Klotzbeute nach Anastasias Empfehlung

Im Buch „Anastasia“ Band 1, geschrieben von Wladimir Megre findet sich eine Empfehlung für den Bau einer Klotzbeute:

«Man muss zunächst ein Gehäuse herstellen. Dazu nimmt man entweder einen Teil eines hohlen Baumstamms und erweitert die Höhlung mit einem Stechbeitel, oder man zimmert es aus Laubholzbohlen zusammen. Hierbei sollte die Brettstärke mindestens 6 cm betragen. Die Innenmaße sollten nicht weniger als 40 mal 40 cm sein, die Tiefe wenigstens 1,20 m. Die Innenkanten des Gehäuses werden mit abgerundeten Eckleisten verkleidet. Es reicht aus, die Leisten nur leicht mit Klebstoff zu fixieren; die Bienen werden sie später selbst befestigen und die verbliebenen Fugen abdichten. Eine Stirnseite soll mit einem Brett von gleicher Stärke wie das Gehäuse verschlossen werden, die andere mit einer Art Deckel. Dieser Deckel soll der Öffnung so angepasst werden, dass er mit etwas Gras oder Tuch dicht geschlossen werden kann. Dabei soll die Unterkante des Deckels ganz mit dem Tuch bedeckt werden. Entlang einer der Längsfugen des Hauses sollen etwa 1,5 cm hohe Schlitze gesägt werden. Diese Schlitze sollen in einem Abstand von mindestens 30 cm zur Deckelseite aufhören. Ein solches Bienenhaus kann man irgendwo auf dem Grundstück auf Pfählen aufstellen. Dabei soll die Höhe über dem Boden mindestens 20 bis 25 cm betragen. Die Seite mit den Schlitzen soll nach Süden weisen. Der Kasten soll in einem horizontalen Neigungswinkel von 20 bis 30 Grad angebracht werden. Die Seite mit dem Deckel soll dabei nach unten weisen. … Das Bienenhaus muss durch eine Art Dach vor der Sonne geschützt sein.»

Seit Jahren wünschte ich mir so ein Bienenhaus. Doch woher einen hohlen Baumstamm nehmen? Ich fand keinen im Wald und ein Gespräch mit dem Förster half auch nicht weiter. Dicke Bretter wären eine Möglichkeit gewesen, jedoch träumte ich von einem hohlen Baum.

Im Juni 2009 stellte Susanne Hauschild ihr Anastasia-Brettspiel vor (Siehe Blogeintrag).
Susanne hörte von meinem Traum und fand in der Nähe ihres Wohnortes (Großraum Stuttgart) im Wald einen hohlen Baumstamm! (Zufall?) Sie konnte den Stamm bekommen und lagerte ihn seit Herbst in der Garageneinfahrt. Das große Problem wurde jetzt der Transport vom Schwabenland zu uns nach Hessen. Mit einem Gewicht von über 300 kg ist dieses Stück Holz nicht im Kofferraum zu transportieren. Ich sagte zu Susanne, dass ich die Klotzbeute gerne im Februar fertig aufgestellt hätte. Denn ab diesem Zeitpunkt kann es vorkommen, dass Bienen nach einem guten Hohlraum suchen. Auch wenn die Schwarmzeit erst im April bis Juni sein wird sollte dieser Bienenstock schon früh im Jahr fertig montiert sein.

Susanne sagte mir am Telefon, dass es nicht klappt, nicht klappt, … doch dann plötzlich ging alles gut:

Bei ihren Nachbarn wurde ein Baukran aufgestellt (Zufall?). Dieser Kran hob den Baumstamm auf einen Anhänger. Vom Vater bekam sie den Anhänger (Zufall?), der Onkel tankte das Auto auf (Zufall?) und vorgestern kam sie bei uns an:

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Gestern haben wir mit vereinter Kraft den Hohlraum vergrößert und morsches Holz entfernt. So kamen wir zu einem Hohlraum von 1,20 m Länge und 25 cm Durchmesser am geschlossenen Ende und 40 cm Durchmesser am offenen Ende:

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Am geplanten Standort wächst eine Kopfweide in deren Äste die Klotzbeute gelegt werden sollte. Um den empfohlenen Abstand zum Boden (20-25 cm) einzuhalten suchten wir nach einem passenden Felsen.

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Abladen ging von Hand auch nicht. Ein Nachbar hatte Zeit und half mit seinem Traktor und Frontlader (Zufall?). Passenderweise konnten wir auf seinem Gelände auch einen schönen Felsen entdecken den wir als Unterlage für die Klotzbeute geeignet fanden (Zufall?). Zum Transport des schweren Steins hat der Nachbar eine dicke Bohle auf die Zinken des Frontladers gelegt und den Stein darauf festgebunden.

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Die Positionierung ging ganz schnell. Zuerst den Stamm abgelegt, dann den Stein positioniert und als Krönung den Stamm in der empfohlenen Neigung in die Kopfweide und auf den Felsen gelegt.

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Am Samstag nachmittag habe ich noch ein paar Bretter besorgt, die gerade in der passenden Länge erhältlich waren (inkl. kleinem Dachüberstand / Zufall?). Sonntags bekam der Baum sein Dach:

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Jetzt fehlte nur noch das Flugloch und der Bodendeckel. Mein Imkerfreund Lukas kam zu Besuch. Ich wollte schon ansetzen ein passendes Loch zu bohren, da zeigte Lukas auf eine Holzwölbung mit morschem Hohlraum darunter (Zufall?). Wir stocherten und wunderten uns sehr: Genau an der gewüschen Stelle befand sich ein aushöhlbarer Astdurchgang durch den dicken Stamm. Ich mußte nur noch ganz wenig nachbohren für die passende Größe. wie geplant war die kleine Röhre leicht nach innen ansteigend so daß gegebenfalls eindringender Regen selbstätig nach außen fließt. Wir suchten nach weiteren Astlöchern fanden aber keins. Passenderweise war der schwere Stamm genau so hingelegt worden, dass dieses Astloch als Flugloch geeignet nach Süden zeigt (Zufall?).

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Jetzt fehlte nur noch der Deckel, den ich aus der Stein-Transport-Bohle sägen konnte, die zufälligerweise (?) die passende Breite und Dicke hatte:

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Waren das alles nur Zufälle? Kaum zu glauben. Ich würde eher sagen: Es fügte sich perfekt!
So steht das Schmuckstück nun in unserem Garten und warten auf den Frühling:

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6 Gedanken zu „Klotzbeute nach Anastasias Empfehlung“

  1. Holla Konstantin,
    echt super hingekriegt. Mal gespannt ob die Bienen da von alleine siedeln.
    Wie geht es deinen Warree´ Bienen? Ich hoffe ich kann dich weiter im Internet
    verfolgen, mnacht viel spas, du schreibst gut. Ich bin selber ganz gespannt
    ob meine Bretter-Anastasia-Bienenkiste dieses Jahr besiedelt wird.
    liebe Grüße
    Wolfgang

  2. Wunderschön und wie die „Zufälle“ einem immer alles so „zufallen“ lassen, gell?! Danke, dass ich das mal umgesetzt sehen konnte, denn die Beschreibung von Anastasía konnte ich zunächst nicht so richtig ins Praktische ‚übersetzen‘.
    Diese seitlichen Einflugschlitze habt ihr dann quasi durch das Astloch ersetzt, oder? Wenn ihr das Astloch nicht gehabt hättet, wie viele solcher Schlitze hättet ihr den angebracht und jeweils nur 1,5cm lang?
    Sicherlich ist der Bienenstock nun schon seit einigen Jahren bewohnt? Habt ihr auch schon mal etwas Honig geerntet?
    Herzliche Grüße,
    Bethula

    *****

    Liebe Bethula, schön, das Dir dieser Blogartikel gefällt. Jedoch muss ich mitteilen, das diese Art an Bienenwohnung sich bisher nicht bewährt hat. Es ist zwar auch schon mal ein Schwarm von alleine eingezogen, so eine Klotzbeute ist also attraktiv für die Bienen. Jedoch sind die Bienen jeden Winter gestorben. Ich rate mittlerweile dringend davor die Anleitung von Anastasia zu befolgen! Die Wahrscheinlichkeit, das die Bienen dauerhaft und gesund in so einer Behausung leben ist sehr gering. Dies liegt vermutlich hauptsächlich am gesamten Zustand der Umgebung. Es bräuchte eine Landschaft in der weiträumig (50km Abstand) keinerlei Gift ausgebracht wird und stattdessen von Frühling bis Herbst durchgehend jede Menge Blüten Nektar und Pollen bieten. Der Text von Anastasia ist für mich eine Zukunftsvision, die eines fernen Tages funktionieren dürfte, aber derzeit noch nicht, oder nur in ganz seltenen Fällen. Ich rate dringend dazu in einen regionalen Imkerverein zu gehen und den Umgang mit den Bienen von denen zu lernen, die seit Jahren mit den Bienen Umgang haben. Dabei sollte man hören und lernen und den Erfahrenen keine Besserwisserei aufdrängen. Maximal ist es ratsam Fragen zu stellen warum dieses und jenes so und so gemacht wird.
    Viele Grüße
    Konstantin

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