Äpfel essen / absurde Gesellschaft

In dem Buch „Anastasia“, Band 7, Energie des Lebens,
findet sich eine sehr schöne Kurzgeschichte zu Wirtschaft und Buchhaltung:

Kaum wenden wir uns von der aufdringlichen und gleichförmigen Informationsbereitstellung der Medien ab, schon beginnen wir, das Wesentliche um uns herum zu erkennen. Und, gelinde gesagt, zweifeln wir plötzlich an der Normalität der meisten Bürger der so genannten „zivilisierten Länder“.
Beurteilen Sie es selbst. Wollen Sie die von dieser Gesellschaft gewählte Lebensweise als Folge einer schizophrenen Erkrankung betrachten?
Was unternimmt ein Mensch, der einen eigenen Familienlandsitz besitzt, wenn er hungrig ist? Er geht ganz einfach in seinen Garten, pflückt eine frische Frucht und isst diese noch an Ort und Stelle. Und nun betrachten wir uns die Handlungen eines anderen Menschen. Dieser lebt in einer ganz gewöhnlichen Wohnung, in einer ganz gewöhnlichen Stadt eines modernen Industriestaates. Und nun will dieser ebenfalls einen Apfel essen. Er holt sich etwas Geld, geht in einen Laden und kauft sich einen Apfel, jedoch keinen ganz frischen. Er kauft sich einen Apfel von einem irgendwo gepflanzten Apfelbaum, dessen Früchte von irgendeinem Menschen gepflückt und verpackt wurden. Dann wurden diese Früchte von irgendeinem anderen Menschen mit einem Fahrzeug oder einem Flugzeug zum Bestimmungsort transportiert. Dort hat jemand bereits einen Laden gebaut und bietet seinen Kunden die gelieferten Äpfel auf Regalen verteilt an. Alle Vorgänge, vom Apfelbaum bis zum Ladenregal, werden von Spezialisten erfasst. Die Akten des Rechnungswesens werden mit immer mehr Papier gefüllt. Zölle, Steuern und andere Abgaben werden erhoben.
Eine ganze Reihe von Menschen ist mit so genannten „sinnvollen“ Aufgaben beschäftigt. Sie ermöglichen all ihren Gleichgesinnten, sich ebenfalls von den Früchten eines Apfelbaumes zu ernähren. Und derjenige Mensch, dessen Körper nach dem Apfel verlangte, muss erst arbeiten, um ein paar Geldscheine zu verdienen. Mit diesen Papierscheinen muss er erst die gesamte von jemand erdachte Menschenkette bezahlen, die sich zwischen ihm und dem Apfelbaum befindet.
Und die Gesellschaft hält diesen Vorgang für normal. Die unkluge Gesellschaft vermutet nicht einmal, dass jemand den großen Wunsch verspürt und realisiert hat, die Menschen von ihrer wahren Bestimmung abzulenken und sie zu einer Beschäftigung mit sinnlosen Dingen zu zwingen.
Die Menschen wurden schrittweise an diese absurde Situation herangeführt. Schnell funktioniert ein solches Vorhaben nicht. Bei einem schnellen Tempo könnte auch ein wenig entwickelter Mensch sofort bemerken, wie wahnwitzig das Geschehen um ihn herum ist.
Stellen Sie sich nur folgende paradoxe Situation vor: Eines Tages beschlossen Sie, wie immer in Ihrem Garten zum Apfelbaum zu gehen, um eine Frucht zu pflücken. Sie machen gerade die ersten Schritte von der Außentreppe Ihres Hauses hinunter zum Apfelbaum und sehen plötzlich eine ganze Reihe von Menschen, die bereits auf Sie warten.
„Wer bist du?“, fragen Sie den ersten direkt vor Ihnen stehenden Menschen,
„Ich besitze einen Laden und verkaufe Apfel“, antwortet dieser sofort.
„Und was sind das für Leute, die hinter dir stehen?“„ setzen Sie verwundert fort und hören die Antwort:
„Direkt hinter mir steht mein Apfellieferant und hinter ihm ein Bauer, der die Apfel pflückt, Und um uns herum siehst du noch Menschen, die feine Anzüge tragen — sie schreiben genau auf, wie viele Äpfel jeder von uns weitergereicht hat.“
„Hört mal Männer, seid ihr denn ganz verrückt geworden?“, beschweren Sie sich.
„Warum beschäftigt ihr euch mit diesem Unsinn? Wer wird euch für diesen Nonsens danken?“
Und schon hören Sie die Antwort: „Du wirst uns danken und wirst uns alle bezahlen. Mit unserem Verdienst werden wir dann auch für uns Äpfel kaufen.“
„]a wo soll ich denn so viel Geld hernehmen?“
„Am besten gehst du mal zu deinem Nachbarn. Am Birnbaum in seinem Garten ist noch eine Buchhalterstelle frei. Nimm diese Stelle an. Dann wirst du Geld verdienen und es an uns weiterbezahlen. Dafür bekommst du von uns Äpfel, die du essen kannst, wann es dir beliebt.“
Sie werden sagen, es sei völlig absurd und schizophren, so etwas zu veranstalten. Und Sie haben Recht, es ist absurd und sicherlich auch schizophren. Doch das Geschehen um uns herum ähnelt dieser Beschreibung sehr.

Selbstverständlich gibt es weitere sehr interessante Geschichten in dem lesenswerten Buch. Dieses Zitat soll einen Eindruck erwecken in welchem Stil das Buch geschrieben ist.

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