Super-Hanni schreit nicht mehr

In unserem Waldgartendorf haben wir seit über einem Jahr Hühner der Rasse „Deutsches Buschhuhn„.

Sie haben sich sehr gut eingelebt trotz vieler Gefahren (Fuchs, Waschbär, Habicht, Eulen etc.). Deutsche Buschhühner können gut fliegen und schlafen in Bäumen. Seit Sommer 2014 hatte ein Küken es mir besonders angetan. Es hatte im Alter von drei Wochen Mutter und Geschwister verloren. Ich fütterte es mit gekeimten Weizen- und Dinkelkörnern. Es versteckte sich gut und schlief in den Büschen. Seine Mutter hieß Hanna, so bekam das Küken den Namen „Hanni“, und wenn es durchkommen sollte würde es „Super-Hanni“ heißen!

Erstes Foto vom 1.8.2014 (ca. 3 Wochen alt):

zwei Monate später war er schon richtig gewachsen (14.10.2014):

Er wer sehr zahm weil er von klein auf von mir gefüttert wurde! Ich konnte ihn über mehr als eine Viertelstunde auf dem Arm halten und durch den Garten tragen. Er flog mir auch auf die Schulter! Super-Hanni wurde größer und größer bis er der stolze Leithahn der Herde wurde! Fast komplett schwarz mit golden leuchtenden Halsfedern und leichtem grün-metallic-Lack Effekt auf den schwarzen Federn bei Sonnenschein!

Mit einer Fotofalle (Doerr Snappshot) habe ich ihn auch mehrfach „erwischt“ wie er mir auf den Arm geflogen kam:

mein sorgenvoller Blick bezieht sich mehr darauf ob die Kamera auch ein passendes Bild macht, … Es freute mich immer sehr wenn Super-Hanni mir auf den Arm geflogen kam (auch wenn bei seinem mittlerweile deutlichem Gewicht die Krallen sehr spürbar wurden…):

Das möglicherweise letzte (technische) Bild von Super-Hanni dürfte dieses sein:

Seit gestern (17.9.2015) vermissen wir ihn. Gleichzeitig mit ihm ist auch unser geliebtes „Goldhühnchen“ sowie ein weiterer Junghahn verschwunden. Es könnte ein Raubtierangriff gewesen sein. Es ist jedoch erstaunlich, dass wir nur an einer Stelle 2 Federn und ganz wenig Flaumfedern gefunden haben. Also nicht viel mehr, als wenn sich ein paar Hähne mal (für ganz kurze Zeit) streiten, oder die Hackordnung klären. Stundenlang warteten wir ob die vermissten Tiere wieder aus dem Gebüsch zurück kommen. Bei Raubtierangriffen fliegen die Buschhühner in die Bäume und warten mitunter sehr lange bis sie sich wieder auf den Boden trauen. Als aber auch heute morgen die vermissten Tiere nicht auftauchten, habe ich die Hoffnung aufgegeben Super-Hanni lebend wieder zu sehen.

Aktuell haben wir noch drei Hähne und 3 Hennen sowie ein Jungtier. Es ist ein kleiner Trost in diesem traurigen Moment. Super-Hanni war einzigartig. Ich werde ihn wohl nie vergessen!

Hier noch ein kleiner Film, in dem Super-Hanni als Jungtier dabei ist: