Seit Jahren kenne und nutze ich den Begriff „ökologischer Fußabdruck“.
Unter dem ökologischen Fußabdruck wird die Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen (unter den heutigen Produktionsbedingungen) dauerhaft zu ermöglichen.
Zitat von: http://de.wikipedia.org/wiki/Ökologischer_Fußabdruck
Dieses Thema ist brauchbar um die schädigende Wirkung von menschlichem Verhalten zu bewerten und eine Verringerung des Schadens anzustreben.
Im Unterschied dazu wäre eine Würdigung von wünschenswertem Verhalten doch noch besser als nur die Verringerung des Schadens. Ein erster Schritt wäre die Bezeichnung: Positiver Fußabdruck.
Es geht aber noch besser: Mit dem Begriff „Der Handabdruck“ wird ein neuer Fachbegriff eingeführt, der ein komplementäres Maß positiver Nachhaltigkeitswirkung werden soll.
Ich zitiere aus der Webseite: http://www.handabdruck.org
Der Handabdruck ist ein innovativer und ganzheitlicher Ansatz, welcher es ermöglicht, ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeitswirkungen von Produkten bewertbar, messbar und kommunizierbar zu machen. Der bestehende Ansatz des Fußabdrucks ist auf negative ökologische Auswirkungen von Individuen, Organisationen oder Ländern fokussiert. Der Handabdruck soll demgegenüber den gesellschaftlichen Mehrwert bzw. positive Nachhaltigkeitswirkungen von Produkten erfassen, messen und bewerten sowie die soziale und ökonomische Dimension in die Betrachtung einbeziehen. Während der weit verbreitete Fußabdruck also metaphorisch eingesetzt wird, um eine negative Belastung darzustellen, symbolisiert der Handabdruck das positive, gestalterische Management und das gezielte Steuern hin zu einer nachhaltigen Entwicklung.
Der „Handabdruck“ ist ein nettes Bild und sicher sinnvoll, um negative Wirkung (Fußabdruck) und positve gegenüber zu stellen.
Für die Idee des Neuen Dorfes gehen wir ja einen Schritt weiter und streben einen deutlich positive Fußabdruck an.
Ralf (Autor „Das Neue Dorf“)
Hallo Ralf,
so wie ich es verstanden habe, strebt Deine Vision vom neuen Dorf genau den positiven „Handabdruck“ an und eben nicht den positiven Fußabdruck, weil unter „ökologischem Fußabdruck“ IMMER ein Flächenverbrauch angegeben wird. Dieser kann gering sein (sparsame Flächennutzung) oder groß (zu viel Flächenanspruch). Bei den mir zur Verfügung stehenden Daten über den ökologischen Fußabdruck, gibt es Werte zwischen 1,06 gha/Person (Indien) bis zu 12,6 gha/Person (Katar). Die Werte für den ökologischen Fußabdruckk sind also IMMER „positiv“. Die Formulierung „positiver Fußabdruck“ kann daher als leere Worthülse verstanden werden.
Beim ökologischen Fußabdruck ist ein niedriger Wert synonym mit geringem Flächenverbrauch und damit als ökologisch günstiger. Jedoch wird es wohl nie negativen Flächenverbrauch geben.
Gleichzeitig, psychologisch gesehen, wollen viele Menschen etwas, das wächst, etwas großes. Und werben mit „wir wollen niedrigen Fussabdruck“ wirkt nicht so zugkräftig.
Wegen diesem Dilemma finde ich den positiven Handabdruck viel passender, auch gerade für die Vision „Das Neue Dorf“.
Viele Grüße
Konstantin