Vereinsgründung?

Schon öfters wurde ich gefragt ob wir für unser Naturbauten Projekt einen Verein haben. Antwort: nein. Wir haben dies auch nicht vor.

Passend dazu haben wir seit mehreren Monaten wieder ein Vereinsgeschehen begleitet: Der Anastasia-Siedlungs-Verein strebt den Aufbau einer Ökosiedlung an. So lobenswert das Ziel ist, Ingrid und ich kamen zur Erkenntnis, dass der Weg über einen Verein nicht zu uns passt. Deshalb haben wir heute beim Verein gekündigt.

Dabei erinnerte ich mich an Zeilen eines meiner Lehrmeister:
Aus dem Buch „Handbuch für bessere Zeiten, Nahrung, Tiere, Energie, Bio-Mobile“ von Rudolf Doernach, 1983, Seite 194:

Vereinsgründung? Lieber nicht! Sofort sitzt ein Profilhungriger vorne, demobilisiert und hierarchisiert die anderen, macht sie letztlich beitragspflichtig. „Wer eine Organisation gründet, sichert die Verhinderung des Zwecks“ – das mag für die Anfangszeit eines Vereins nicht ganz stimmen oder wenn die Gremien oft genug wechseln. Aber die Erfahrung lehrt: Mit steigender Grösse vergammelt jede Organisation, jedes Institut. Die beste Betriebsgrösse ist der Familienbetrieb. Vielleicht wächst so – nach vielen Jahren und vielen Abspringern – eine dann doch recht stabile Gruppe von Jüngeren und Älteren, die gemeinsam auch ausserhalb der Stadt eine Kleinlandwirtschaft zustande bringt, ein selbstverwaltetes Selbstversorgerhöfchen für Kartoffeln, Getreide und Gemüse mit „Ur-Laube“.

Unsere Entscheidung haben wir auch einigen Mitgliedern des Vereins mitgeteilt. Interessanterweise kamen bisher nur bekräftigende Reaktionen. Eine davon zitiere ich hier (anonym):

ich find eure entscheidung sehr gut! ich werde noch im verein bleiben
vieleicht um zu lernen wie man es nicht machen soll.
ich denke auch, dass euer weg der richtige ist, da im verein schon so viel
an herzensschwierigkeiten entstanden sind die in so einer bewegung keinen
platz haben sollten.
ihr lebt ja die idee von anastasia! wie soll da ein verein besser sein? tun
wir doch lieber das was anastasia sagt und megre schreibt anstatt sich von
treffen zu treffen in was reinzusteigern.
ich wünsche euch von herzen alles gute und vieleicht bis auf bald.

in liebe xxx

Selbstverständlich wünschen wir allen Mitgliedern des Vereins alles erdenklich Gute und viel Erfolg bei allen Unternehmungen.

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