Nah am Wasser gebaut

Mein Hochwasser-Beitrag vom 8. Juni hat Aufsehen verursacht. Es gab Kommentare, emails und Anrufe. Das hatte ich gar nicht so erwartet, denn eigentlich habe ich nur Selbstverständlichkeiten geschrieben. Mir ist allerdings aufgefallen, dass noch weit mehr dazu gesagt gehört.

Bei Häusern aus toten Baustoffen (also alle üblichen Bauten) gibt es zwei zentral wichtige Punkte: Das Dach muss dicht sein UND die Fundamente trocken. Wenn eins von beiden nicht erfüllt ist wird das tote Haus schnell verfallen. Dies unterscheidet das tote Haus von einem lebenden Haus. Wenn das Haus aus Bäumen wächst muss sogar das Fundament gelegentlich gegossen werden. Eine Überschwemmung schadet nicht. siehe: www.naturbauten.org

Als aktiver Feuerwehrmann bin ich durchaus bereit zu helfen wenn ich Not und Leid erlebe. Jedoch stört es mich zutiefst wenn die Hilfe sich auf Symptome beschränkt und nicht an die Ursachen geschaut wird. Geldspenden für Flutopfer sehe ich sehr kritisch wenngleich ich für meine Projekte auch gerne Geldspenden annehme. Ich mache einen Unterschied dahingehend, dass ich nicht spenden will wenn jemand aus Dummheit oder Obrigkeitshörigkeit etwas falsch gemacht hat. Geldspenden finde ich gut wenn sie Pionieren helfen Wege zu finden, dass wir das Geld nicht mehr brauchen, Wege wie wir mit der Natur leben statt gegen sie.

Passend dazu habe ich heute bei www.welt.de diesen Artikel gefunden:
Viele rechnen einfach mit Solidarität im Notfall

Die Gesamtwirtschaft wird von einem Sondereffekt profitieren, der mit Katastrophen einhergeht. Er ergibt sich aus den Kosten der Hilfeleistungen und des Wiederaufbaus. Sie sorgen für Umsätze, die sonst nicht entstanden wären. Das Leid der einen wird so zur Freud anderer. So brutal sind die Alltagsgesetze der Ökonomik. […] Menschen haben die Option, ihren Wohnsitz entweder im Bewusstsein des Risikos in gefährdeten Baulagen zu nehmen und in der Regel von tieferen Grundstückpreisen zu profitieren. Oder sie gehen anderswo hin und bezahlen dafür mehr für die Bodennutzung. Des Weiteren müssen sie abwägen, ob sie das Risiko der Unterversicherung tragen oder die Prämien für eine Elementarversicherung in Kauf nehmen wollen.
Fakt ist, dass in den letzten Jahrzehnten mehr Menschen beim Hausbau ganz bewusst höhere Risiken eingegangen sind und näher an Flussufer, Küsten und natürlichen Überschwemmungsgebieten gebaut haben. Kommunen haben Felder und Auen zur Bebauung freigegeben, die im Gefahrenbereich liegen. Oft auch, weil dort Land billiger zu haben war als in vergleichsweise sichereren Regionen.

Ich staune über diese Worte in einem Massenmedium.

Was ich allerdings dort noch nicht gelesen habe, ist der tiefere Zusammenhang des Seins: Wasser ist ein Symbol für Gefühle. So wie wir mir Wasser umgehen, so gehen wir mit Gefühlen um (und andersrum). Man sagt auch: Nah am Wasser gebaut sein, wenn man bei Gefühlsregungen schnell zu weinen anfängt.

Und welcher Umgang mit Gefühlen ist in der Gesellschaft gewünscht? Bitte sachlich bleiben, sei nicht so emotional, … Wir haben um unsere Gefühle Staudämme gebaut und wenn dann die Gefühle derart hoch steigen und die Dämme brechen gibt es Mord und Todschlag (zB Amokläufe). Vergleichen wir es mit dem Wasserlauf: Dämme, Deiche, Mauern, … Das Wasser darf sich nicht ausbreiten. Es bekommt nicht den Raum de es braucht und beansprucht. Es wird eingegrenzt und schnell weg, flussabwärts, geleitet. Und dort steigt das Wasser höher und höher, bis die Dämme brechen und Tod und Verwüstung bringt. Ist das Wasser böse? Sind Gefühle böse? Nein, sie brauchen nur ihren Raum.

Passend zum Thema fand ich heute ein Zitat von Walter Russell (*19 MAY 1871 # 19 MAY 1963)

Es ist keine Frage der Wiederherstellung eines Gleichgewichts im Ewigen Ganzen. Das Gleichgewicht IST, immer. Die Wiederherstellung ERSCHEINT nur, denn Unausgewogenheit ist nur eine Bewegungsillusion. Zwei Kinder auf einer Wippe kommen aus der Balance, aber die Unausgewogenheit wir immer im ANGEL-PUNKT ausbalanciert. Der Angelpunkt ist immer im Gleichgewicht mit dem Universum. Dies erklärt, warum wir nicht gegen Gott oder SEIN UNIVERSUM sündigen können.

Wir sind Erweiterungen Gottes. Er ist unser Angelpunkt. Was immer wir für SÜNDEN begehen, es sind nur unausgewogene Bewegungswirkungen, die in unserem Angelpunkt ausbalanciert werden. Mit anderen Worten, wenn es eine Uneinigkeit in Ihrer Familie oder in Ihren Geschäftsbeziehungen gibt oder Ihr Gesundheitszustand schlecht ist, zeigt dies Unausgewogenheiten an.

Um Harmonie, Erfolg, Gesundheit und Glück zu erlangen, müssen Sie die URSACHE der UNEINIGKEIT, schlechten Gesundheit und so weiter herausfinden.

Geldmangel ist oft die Ursache für Familienstreitigkeiten und ebenso für schlechte Gesundheit. Uneinigkeit in der Familie, schlechte Geschäfte und schlechte Gesundheit können alle aus derselben URACHE entspringen – unausgewogene Geschäftsbedingungen, die durch UNFAIREN AUSTAUSCH – von Arbeit oder Gütern – erschaffen wurden.

Der MENSCH ERKENNT NOCH NICHT, daß alles, was ihn persönlich betrifft, auch alle anderen Menschen betrifft. Er muß noch lernen, daß er keine Gesetzmäßigkeit für sich selbst bildet.

Ein unfairer Geschäftsvorgang kann nicht nur sein Geschäftsleben beeinflussen, sondern auch sein häusliches Leben, seine Gesundheit und die Gesundheit seiner Familie und vieler anderer, die eng mit ihm verbunden sind.

Wenn der MENSCH GLÜCKLICH IST, IST ER AUSGEWOGEN. Wenn er unglücklich ist – aus welchem Grund auch immer -, hat er Unausgewoghenheit erschaffen. Wir hören die MENSCHEN IMMER WIEDER SAGEN: „Wie kann GOTT all diese Dinge zulassen?“.

Der GRUND LIEGT DARIN, daß GOTT IMMER IM GLEICHGEWICHT IST, den Menschen jedoch den freien Willen gab, sich auszudrücken.

Der MENSCH erschafft durch seine EIGENEN HANDLUNGEN sein EIGENES UNGLEICHGEWICHT und damit seine EIGENEN UNGLÜCKLICHEN ZUSTÄNDE

Ich ergänze dieses Zitat mit den Worten: Der MENSCH erschafft durch seine eigenen Handlungen sein eigenes Gleichgewicht oder Ungleichgewicht und damit seine eigenen glücklichen oder unglücklichen Zustände. Wir sind, handeln und erschaffen.

1 Gedanke zu „Nah am Wasser gebaut“

  1. Die Überlegungen über den tieferen Zusammenhang finde ich sehr interessant!
    Ich sprach heute gerade mit einer Lehrerin über „das Recht & die Pflicht“ eine vernünftige Selbstfürsorge zu betreiben
    und Sie sagte mir, dass sie sich oft selbst überlastet in dem Versuch allen Anforderungen gerecht zu werden.
    Das Zitat von Walter Russel finde ich auch spannend und für mich derzeit sehr passend –
    weil ich mich mit diesem Thema immer wieder befasse.

Schreibe einen Kommentar