blog-Einträge gelesen und verstehe, dass Sie das Gefühl haben, in der Öffentlichkeit falsch dargestellt zu werden. Es geht mir nicht darum, Sie als Rechten abzustempeln.

Zum Begriff: „Szene“ dient nur als Hilfe, um ein Phänomen besser beschreiben zu können und ist sicher im Wortsinne nicht perfekt, da haben Sie Recht. Dass dahinter unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Interessen stehen, die sich natürlich auch noch in diversen anderen „Szenen“ bewegen – darauf können wir uns einigen.

Deshalb ist es mir auch ein ernstes Anliegen, mit verschiedenen Akteuren in dieser Thematik zu sprechen, um ein möglichst breites Bild zu bekommen. Umso mehr Menschen mit mir sprechen, umso ausgewogener kann auch mein Text werden.

Dass ich Sie nicht für einen Antisemiten oder Rassisten halte – das habe ich Ihnen in meiner ersten E-Mail bereits geschrieben. Ja, es gibt durchaus Menschen, die Megres Bücher für problematisch halten. Ich halte es für legitim auch Menschen zu Wort kommen zu lassen, die einen anderen Blick darauf haben.

Was mich tatsächlich sehr interessiert ist, was Anastasía für Sie bedeutet. Wie haben Sie dieses Buch entdeckt? Was hat das mit Ihrem Leben gemacht? Was haben diese Botschaften, was andere Botschaften nicht haben?
Und mich interessiert außerdem: Warum, glauben Sie, sollten wir wieder mehr aufs Land ziehen? Als Selbstversorger leben? Warum denken Sie, wäre das wichtig für die Gesellschaft? Und: Kann das überhaupt funktionieren?

Sie schreiben: „Mir ist ein Mensch persönlich bekannt, der überzeugt davon ist, daß er wegen den Anastasia-Büchern noch am Leben ist!“
Das finde ich spannend, darüber würde ich gerne mit Ihnen reden. Vielleicht haben Sie ja noch mehr dieser Geschichten erlebt. Das ist doch sehr interessant.

 

Herr Kirsch, wir können auch gerne noch einmal über jeden einzelnen Punkt Ihrer Mail diskutieren, dann aber bitte zumindest am Telefon oder gar bei einer Tasse Kaffee.
Lieber wäre mir allerdings, wir würden über die positiven Aspekte sprechen, die Sie in den Büchern sehen und die Sie inspiriert haben.

Noch einmal: Ich möchte Sie nicht in die Pfanne hauen. Ich beschäftige mich mit einem Phänomen und ich sehe es als Aufgabe an, das von möglichst unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Das ist mein Job. Diese Perspektiven bekomme ich allerdings nur, wenn die Menschen mit mir reden. Tun sie das nicht – ja, dann wird so ein Text einseitiger werden, als er es müsste. Ich glaube jedoch, dass Sie dazu einiges zu sagen haben – deshalb würde ich mich gerne mit Ihnen treffen und in Ruhe unterhalten – und Ihnen die Möglichkeit geben, mir Ihre Perspektive mitzuteilen. Ich verspreche Ihnen: Ich werde Ihre Aussagen nicht verdrehen oder bewusst falsch wiedergeben. Das sollte zwar Voraussetzung sein, aber vielleicht ist es wichtig, das noch einmal zu betonen.

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung,

mit besten Grüßen
Paul-Jonas Hildebrandt

30.10.2018 15:39
Sehr geehrter Herr Hildebrandt,

danke für Ihre Antwort.

In einer früheren Mail las ich, daß Sie Ende dieser Woche in Südniedersachsen seien.
Ein Besuch für ein Interview wäre Ihnen von daher passend am Donnerstag, Freitag Vormittag oder Sonntag Nachmittag.
Von meiner Seite aus wäre mir der Donnerstag wohl am passendsten, gerne auch am Nachmittag.

Im Internet fand ich über Sie die Angabe, daß Sie auf einer Journalistenschule sind, bzw. als „Journalistenschüler“ bezeichnet werden:
https://www.evangelische-journalistenschule.de/ausbildung/portrait/paul-jonas-hildebrandt

Paul-Jonas Hildebrandt

Nun weiß ich nicht, ob diese Einträge noch aktuell sind. Gegebenenfalls haben Sie ja das Thema Anastasia als Abschlußarbeit der Ausbildung gewählt. Meine Einschätzung ist, daß dieses Thema eine besondere Herausforderung darstellt, wenn Sie als Journalist darüber korrekt, neutral, umfassend und ausgewogen berichten wollen.

Ihr bisheriges Auftreten gibt mir jedoch Hoffnung, daß Sie dies tatsächlich erreichen können. Ihre Ausdauer, meine doch etwas längeren Schreiben zu lesen und auch in Ihren Antworten inhaltlich ausführlich auf meine Schreiben einzugehen ist für mich bisher bei Begegnung mit Journalisten noch nicht vorgekommen.

Gleichzeitig las ich mit Freude auf einer der oben verlinkten Webseiten, daß Sie Ethnologie studiert haben!

Mit Ethnologen hatte ich bisher nur sehr gute Erfahrungen. Vor Jahren wurde eine alternative Gemeinschaft, in der ich lebte, sogar von einem Feldforscher eines Institutes für Ethnologie untersucht und später darüber eine Magisterarbeit geschrieben.
Dabei hatte ich mehrfach mit dem Feldforscher gesprochen und es war ihm ein erkennbares Anliegen unser Sein wahrzunehmen ohne sich derart einzumischen, daß die Beobachtungsergebnisse zu sehr verfälscht sind. Er hatte sich damals ziemlich viel Zeit genommen, über Monate, so konnte Vertrauen entstehen und er war schließlich keine Störung mehr, sondern vorübergehend tauchte er gewissermaßen ein in unsere Gemeinschaft und konnte so „von innen heraus“ wahrnehmen und Aufzeichnungen machen.

Bezüglich dem angedachten Interview habe ich eine Idee:
Sie können mich interviewen (z.B. kommenden Donnerstag Nachmittag), ich darf das Interview aufzeichnen (Audio) um später vergleichen zu können, welche Antworten ich auf welche Fragen gab und was später veröffentlicht wurde und ich darf unseren Emailwechsel veröffentlichen als Dokumentation zur Anbahnung des Interviews (allerdings würde ich gerne die genannten Namen „xxxxxxxxx, yyyyyyyyy und zzzzzzzzz“ anonymisieren, um für diese Menschen auf meinem Blog keine Werbung zu machen).

Was halten Sie von dieser Idee?

Mit freundlichen Grüßen
Konstantin Kirsch

30.10.2018 17:22
Sehr geehrter Herr Kirsch,

vielen Dank für Ihre Mail und Ihr Vertrauen. Gerne komme ich am Donnerstag bei Ihnen vorbei. Ich kann noch nicht genau absehen, wann ich es schaffe. Vermutlich könnte ich zwischen zwei und drei Uhr am Nachmittag bei Ihnen sein. Wäre das in Ordnung?
Und: Stimmt die Adresse?

Schulstraße 1
36214 Nentershausen-Bauhaus
Deutschland

Von mir aus können Sie unser Gespräch aufzeichnen. Bezüglich des Mail-Verlaufes: Wenn das für Sie Voraussetzung für ein Gespräch ist, dann wäre auch das für mich auch in Ordnung.

Herr Kirsch, ich freue mich auf unser Gespräch.

Mit freundlichen Grüßen
Paul-Jonas Hildebrandt

30.10.2018 20:29
Sehr geehrter Her Hildebrandt,

danke für Ihre Antwort und die Bestätigung, daß ich das Interview aufzeichnen und den mailverlauf veröffentlichen darf.

Der Termin, Donnerstag 14-15 Uhr Anreise Ihrerseits, passt.
Die Adresse ist korrekt. Bitte beachten Sie bei der Eingabe in ein Navigationsgerät, daß Sie die Postleitzahl eingeben und nicht den Ortsnamen „Nentershausen“. Davon gibt es nämlich zwei, und das andere liegt weit weg in der Nähe von Montabaur.

Desweiteren gibt es eine Straßenbaustelle nördlich von Nentershausen. Die Umgehung ist ausgeschildert, Sie sollten mit 5-10 Minuten extra kalkulieren.

Der Ortsteil Bauhaus liegt ca. 5 km südlich der Gemeinde Nentershausen.
Bauhaus ist ziemlich klein. Sobald Sie in die Schulstraße einbiegen, fahren Sie bitte nach ca. 20 Metern gleich wieder links auf den großen freien Platz, selbst wenn das Navi Sie noch 50 Meter gerade aus schicken will. Auf diesem Platz können Sie gut parken. Das hohe dunkelbraune Holzblockhaus fällt Ihnen sicher sofort ins Auge. Die Bauweise ist ungewöhnlich. Zum Eingang gehen Sie die Treppe neben dem Haus nach oben.

Noch eine Frage zum Ablauf des Interviews:
Haben Sie eine Liste an Fragen vorbereitet, die ich eventuell vorab einsehen könnte um mich darauf vorzubereiten oder denken Sie an einen eher spontan ablaufenden Gedanken- und Erfahrungsaustausch?

Mit freundlichen Grüßen
Konstantin Kirsch

31.10.2018 15:59
Sehr geehrter Herr Kirsch,

vielen Dank, das werde ich sicher finden.

Zum Interview: Ich habe Ihnen ja schon geschrieben, was mich interessiert. Ich stelle keine Fragen, auf die man sich vorbereiten müsste. Ich denke, am besten sollten wir einfach schauen, wie sich das Gespräch entwickelt.

Bis morgen!
Paul-Jonas Hildebrandt

31.10.2018 16:03
ok, bis morgen,
Gute Fahrt!
KK

Jetzt werden wir sehen, was dieser Journalist für einen Text verfasst. Ich würde es begrüßen, wenn endlich mal ein Artikel erscheint, der die Situation korrekt, angemessen und ausgewogen darstellt.

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Nachtrag 19.06.2019

Meine Hoffnung hat sich nicht erfüllt: Der nun vor ein paar Tagen erschienene Artikel ist in der Schlechtmach-Stimmung nicht zu unterscheiden von sonstigen Beiträgen der Massenmedien. Auffälliger weise nennt Paul Hildebrandt in dem Artikel meinen Namen nicht und geht in keiner Weise auf unser Interview ein.

Von Stefan, der schon vor einem Jahr einen offenen Brief an die Kritiker geschrieben hat, und deren Frau aus Taiwan stammt, habe ich erfahren, daß er diesem Journalisten ein Interview angeboten hatte, als er über meinen Blogeintrag davon erfuhr. Doch der Journalist hatte an Stefan kein Interesse. Ein Mann, der mit einer Frau aus Taiwan verheiratet ist, passt nun mal nicht zum wiedergekäuten Vorwurf „Nazi“ oder „Rassist“.

Angenehmerweise steht dieser neue Artikel hinter einer Bezahlschranke.
Mann muss sich also anmelden, um den Beitrag lesen zu können:
https://www.zeit.de/2019/25/anastasia-bewegung-sekte-esoterik-rechtsextremismus-naturschutz

Meine Empfehlung: Nicht anmelden, nichts zahlen. Und wer den Text lesen will, z.B. aus dem Grund, die Hetzkampagnen zu dokumentieren, der kann sich anmelden und nach der Lektüre umgehend den eingegangenen Vertrag WIDERRUFEN. Das funktioniert zuverlässig. Bitte nicht „stornieren“, da könnte eventuell doch eine Rechnung fällig werden, weil evtl. zwei Wochen berechnet werden.

Es ist wirklich grotesk: Da werden liebevolle Menschen, die einfach glücklich sein wollen, die blühende Gärten anlegen wollen, als „Rechtsextreme“ bezeichnet.

Gleichzeitig wird in der Berichterstattung über einem grausamen Mord (Herr Lübcke) der Tatverdächtige als „Rechtsextremer“ bezeichnet.

Dies empfinde ich als ungeheuerlich. Medien, die derart mit Worten umgehen haben für mich jegliche Glaubwürdigkeit verloren.

Vor ein paar Monaten gab es eine ähnliche Geschichte:

Die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann hatte am 1. Januar 2019 auf Twitter geschrieben: „Nazis raus“.
Es gab eine Rückfrage:
„Wer ist denn für sie ein Nazi?“
Darauf antwortete sie:
„Jede/r, der/die nicht die Grünen wählt“

Später wollte sie diese Aussage als „Ironie“ gemeint haben, die sie versehentlich nicht gekennzeichnet hat.

Nun, wie können wir den Vorwurf „Rechtsextrem“ verstehen?
Gilt jeder mittlerweile als „rechtsextrem“, der/die nicht die Grünen wählt?

Ich sehe eine unzulässige Verwässerung der Begriffe „Nazi“ und „Rechtsextrem“. Wenn alles und jedes wahllos mit diesen Begriffen betitelt wird, entsteht eine Inflation der Bedeutung und damit eine Relativierung des Grauens der 3. Reiches. Meiner laienhaften Einschätzung nach könnte es also als Volksverhetzung gewertet werden, bezüglich Verharmlosung der unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangenen Handlungen [StgB 130(3)], mindestens jedoch sehe ich durch die Journalisten begangenen Taten an als Volksverhetzung nach §130 (1)2. Dort steht: „Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.“

Nun, ich gehe nicht davon aus, daß Journalisten ihre Vorurteile ablegen würden, selbst wenn sie längere Zeit im Knast wären.

Ein passendes Zitat von Einstein:
„Es ist leichter ein Atom zu spalten als ein Vorurteil.“

Nun, wie kann man mit dieser Situation umgehen?
Mein Motto lautet: Das Herz ist der Weg und Freude der Wegweiser!

Ich spüre keine Freude bei der Idee mit Hilfe eines Gerichtsprozesses einen Journalisten ins Gefängnis zu bekommen.
Lieber gehe ich in den Garten, lausche den Bienen, und treffe mich mich Menschen, die auch an Herz und Liebe interessiert sind. Das kosmische Echo – Karma genannt – wird mit Sicherheit diejenigen treffen, die andere Menschen verleumden und verächtlich machen. Das wichtigste ist, selbst nicht so zu werden. Man darf lernen in der inneren Ruhe zu verbleiben und sich nicht beeindrucken zu lassen, von denen, die mit Schmutz um sich werfen. „Geschenke“, die man nicht annimmt, verbleiben beim Absender!

Sehr interessant ist im übrigen diese Wahrnemung des Journalisten:

per Email geschrieben am 29.10.2018 um 11:53 (siehe oben)
Bisher war es leider tatsächlich deutlich einfacher mit Kritikern ins Gespräch zu kommen als mit den Lesern der Anastasia-Reihe.

In dem nun erschienenen Artikel steht:
Es ist nicht leicht, mit Anastasia-Anhängern in Kontakt zu kommen. Viele von ihnen weigern sich, mit der Presse zu reden. Die Esoterikszene unterhält ihre eigenen Sender und Zeitschriften. Zu den Festivals werden keine Journalisten zugelassen. Auf Anfrage der ZEIT meldeten sich nur eine Handvoll Mitglieder zurück.

Dazu mein Kommentar:
Ich wüsste nicht, wie man mit einem „Anastasia-Anhänger“ in Kontakt kommen kann. Meines Wissens nach gibt es keinen einzigen „Anhänger“. Dieser Begriff ist gebräuchlich bei Sekten. Diese Bezeichnung ist hier fachlich falsch also gibt es auch keine „Anhänger“.
Ich weiß auch nicht wen er mit „Mitgliedern“ meint, die sich zurück gemeldet hätten. Wer soll wo „Mitglied“ sein? Die Anastasia-Buchleser sind Buchleser und keine „Mitglieder“ in einem Buchleseverein.

Sollte der Journalist mit diesen Wortverfälschungen einfach nur „Anastasia-Buchleser“ meinen, dann verstehe ich alle, die mit Journalisten nicht oder nicht mehr reden. Es gab seit Jahren genügend Chancen für Journalisten die Situation korrekt, angemessen und ausgewogen darzustellen. Doch es wurde versäumt. Es wurde wahrscheinlich sogar absichtlich falsch berichtet. Wieso nur versteht der Journalist selbst es nicht, daß sein eigenes Verhalten zu genau dem führt, was ihn vermeintlich wundert? Andere Menschen beschimpfen, böswillig verächtlich machen, verleumden und sich dann wundern, daß sie mit einem nicht mehr reden???

So wird es in Zukunft für Journalisten extrem schwerer werden selbst mit mir im Gespräch zum Thema Anastasia zu sein. Wenn, dann vielleicht auf die Art, daß ich einen Journalisten interviewen darf, ich dann darüber berichten darf und er selbst darüber NICHT berichten darf (vertraglich abgesichert zum Schutz des Journalisten vor Strafverfolgung wegen Volksverhetzung oder ähnlichem, siehe oben).

*********

Nachtrag 24.6.2019

Stefan hat einen Beitrag geschrieben, in dem er 11 Punkt der Artikels als Lüge entlarvt:
http://www.konstantin-kirsch.de/2019/06/luegen-in-der-presse-am-beispiel-der-zeit.html

14 Gedanken zu „Ein außergewöhnlicher Journalist“

  1. Sind Journalisten heutzutage lese faul? Oder wieso will der jetzt über ein Thema ein Interview machen ohne die 10 Bücher oder wenigsten das erste gelesen zu haben? Ohje, wohin soll das noch führen? In der Schule würde es dann heißen: „setzen sechs“!

  2. Wow! Das war jetzt erhellend! Danke Konstantin, fürs Teilen eurer anregenden E-Mail Konversation! Es hat mir wieder einmal gezeigt und nahegelegt, warum ich dich und deine Arbeit so sehr schätze. Bin gespannt auf den Artikel von Herrn Hildebrandt und hoffe, dass der Artikel dem Phänomen Anastasia gerecht wird!

  3. Hallo Konstantin,
    Danke für die Veröffentlichung dieses interessanten Schriftwechsels … ob der Artikel von Hrn. Hildebrandt auch so interessant wird? Angenommen er verfasst einen möglichst korrekten, angemessenen und ausgewogenen Artikel über das Anastasía-Phänomen, würde dieser dann so wie er ist von seinem Auftrag- u. Brötchengeber (Die Zeit) veröffentlicht werden?
    Hat ‚Die Zeit‘ überhaupt ein Interesse daran einen solchen Artikel zu veröffentlichen?
    Nun, bei uns sagt man: „Dann schaun mer mal, dann seng ma scho“.
    Hr.Hildebrandt schreibt in seiner ersten eMaille er sei bei Recherchen über alternative Lernmethoden auf die Anastasía-Buchreihe und dich gestoßen. In diesem Zusammenhang würde ich gerne auf Schetinin’s Schule in Tekos hinweisen. Die Doku „Mysteries of the Lightfall“ ist mit etwas Recherche leicht zu finden und definitiv sehenswert … Namaste.

  4. lieber Konstantin ,

    auch wenn es ein Journalist ist der evtl sogar einen realistischen Artikel über die Auswirkungen des Lesens der Anastasia Bücher schreiben könnte, deine Geduld und Gründlichkeit erstaunt mich immer wieder! Ich hätte ihn wohl aus Zeitgründen recht schnell dahin gehend eingenordet, daß er sich wenigstens die Zeit nimmt Band eins zu lesen. Denn das ging bei mir wesentlich schneller als so viel an Antworten zu tippen. Von der Amadeu-Antonio-Stiftung, die von mir unbemerkt also nun auch die Anastasia Versteher in Verdacht nimmt Rechtes zu wollen, habe ich schon mal gelesen und nun auch die Suchmaschine bemüht. 870.000 Tacken staatliche Beihilfe in einem Jahr . Selbst bei 40.000 pro Hektar wären das schon 22 FLS / Jahr und nächstes Jahr ff noch mal .
    Ich hoffe sicher nicht alleine daß deine umfangreiche Mühe sich auszahlt und eine realistische Darstellung von Herrn Hildebrandt es bis in die Zeit schafft. Ein klein wenig Wahrheit, es wäre an der Zeit …….
    Ein erfolgreiches Gespräch mit ihm , Danke dir !!!
    lG Reinhard

  5. Hallo Konstantin,
    von Euren Emails bin ich begeistert, ja, so kann man sich annähern!
    Obwohl ich glaube, daß Herr Hildebrandt überhaupt nicht spirituell unterwegs ist und daher die Botschaft der Anastasia-Bücher nicht verstehen kann, wirst Du ihm vielleicht einiges näherbringen können. Vielleicht ist es auch ein Schutz, daß viele den Inhalt gar nicht verstehen, so wie Herr Megre am Anfang! Gute Annäherung wünsche ich Euch beiden, Halleluja!

  6. Vielen Dank für die Veröffentlichung des E-Mail Verkehrs. Ich finde es unglaublich wie akkut die Spaltung in unserer Gesellschaft voran geschritten ist. Hier wird in alles Mögliche eingeteilt und eingestuft und wenn nix passt, dann auf jeden Fall schon mal „rechts“ oder „rechts extrem“ (s. Daniele Ganser). Das lässt sich mittlerweile schon im Freundes- und Kollegenkreis beobachten.
    Danke Konstantin für deine Zeit und Mühe das alles genaustens zu analysieren und zu hinterfragen. Ich wusste übrigens gar nicht, dass ich Fan einer „Roman-Reihe“ bin.

  7. Sali Konstantin
    Als selbständiger Unternehmer (Bereich Import von Haushaltsgeräten) kenne mich mit Journalisten auch etwas aus. Von DREI Berichten über mich von verschiedenen Journalisten der gleichen Zeitung, war einer angemessen. Einer total feindselig/einseitig ohne mich überhaupt zu kontaktieren. Und der Dritte Bericht über unser Geschäft hat die Journalistin ein kurzer Satz geschrieben, ohne Bild obwohl ich und mein Team dafür extra für ein Foto hingestanden sind und ich diverse Fragen der Journalistin beantwortet habe. Schade also für meine Zeit! Meine Bedingung an diesen Journalist, bevor ich in treffen würde wäre noch:
    -dass er mind. die ersten 3 Bücher sorgfältig gelesen hat. Das würde ich persönlich prüfen vor dem ersten persönlichen Gespräch.
    Erst dann ist jemand ein bisschen kompetent um darüber ein bischen schreiben zu können.
    So wie es aussieht, hat er nicht mal das erste Anastasia Buch gelesen.

    Wohl etwa 95% der Journalisten lassen sich für reisserische Artikel bezahlen die offenbar gekauft werden.

  8. Lieber Konstantin,

    Danke für das Bereitstellen des Mailverkehrs.

    Knackige Antworten von Dir und dem Journalisten welcher in der Tat schon etwas Besonderes in dieser „Szene“ darstellt. Ich erinnere mich als das MDR Fernsehen bei mir anrief um einen Beitrag über meine Akademie für Familienlandsitze zu produzieren. Dort war es angeblich auch ein privates Interesse. Als der Sender jedoch etwas von den Anastasia Büchern im Beitrag entdeckte (die ganze Zeit hatten wir über Leben auf dem Land und Permakultur gesprochen, lediglich am Schluss der Aufnahmen gab es einen Schwenk der Kamera auf ein Buch von Megre) wurde entschieden, das der Beitrag nicht gesendet werde. Aber nicht wegen dem Buch am Ende sondern wegen fehlenden Bezügen zu den Büchern und deren Inhalte. Ich gab dem Team einfach keine Plattform dazu. Das heisst für mich, das von vornherein etwas gesucht wurde um einen diffamierenden Beitrag zu den Familienlandsitzen und deren Gründer auszustrahlen. Zum Glück gab es aber noch einen 1,5 minütigen TV Beitrag zu den offenen Gärten – immerhin.

    Journalistenanfragen hatte ich ebenso einige – immer wenn ich Ihnen jedoch von Permakultur und Leben auf dem Land erzähle melden sie sich nicht mehr.

    Ich glaube also, das es keinen positiven Beitrag in der Zeit geben wird, wenn doch wäre es ein guter Schritt.

    Ich bin nun schon ganz gespannt auf Deine Zusammenfassung zum Interview. Herzliche Grüße André

  9. Eine Ergänzung zu meinem weiteren Empfinden des Mailverkehrs:

    Der Journalist möchte verstehen können – er versucht also mit dem Verstand zu begreifen was andere im Herzen spüren.

    Vielleicht hätte es eine Abkürzung geben können wenn darauf eingegangen wäre. Denn was er nicht fühlen kann, das wird auch nicht verstehen können.

    So gab es für mich zwar einen interessanten Austausch mit sage ich mal: Kräftemessen, den ich selber von mir kenne wenn ich mit Behördenmitarbeitern und ihren Schreiben zu tun habe, jedoch ohne gefühlten Gewinner.

    Und dennoch kann sich im privaten Gespräch (Interview) einiges klären und sich später anders darstellen.

    LG Andre

  10. Ich möchte auf Andrés Kommentar eingehen: Lieber André, warum muss es immer einen Gewinner geben? Das würde einen Verlierer implizieren. Ich sehe aus dem oben aufgeführten Schriftwechsel eine deutliche Chance für WIN-WIN.
    Danke, lieber Konstantin, für Deine Geduld mit dem Journalisten. Da war Herr Hildebrandt genau an den Richtigen geraten! 🙂
    Sonnengrüße von Uta, neuerdings aus Dresden

  11. Liebe Kommentarschreiber, liebe Leser,

    meine Hoffnung hat sich nicht erfüllt: Der nun vor ein paar Tagen erschienene Artikel ist in der Schlechtmach-Stimmung nicht zu unterscheiden von sonstigen Beiträgen der Massenmedien. Auffälliger weise nennt Paul Hildebrandt in dem Artikel meinen Namen nicht und geht in keiner Weise auf unser Interview ein.

    Ich habe den Blogeintrag nun ergänzt mit einem „Nachtrag 19.06.2019“.

    Viele Grüße
    Konstantin

  12. Schade,
    doch nur ein gewöhnlicher Journalist, der seine Märchen an die MSM verkauft … bin nicht im Geringsten überrascht.

  13. Lieber Herr Kirsch,
    Sie hatten von Anfang das richtige Gefühl (ich übrigens auch), alleine die Formulierungen (eine Mischung aus Vorverurteilungen, Interesse an einer „guten Story“, aber wenig Interesse am eigentlichen Thema) des Journalisten ließen dieses Ergebnis vermuten. Bei echtem Interesse hätte er sich zumindest die Mühe machen können, die Bücher zu lesen. Trotzdem war die Investition Ihrer Zeit sicherlich nicht umsonst. Sie haben auf allen Ebenen gezeigt, wie sich Menschen verhalten, die positive Ideen verfolgen und die Welt in eine bessere Richtung lenken wollen.
    Liebe Grüße und alles Gute 🙂

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