Wurmfarm in Terracotta Töpfen

Angeregt durch einen Beitrag im Wurmwelten-Forum habe ich Terracotta Töpfe besorgt (siehe meine Beschreibung im dortigen Thread).

Als Variation zu dynamind habe ich unglasierte Töpfe gewählt und belasse es mit dem einen Loch im Boden.
Hier der gesamte Turm (noch leer):

Zum Abbremsen der Wasserverdunstung durch die Terracottawandung habe ich die Töpfe mit 4 Schichten Tungöl von aussen eingelassen. Leider konnte ich bis jetzt noch keinen passenden Terracotta Untersetzer finden. Daher nutze ich erst mal Plastikuntersetzer. Ich habe zwei Untersetzer drunter gestellt und in die Mitte des oberen etwas Sägemehl. Dann den ersten Topf innen mit Wasser ausgeschwenkt, damit der Ton feucht wird und ihn dann auf den Untersetzer gestellt. Auf das Bodenloch wieder etwas Sägemehl. Ich hoffe, dass hierdurch jetzt kein Wurm in die Wohnung flüchtet…

Heute bekam ich Würmer und Wurmhumus von Bekannten, also konnte ich loslegen.
Also habe ich den Topf gefüllt. Zuerst mit zerrissenen Eierkartons:

dann ein paar Kilo fertigen Wurmhumus drauf:

und jetzt kamen die Würmer hinein:

Auch wenn ich gelesen habe, dass die Würmer zu Beginn nicht viel Futter brauchen habe ich ihnen eine Kleinigkeit an den Topfrand gelegt. Es sind überwiegend Bananenschalen, Reste von Apfel, Birne, Kiwi, Kartoffel. Alles mehrere Tage alt und vermengt mit alter Mischung aus verrottetem Pferdemist/Sägemehl. Das soll mein Bio-Starter für die Vorverdauung der Bio-Abfälle sein.

Dann noch mal eine Schicht zerrupfte Eier Kartons:

Und zum Schluss der Terracotta Deckel:

Damit die Würmer auf keinen Fall in die Hütte wandern habe ich eine 12v-LED Lichterkette aussen rum gehängt. So werden sie hoffentlich lernen, dass es im Topf so richtig schön dunkel und lecker ist.

Diese Beleuchtung mache ich nur in den ersten Nächten. Vielleicht auch nur in der ersten Nacht. Die lichtscheuen Würmer sollen so angeregt sein im Topf zu bleiben. Mal sehen wie sich das ganze entwickelt. Geplant ist folgendes:

Sobald der erste Topf voll ist wird ein zweiter Topf oben drauf gesetzt. Dann wird dieser mit Bio-Abfall langsam gefüllt. Die Würmer wandern langsam nach oben und verwandeln alles in wertvollen Wurmhumus. Im Lauf der Zeit wird der Turm höher bis zum 4. Topf. wenn dieser voll ist müsste der Humus im untersten Topf komplett fertig sein. Es müssten dann auch dort keine Würmer mehr zu finden sein. Dann wird der unterste Topf entleert und oben auf den Turm gesetzt. So kann man laufend kompostierbaren Abfall in wertvollen Humus wandeln.

10 Gedanken zu „Wurmfarm in Terracotta Töpfen“

  1. Lieber Konstantin,
    wo hast Du denn diese wunderschönen Töpfe her???
    Wir waren heute in drei verschiedenen namenswerten Baumärkten und in einem Gartenmarkt, und keiner hatte auch nur annähernd solch wunderwunderschöne Töpfe wie Du sie hast 😉
    Im Ernst: nur Plastik überall!!! Und die Terracotta-Töpfe, die da waren, waren zu klein, zu riesig, glasiert (nicht mein Geschmack), nicht stapelbar (bzw. rutschen zu weit ineinander) oder sie waren vom Frost beschädigt…
    Aber was es überall gab: Untersetzer in sämtlichen Größen aus terracotta 😉
    Herzliche Grüße aus dem Schwabenländ’le von Mandy und Jochen

  2. Nun, wie sieht’s denn aus? Bewährt sich das Konzept? 🙂

    Etwas Sorge macht mir das Loch am Boden der einzelnen Töpfe: wie stellst du sicher, dass da zwar Würmer nach oben kriechen können, aber dass der Topf nach unten trotzdem dicht ist? Also dass keine Erde unten herausrinnt, wenn du den Turm auseinander nimmst?

  3. Und noch was: kommen die Würmer denn problemlos von einem unteren in einen oberen Container, auch wenn der Boden des oberen Containers den Inhalt des unteren Containers nicht ganz berührt? Also wandern die Würmer auch über eine “Luftbrücke” von einigen cm oder muss da immer eine durchgehende Verbindung bestehen? Danke für eine Antwort. 🙂 Josh

  4. Hallo Josh,

    das Konzept geht grundsätzlich recht gut. Aus dem Loch rieselt keine Erde beim Umstellen. Die Würmer krabbeln an der Seite hoch und unter dem Boden des oberen Topfes bis zu dessen Loch. Ich habe mich allerdings die letzten Wochen nicht mehr so sehr um die Würmer gekümmert. Der Hauptgrund war, dass wir bei weitem zu viel kompostierbares Materiel produzieren. Die Würmer können das nicht alles wegschaffen. Ausserdem haben mich andere Dinge sehr bewegt. Ich habe gelernt, dass so ein Wurmturm wie ein halbwildes Haustier betreut gehört. Vergleichbar mit einer Freiläufer-Katze. Ab und zu, wöchentlich oder besser täglich sollte man kurz danach schauen: Futter geben, Erdfeuchte / Trockenheit prüfen? Etwas Kalk beigeben etc.

    Mein Ergebnis ist: Super Erde, aber wenig Würmer in der Erde. Habe eine zu lange Futterpause gemacht und muss die Würmer nun erst wieder hochpäppeln.

  5. Und? Hast du die Würmer wieder hochgepäppelt? Ich hatte ja den Eindruck, dass du zu viel gefüttert hattest – eventuell ist alles nur normal kompostiert (wie bei der indischen Vorlage). Wie siehts denn aktuell aus?

  6. Hallo leiber Konstantin,
    hallo zusammen,

    ich versuchs nun auch – hab über Wurmwelten einen Turm bestellt. Aus Plastik, natürlich. Ich denke: für den Anfang sollt’s reichen.
    Allerdings: die Terrakottatöpfe schau’n schon echt edel aus.
    Na denn; gutes gelingen und auf eine super tolle Gartensaison – bei mir auf dem Balkon.

    Grüße

    Reinhold

Schreibe einen Kommentar