versunkene Kosten

Im gestrigen Beitrag über die Klimawandel-Religion habe ich schon über das Thema „versunkene Kosten“ geschrieben.

Wegen der besonderen Bedeutung wiederhole ich den Text und ermögliche so Platz für Kommentare unter dem Text, nur zu diesem Thema.

Laut Wikipedia heißt es: http://de.wikipedia.org/wiki/Sunk_costs

Sunk costs (deutsch: versunkene Kosten, oft auch als irreversible Kosten bezeichnet), sind Kosten, die bereits entstanden sind und nicht (beispielsweise durch Verkauf) rückgängig gemacht werden können.

[…]

Da versunkene Kosten unabhängig davon bestehen, welche Option ein Entscheidungsträger wählt, dürfen sie bei einer rationalen Entscheidung zwischen Handlungsalternativen keine Berücksichtigung finden und stellen somit entscheidungsirrelevante Kosten dar.

Die Ansicht, dass es heißt, versunkene Kosten sind entscheidungsirrelevante Kosten, mag theoretisch stimmen, aber… stimmt das in der Praxis?

Meiner Wahrnehmung nach ist es sogar genau andersrum:
Versunkene Kosten sind das entscheidungsrelevanteste überhaupt!

Wie komme ich zu dieser Ansicht?
Jeder mag diesen Spruch kennen: „…ich habe doch schon so viel investiert …“

Jetzt gehen wir aber mal ins größere Bild, weg von der einfachen BWL und hin zur Psyche:
Wenn ein Mensch eine Ansicht vertreten hat, womöglich vor einer Gruppe von Zuhörern öffentlich geredet hat, neigt er dazu diese einmal verkündete Ansicht weiterhin zu halten auch wenn mittlerweile klar ist, dass es falsch war. Warum? Man kann Sorge haben „das Gesicht“ zu verlieren. Auch deshalb haben viele Menschen Angst überhaupt öffentlich zu reden. Man würde sich ja ‚festlegen‘.

Ein anderer Bereich: Über lange Zeiträume wurden landwirtschaftliche Strukturen aufgebaut, zentralisiert, technisiert, Transportstrecken aufgebaut, Kontrolleure ausgebildet, Lagerhäuser, Geschäfte gebaut, etc. etc. und dann kommt einer daher und erklärt: Der Humus verschwindet, das Wasser stirbt, wir müssen mit dem Irrsinn aufhören sonst ist es in wenigen Jahren ganz vorbei! … wenn jede Familie einen Hektar bewirtschaftet, dann hätten wir noch eine Chance… Was passiert? Nee: wir haben doch so schon so viel Herzblut, so viel Glauben in diese Art der Landwirtschaft gesteckt, soll alle technische Entwicklung umsonst gewesen sein?

Das gleiche beim Staat:
Über jahrtausende wurden Strukturen geschaffen zur Entmündigung, zur Beherrschung anderer Menschen. Es ging sogar soweit, dass viele die Ketten als Komfortzone wahrnahmen. Und dann kommt jemand daher und behauptet, das taugt alles nichts für die Zukunft, … Nee, da werden die „Staatsoptimierer“ wach und wollen verbessern, verbessern, denn das Ganze grundsätzlich in Frage zu stellen würde bedeuten alle bisherigen Kosten als versunken zu verbuchen. Und das tut so dermaßen weh….

Deshalb wird weitergemacht wie bisher … es werden Straßen gebaut, Kriege angezettelt, Fracking genehmigt, Stimmzettel in die Urne geworfen, dem Banker geglaubt, dem Anwalt die eigene Souveränität abgegeben und so weiter und so weiter.

Erst wenn die aktuellen Kosten (zb Krankheitskosten) höher werden als alle bisher ausgegeben Kosten der Fehlentwicklung von der Vergangenheit bis jetzt, wächst Bereitschaft zur Änderung.

Wenn also die laufenden Kosten höher werden als die versunkenen Kosten, kippt die Richtung.

Das dumme ist nur, dass bei grundlegender Änderung, also beim Infragestellen von tausenden von Jahren der Entwicklung, die versunkenen Kosten praktisch unendlich hoch sein würden.

Kann es dann überhaupt eine grundsätzliche Änderung geben?

Viele glauben: Nein
Und diese Ansicht ist verständlich!

Ich behaupte jedoch:
Ja! Eine Änderung ist möglich. Allerdings nur wenn die neue Ausrichtung als so wertvoll empfunden wird, dass alle bisherigen Kosten gerne als versunkene Kosten verbucht werden.

Daher muss eine grundlegende Zukunftsperspektive sehr groß, sehr weit ansetzen. Sie muss alle Kosten in den Schatten stellen.

Ich nenne daher meine Ausrichtung:

Die Bestimmung der Menschheit ist es ein Paradies zu schaffen auf dem Planeten Erde!

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