Der ökologische Fußabdruck

Unter dem Ökologischen Fußabdruck (oder Ecological Footprint) wird die Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen (unter Fortführung heutiger Produktionsbedingungen) dauerhaft zu ermöglichen. Das schließt Flächen ein, die zur Produktion seiner Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstellung von Energie, aber z. B. auch zur Entsorgung oder Recyclings des von ihm erzeugten Mülls oder zum Binden des durch seine Aktivitäten freigesetzten Kohlendioxids benötigt werden.
Zitat von: http://de.wikipedia.org/wiki/Ökologischer_Fußabdruck


Die Situation in Deutschland:

Der ökologische Fußabdruck in Deutschland beträgt im Durchschnitt pro Person ca. 4,5 Hektar. (Stand 2012)
Die Biokapazität liegt in Deutschland jedoch nur bei ca. 2 Hektar pro Person. (Stand 2012)

Das bedeutet, dass eine Familie mit vier Menschen ca. 18 ha beansprucht während nur 8 ha zur Verfügung stehen!
Die Lösung: Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks auf 1 ha pro Mensch!

Bei dem von uns angestrebten ökologische Fußabdruck von 1 ha pro Mensch beansprucht eine Familie nur noch 4 ha (statt 18). Dann ist die Biokapazität doppelt so hoch wie die Nutzung. Konkret braucht es dafür einen angepassten Lebensstil.

Die 4 Hektare im einzelnen:

  1. Auf einem Hektar lebt die Familie in hohem Grad an Selbstversorgung.
  2. Ein Hektar wird genutzt für gemeinschaftliche Strukturen in der Siedlung (Werkstätten, Schule, etc.).
  3. Ausserhalb der Siedlung gibt es pro Familie 1 ha Wildnissfläche.
  4. Produkte aus anderen Regionen werden im Gegenwert von 1 global-Hektar genutzt.

 

Gibt es Menschen, die so leben wollen?

Nicht jeder kann und will als Gärtner auf einem Hektar leben. Manch einer würde dies als unzumutbare Einschränkung empfinden. Jedoch gibt es eine wachsende Zahl von Menschen, die von Herzen gerne diesen Lebensstil erlernen und praktizieren wollen. Sie haben den direkt erlebbaren Sinn dieser Art des Lebens erkannt.

 

Ein Waldgartendorf ist mehr als Wald, Garten und Dorf …

  • Jede Familie lebt auf einem Hektar Land (10.000 m²), auf ihrem Familienlandsitz.
  • Ein lebendiger Zaun aus Bäumen und Sträuchern markiert jeden Landsitz in bunter und nützlicher Vielfalt.
  • Wald bildet mit seiner Vielfalt an Geschöpfen und Wirkungen die Lebensgrundlage. Er gedeiht auf der Hälfte bis zwei Drittel der Familienlandsitzflächen.
  • Auf jedem Landsitz gibt es ein oder mehrere Wasserflächen, Brunnen und/oder Quellen. Benutztes Wasser wird durch lebende Pflanzenwurzeln gereinigt.
  • Der Garten mit Gemüse, Kräutern, Beerensträuchern, Nuss- und Obstbäumen dient der Lebensmittelversorgung
  • Sofern eine Familie Strom nutzen will produziert sie ihn auf ihrem Landsitz selbst. Durch laufende Vervollkommnung menschlicher Fähigkeiten wird langfristig jegliches elektrotechnische Gerät überflüssig.
  • Haus und Nebengebäude bestehen hauptsächlich aus natürlichen Materialien der näheren Umgebung. In direkter Kooperation mit der lebendigen Schöpfung werden lebende Häuser entwickelt.

1 Gedanke zu „Der ökologische Fußabdruck“

  1. Hallo Konstantin,

    in der aktuellen Oya gibt es einen guten Artikel zum Thema Fußabdruck:
    http://www.oya-online.de/article/read/881-sanft_auftreten.html

    Auch dieser Artikel könnte dich interessieren:
    http://www.oya-online.de/article/read/872-barfusshaeuschen_im_gartenringdorf.html

    Oder dieser zum Kohle herstellen:
    http://www.oya-online.de/article/read/874-her_mit_der_kohle.html
    Vor allem die links sind informativ

    Auch weitere Artikel in der aktuellen oya sind sehr informativ.
    Leider ist der Permakultur Artikel über das „Keyline System“ (auf engl. „Keyline Designs“) nicht online.
    Da wird der Yeoman- bzw. Keyline Pflug erklärt, der den Boden einschneidet ohne ihn aufzuwerfen, dies dient zum Bodenaufbau, damit dieser maximal Wasser speichern kann.

    Viel Freude beim Schmökern …

    Roland

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