Laufend bekomme ich Spam-eMails „Reiten Sie auf der Bitcoin-Welle“… Natürlich lösche ich solche mails sofort. Es wäre auch ökonomisch unklug auf einem Wellenberg einzusteigen, denn dann geht es sehr bald abwärts… Aber unabhängig von möglichen egoistischen Motiven von Werteumverteilung, Bitcoin war noch nie in meinem Interesse.
Und immer mehr bestätigt sich, dass meine Intuition richtig ist: Bitcoin ist zu einem gigantischen Stromverbraucher mutiert.
Bei all den netten Aspekten „dezentral, nichts staatlich gesteuert, …“ so ist das Bitcoin-System doch komplett abhängig von Strom. Und der Stromverbrauch wächst und wächst…
Hier eine Graphik über die Entwicklung des Stromverbrauchs des letzten Jahres:
Anstieg von 10 auf 47 Terrawattstunden!!
(Screenshot von der Webseite: https://digiconomist.net/bitcoin-energy-consumption)
Dieser Stromverbrauch ist unglaublich groß. Wenn diese Entwicklung so weitergehen würde, kommt man rechnerisch zu dem Ergebnis, dass im Jahr 2020, also in nur 2 Jahren, jeglicher Strom der Welt nur für Bitcoin gebraucht werden würde. Das ist selbstverständlich unmöglich. Daher stellt sich die Frage, was passieren wird. Wird Bitcoin verboten? Geht das überhaupt? Wird das Internet abgeschaltet, um den Bitcoin zu stoppen? Wird Strom verteuert um den Bitcoin zu stoppen? Irgendwie wird es sich regeln, da bin ich sicher.
Hier ein paar willkürlich zusammengestellte Webseiten zum Thema:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bundesbank-warnt-vor-Bitcoin-article20267329.html
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2018-02/42915643-bundesbank-warnt-vor-bitcoin-003.htm
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/digital-bezahlen/bitcoin-eine-transaktion-kostet-30-euro-strom-15282063.html
https://t3n.de/news/bitcoin-stromverbrauch-energie-872715/
http://www.zeit.de/digital/internet/2018-02/bitcoin-energieverbrauch-strom-nachhaltigkeit
http://www.fr.de/wirtschaft/bitcoin-stromfresser-bitcoin-a-1399284
http://www.businessinsider.de/bitcoin-transaktion-benoetigt-so-viel-strom-wie-ein-kuehlschrank-pro-jahr-2017-11
http://www.businessinsider.de/bitcoin-stromverbrauch-miner-2017-11
http://www.epochtimes.de/technik/der-bitcoin-koennte-2020-die-gesamte-elektrizitaet-der-welt-benoetigen-a2290378.html
Vielleicht ist es bald aus und vorbei mit dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Und dann?
Die Menschheit hat vermutlich weiterhin Interesse an dezentralen Währungen.
Möglicherweise landet dann mehr Interesse beim Minuto, dem Selbstmach-Geld für den erweiterten Freundeskreis. Allerdings wird dabei die Sucht, die Gier nach Millionen, nicht bedient, wie es beim Bitcoin (noch) der Fall ist.
ich finde es gut das man mal über den Energieverbrauch unserer Werttransfer nachdenkt. Nur so lange das nur beim Bitcoin geschieht ist es ein wenig einseitig,
Wir betonieren riesige Flächen in Frankfurt, New York, London, Singapur, betreiben dort vielstöckige Hochhäuser. In Gegenden die eigentlich dem Verkehrsinfarkt schon erlegen sind. Errichten Computerzentren in Börsennähe um auch noch die letzte µsec an Zeit im Börsenhandel zu sparen. Zählt jemand die Businessfüge zwischen den Finanzzentren, rechnet jemand das im Stau in die Luft geblasene CO2 oder auch nur das Benzingeld nach? Solange das niemand in Relation zum Stromverbrauch des Bitcoin minings setzt sind es hohle Phrasen. Ich fände es sinnvoller die Rechenleistung die heute für das Bitcoin Mining zweifellos verbraten wird, für sinnvolle Dinge zu nutzen (Wettervorhersage, Bilderkennung von Krebs auf Röngtenbildern, Unwettersimulationen etc.). Wenn durch diese Challenges Bitcoins generiert würden statt heute zur Berechnung von Quersummen verschwendet würden, hätte das Bitcoin Mining einen Effekt.
Ansonsten schaut Euch doch nur mal die Quellen für das Gejammer über den Bitcoinstromverbrauch an. Außer der „Zeit“ ist da noch kein Medium durch besondere Sorge um die Umwelt aufgefallen. In diesem Sinne scheint es mir nur ein Ausdruck der Angst um die eigenen Pfründe wenn man mit Bitcoin einen Werttransfer ohne staatliche Kontrolle und ohne Banken sicherstellen kann.
Ich bin mir sicher das wir in den nächsten 10 Jahren mehrere Wege finden werden wie wir ohne Banken Werte austauschen. Der Bitcoin ist nur der Erste digitale Versuch und bis es sich etabliert werden wir alle noch viel lernen.
Nur ein ganz kurzer Hinweis zum Thema Energieverbrauch von Werttransfer: Bargeld in direkter menschlicher Begegnung, z.B. Flohmarkt.
Energieverbrauch? Nahe null. Die wenigen Kohlehydrate/Fette/Proteine, die für Hirn und Muskeln nötig sind für die Geldübergabe und Annahme, sind doch eher als vernachlässigbar zu sehen, oder?
Und das kann man bei Bargeld auch machen in Centbeträgen und das auch noch alle paar Minuten. Aufwand an Energie und Zeit: nahe null.
OK: Finanzhochhäuser und ähnliches: Alles nicht schön und großer Energieaufwand. Aber als Alternative bzw. Lösung etwas zu sehen, was noch mehr Energie braucht? Nee, da mache ich nicht mit.
Ich gebe Ihnen recht: Der Bitcoin und andere Kryptowährungen verbrauchen enorm viel (zu viel Strom), aber Ihr Beispiel mit dem Flohmarkt ist schlicht und ergreifend falsch. Was glauben Sie denn wie viel Energie verbraucht wird um Geldscheine Drucken zu lassen? Oder der Strom der für die Server-Farmen jeder einzelnen Bank auf dieser Welt benötigt wird? Die Stromkosten für die Produktion meines Autos mit dem ich dann zur Bank fahre und mein Geld abhebe? Aber Tausende Geldtransporte die jeden Tag Bargeld von A nach B kutschieren, dass jeder Kleinbürger wieder 5€ vom Girokonto abheben kann? Man kann das ewig so weiterführen…Fakt ist das Bargeld ersetzbar ist. Der Bitcoin ist nicht ausgereift genug! Aber warum sollte man nicht mit einer Bitcoin-ähnlichen digitalen Währung auf einem Flohmarkt bezahlen können, um dafür das lästige mitschleifen von Münzen und Scheinen abzuschaffen? Lässt sich doch technisch umsetzen.
Wenn man den Bitcoin als Gesamtpaket versteht und der Sache eine Chance gibt(unabhängig von den Chancen der Blockchaintechnologie für andere Themengebiete) könnten so viele Schritte und Bereiche abgeschafft werden die so viel Strom verbrauchen.
Wenn wir bei jeder Neuerung die es im Laufe unseres Lebens gibt/gab so abweisend reagiert hätten, würden wir noch heute barfuß und bewaffnet mit einem Speer durch die ewigen Prärien Afrikas ziehen.
> Wenn wir bei jeder Neuerung die es im Laufe unseres Lebens
> gibt/gab so abweisend reagiert hätten, würden wir noch heute
> barfuß und bewaffnet mit einem Speer durch die ewigen
> Prärien Afrikas ziehen.
Wäre das schlimm? Wenn ja, warum?
Die Umweltverschmutzung wäre bei so einem Leben vermutlich vernachlässigbar.
„Wenn wir bei jeder Neuerung die es im Laufe unseres Lebens gibt/gab so abweisend reagiert hätten, würden wir noch heute barfuß und bewaffnet mit einem Speer durch die ewigen Prärien Afrikas ziehen.“ … und hätten überhaupt keine Möglichkeit mehr solch inspirierende Aussagen empfangen zu dürfen …
… tausche gebrauchten Speer gegen ein Paar gebrauchte Wanderschuhe …
– kein farbenfroh bedrucktes Papier
– keine gemünzten Metalle
– keine Geldtransporte
– keine Serverfarmen 🙂
– keine Stromkosten
– keine Flöhe