Heute früh war die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit. Ein Anlass sich mit „Zeit“ näher zu beschäftigen.
Fast jeder trägt eine Uhr bei sich, Termine werden gesetzt, jemand ist überpünktlich, andere verpassen den Zug, manche klagen über „die gute alte Zeit“, andere hoffen auf „bessere Zeiten“. – Was ist Zeit eigentlich?
Zeit ist so was von „normal“, da denkt vermutlich selten jemand darüber nach was es eigentlich ist. Manche meiner Blogleser werden heute vielleicht zum ersten Mal darüber nachdenken.
Ein Blick in die Online Enzyklopädie bringt viel Text:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeit
Herausheben will ich mal den zweiten Satz:
Das menschliche Empfinden von Zeit ist von ihrem Vergehen geprägt, einem Phänomen, das sich bisher einer naturwissenschaftlichen Beschreibung entzieht und als Fortschreiten der Gegenwart von der Vergangenheit kommend zur Zukunft hin wahrgenommen wird.
Sehr auffallend sind in diesem Satz die Worte … das sich bisher einer naturwissenschaftlichen Beschreibung entzieht …
Was heißt das konkret? Jeder kann die Zeit spüren und geht damit um, jedoch kann es die Wissenschaft nicht beschreiben!
In fast allen Debatten der Politik und Wirtschaft wird darum gebeten „sachlich“ zu bleiben und „wissenschaftlich“ zu argumentieren. Emotionen, Träume und Intuition sind vielerorts (noch) verpöhnt. Doch wenn man als Redner eine Zeitspanne zugewiesen bekommt (zB Rede Beginn 10 Uhr, Dauer 15 Minuten) hat der Organisator selber „unwissenschaftlich“ gehandelt. Er geht davon aus, dass es Zeit gibt weil er er spürt, nicht weil er weiss was Zeit ist, oder weil er weiss dass Zeit existiert.
Komischer Widerspruch, oder?
Deshalb empfehle ich sich nicht von dem Wissenschaftsgetue blenden zu lassen, sondern stattdessen mit Herz und Gefühl zu leben, zu träumen und zu tanzen. Einfach so, ganz ohne Grund glücklich sein im hier und jetzt.
Und wenn dann jemand kommt und sagt: Was ist mit Dir passiert, früher warst Du doch normal…
Dann kann man antworten mit einem Zitat aus dem Buch „Das Restaurant am Ende des Universums“ (von Douglas Adams):
Das ist eine Frage nach der Vergangenheit, oder? …
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden ist, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
Wenn dann der Gesprächspartner riesige Fragezeichen auf der Stirn entwickelt, kann man noch ein paar Worte nachfügen:
Ich sage, was mir in den Sinn kommt, wenn ich meine, Leute etwas sagen zu hören, Mehr weiß ich nicht.
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Ich wünsche allen Bloglesern (und allen anderen natürlich auch) eine schöne Winterzeit. Mit viel Zeit am Kaminofen, bei einer Tasse Tee, mit guten Büchern und Zeit nach Innen zu schauen. Wer weiß, vielleicht spüren wir alle eines Tages wie sich „Zeit“ ganz genau anfühlt und stellen die Frage nicht mehr was „Zeit“ denn genau ist. Wir werden sehen, … oder war dass eine Formulierung die eine „Zukunft“ andeutet? Was ist denn dass schon wieder???