Sind die Anastasia-Bücher ein spiritueller Spiegel?

Die aus Russland kommenden Anastasia-Bücher waren als eine Art Phänomen zu erleben gewesen: Sie wurden von unterschiedlichen Menschen unterschiedlich wahrgenommen, teilweise sogar widersprüchlich. Mir selbst passierte mehrfach, was andere Leser auch beschrieben: Bei der wiederholten Lektüre erschien es, als sei der Text geändert gewesen. Teilweise ging dies so weit, das man meinte, ganze Kapitel seien vorher nicht im Buch gewesen! Dies war einerseits undenkbar, weil das Papier und die darauf gedruckten Buchstaben sich wohl nicht geändert gekonnt hatten, jedoch war das Erleben der empfundenen Änderung so stark und so häufig von anderen Lesern bestätigt gewesen, das es einen anderen Grund gegeben haben musste.

Ergänzend kam hinzu, daß mehrere Journalisten Beiträge über die Anastasia-Bücher veröffentlicht hatten, die milde formuliert „einseitig“ oder „tendenziös“ waren, auf jeden Fall komplett unpassend zu dem, wie ich diese Bücher wahrgenommen hatte. Etwas deutlicher formuliert wurde in den Beiträgen der Journalisten den Anastasia-Büchern und deren Lesern „rechtes“ Gedankengut bis hin zu Rassismus, Antisemitismus und anderen Schrecklichkeiten unterstellt. Lange Zeit konnte ich dieses Verhalten der Journalisten nicht verstehen. Ich vermutete Dummheit oder Böswilligkeit oder ganz simpel die egoistische Suche nach einer neuen Sau, die durchs globale Dorf gejagt, ihnen selbst etwas Umsatz bringen möge, egal ob dabei andere Menschen via Rufmord oder übler Nachrede auf der Strecke blieben.

Nun keimte eine gänzlich andere Sicht der Lage in mir auf:

Sind die Anastasia-Bücher vielleicht eine Art Spiegel?
Ein Spiegel der Seele?
Ein spiritueller Spiegel?
Ist das Lesen dieser Bücher ein Weg zur Selbsterkenntnis?

War es einfach nur so gewesen, daß man beim Lesen das eigene Innere wahrgenommen hatte?
Und durch eigene persönliche Entwicklungen war nach gewisser Zeit beim wiederholten Lesen ein verändertes Spiegelbild zu erleben gewesen?

Mag der reale Text auch faktisch gleich gewesen sein, so ist man immer subjektiv beim Lesen, beim Wahrnehmen. Besondere Betrachtung sollte hier auf den sogenannten Bestätigungsfehler gelegt werden (Die Neigung, Informationen so auszuwählen, zu ermitteln und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen erfüllen. engl: Confirmation Bias).

So las ich aus den Büchern immer Anregungen zum Gärtnern heraus, Anregungen für die Liebe und das Herz, Anregungen für glückliches Miteinander und Anregungen für eine Zukunftsperspektive für alle Menschen auf diesem wunderbaren Planeten.

Alles in allem bestätigte dies meine Erwartungen an mich und an das Sein.
So konnte ich wohl beim Lesen der Anastasia-Bücher genau das Spiegelbild meines Inneren erkennen.

Doch dann erlebte ich Menschen, die die Anastasia-Bücher anders lasen als ich. Dies verwunderte mich sehr. Diese Menschen wirkten jedoch auch ohne diese Bücher auf mich erstaunlich. Sie wirkten dogmatisch. Sie meinten beispielsweise, daß in den Anastasia-Büchern strenge Vorgaben stehen würden, das man sich vegetarisch zu ernähren hätte. Sie zitierten aus den Büchern:

Zum ersten Fleischesser wurde der unvollkommene Mensch, den das Gefühl der Liebe verlassen hatte. Als ob er seinen Verstand verloren hätte oder von einer schrecklichen Krankheit getroffen wurde, begann dieser plötzlich Fleisch zu essen. Diese Krankheit hat sich bis heute fortgesetzt. (Band 8.2, Seite 60)

Fleischesser unter den Anastasia-Lesern bezogen sich im Widerspruch dazu auf ein anderes Zitat:

„Als ich an den zahlreichen Imbissstuben und Schaschlickständen vorbeiging, verlockten mich all die köstlichen Düfte, und ich kämpfte mit dem Wunsch, diese Leckereien zu probieren. Ich hatte zwar Geld in meiner Tasche, wollte aber sparsam damit umgehen. Da geschah etwas Unglaubliches: Ich hörte leise, aber deutlich die Stimme Anastasias.
«Kauf dir etwas zu essen, Wladimir. Kauf dir, was immer du willst. Du brauchst jetzt am Essen nicht so zu sparen.» Ich ging noch ein paar Schritte an den geöffneten Imbissstuben vorbei, da hörte ich wieder die gleiche Stimme: «Warum bleibst du nicht? Bitte iss etwas!»“
(Band 2, Seite 148)

Und ich selbst, als Freigeist, hatte besondere Resonanz zu diesem Zitat:

„Sieh mal, deine Fragen, was, wann und wie man essen sollte, kann niemand so gut beantworten wie der Organismus des einzelnen Menschen. […] Ein Mensch sollte in dem Moment Nahrung zu sich nehmen, wenn es ihm sein Körper empfiehlt; einen anderen Ratgeber darf es nicht geben. […] Etwas Ähnliches gilt für deine Frage, was man essen soll: nämlich das, was man gerade zur Hand hat. Der Organismus wählt selbst das Richtige.“ (Band 1, Seite 94)

 

Was „stimmt“ nun?
Was ist die Aussage der Bücher zur Ernährung?

Vielleicht waren diese Fragen falsch gestellt, vielleicht gibt es nicht „die“ Aussage.
Wenn die Anastasia-Bücher als Spiegel der Seele aller Menschen geschaffen wurden, dann müssen sie eine Bandbreite an Aussagen enthalten, in denen sich jeder wiederfinden kann.

Ganz speziell wurde es bei politischen Themen in den Anastasia-Büchern. Ich selbst wollte mich eigentlich seit jeher aus der Politik heraus halten und am liebsten nur Gärtnern. In dem Themenfeld Politik fand ich schon so oft Lüge, Angst, Betrug, Mißgunst, Täuschung und Manipulation und fühlte mich deshalb dort nicht wohl. Wären Politiker nur unter sich geblieben, hätten Worthülsen gedroschen, sich gegenseitig kritisiert, Alkohol getrunken und Kokain konsumiert, dann hätte ich es als Selbsthilfegruppe in einem Therapiezentrum betrachtet. Da die Politiker jedoch einwirkten auf das Leben der kleinen Leute, zum Beispiel in dem sie harmlose Glühbirnen verboten oder Kriege angezettelt hatten, war die Lage etwas anders gewesen.

Als Mensch mit einem Sehnen nach Freiheit und Gesundheit erschien es mir seit ein paar Jahren immer unpassender sich gar nicht zur Politik zu äußern. Andererseits dachte ich immer wieder an die schlimme deutsche Vergangenheit und wie zur Zeit der Nazis abweichende Meinungen verfolgt und oft auch mit dem Tode bestraft wurden. Diejenigen, die seinerzeit den Mut hatten Widerstand gegen das Unrecht zu leisten wurden zumindest später für ihren Einsatz gewürdigt und geehrt.

Auch wenn es manche Menschen nicht hören wollten: Die Mechanik der sozialen und wirtschaftlichen Ausgrenzung Andersdenkender ist altbekannt. Gerade in Deutschland hatten wir das schon mal, so grob vor 80 Jahren. Welch ein Grauen hätte verhindert werden gekonnt, wenn seinerzeit genügend Menschen sich zu Wort gemeldet hätten? Ein paar Jahre später (so grob von 1933 bis 1945) war es sehr gefährlich gewesen seinen Mund zu öffnen. Heute, im Jahr 2019, ist es noch möglich gewesen den Mund zu öffnen und Meinungen kund zu tun, die der vorgegebenen Meinung der Massenmedien nicht entsprachen. So nutzte ich diese Chance vielfach (Beispiel). Doch wie lange noch mag dies gehen?

Zurück zu den Anastasia-Büchern:

Bezüglich den politischen Themen in den Anastasia-Büchern gehe ich nun nur auf das Thema Juden ein. In diversen Beiträgen von Journalisten wurde beispielsweise folgendes zitiert:

“Die Juden haben die Presse verschiedener Länder unter ihre Kontrolle gebracht”; “das Fernsehen ist von Grund auf jüdisch”; “der Geldfluss in der Welt wird zum größten Teil von Juden kontrolliert.” (Band 8.1, Seite 138)

Die Journalisten benutzten dieses (aus dem Zusammenhang gerissene) Zitat um eine angebliche antisemitische Einstellung des Autors und der Leser zu beweisen. In Betrachtung des oben genannten Bestätigungsfehlers ist jedoch klar, daß dieses Zitat genau so gewählt wurde um vorhandene Ansichten zu bestätigen.

Auf exakt der selben Seite, Band 8.1, Seite 138, nur ein paar Absätze weiter oben, findet sich ein Zitat, daß perfekt passt um von einem Juden zitiert zu werden, wenn er beweisen wollte, daß die gesamte Buchreihe pro-jüdisch sei:

In Israel gibt es einen Klub, der aus Lesern der Bücher über die Sibirierin Anastasia besteht. Die Israelis verfassen in russischer Sprache und in Iwrith Lieder über die Helden der Buchserie Die klingenden Zedern Russlands. Ich bekomme allmählich den Eindruck, dass an der Spitze der Bewegung zur Verwirklichung von Anastasias Ideen Juden stehen werden, die andere Völker in diesem Bemühen anführen. (Band 8.1, Seite 138)

Wenn jemand weder antisemitisch noch pro-jüdisch eingestellt war und eher nach sachlich neutralen Lösungen für eine gemeinsame Zukunft suchte, fand er beispielsweise dieses Zitat:

Übergriffe auf Juden finden seit Jahrtausenden statt, und ich bin in meinen Berichten immer bemüht, ausschließlich historische Fakten ohne eine subjektive Bewertung zu verwenden. Ich verfolge dabei nur ein Ziel – die Vermeidung des nächsten, in verschiedenen Ländern gleichzeitig geplanten großflächigen Übergriffs auf die Juden. Der nächste Pogrom kann wesentlich größere Ausmaße annehmen als der letzte Übergriff auf die Juden durch das nationalsozialistische Deutschland. Doch der nächste Angriff ist vorprogrammiert. Es gibt nur eine Rettung – ein ausreichendes Maß an Verständnis der Ursachen von früheren Pogromen und die rechtzeitige Einleitung von vorbeugenden Maßnahmen. (Band 7, Seite 103)

 

Vordergründig widersprüchliche Textstellen kann man praktisch zu allen Themen finden!

Zurück zum Begriff „Spiegel“:

Angenommen, die Anastasia-Bücher sind ein Spiegel, ein spiritueller Spiegel, der dem Leser das zu Erkennen gibt, was den Leser selbst kennzeichnet, dann würde folgendes stattfinden:

+ ein Gärtner würde vom Gärtnern lesen
+ ein Vegetarier würde von Kräutern und Gemüse lesen
+ ein Fleischesser würde von Schaschlick lesen
+ ein Jude würde von Juden als Führer anderer Völker lesen
+ ein Antisemit würde antisemitische Worte finden
+ ein Rassist würde rassistische Worte finden
+ ein Rechter würde rechte Worte finden
+ ein Linker würde linke Worte finden
+ ein Freigeist würde Freiheit finden
usw.

So weit so nett. Aber ganz so einfach ist es mit Spiegeln nicht!

Es gab ja auch Leute, z.B. Journalisten, die antisemitische oder rassistische Worte gefunden gewollt hatten.
Waren diese Leute selber antisemitisch oder rassistisch?
Müsste doch sein, wenn die Bücher ein Spiegel sind!

An dieser Stelle kam der Gedanke, nicht jeder kenne sich aus mit verdrängten Anteilen des Seins, dem sogenannten Schatten. Daher ein paar Worte extra dazu:

Wenn im eigenen Sein rassistische Gedanken toben, man dies nicht wahrhaben will, weil man es verneint und als unzulässig wertet, und es deshalb verdrängt, dann wird der ‚innere Rassist‘ zum eigenen Schatten, abgeschoben ins Unterbewusstsein. Und wenn dann jemand im Außen irgendetwas tut, was einem nicht gefällt (z.B. sich nicht von Rassismus distanzieren will weil jener damit eh nichts zu tun hat), dann projiziert man leicht den eigenen Schatten (z.B. Rassismus) auf den Gegenüber, selbst wenn jener in keinster Weise rassistisch war und ist. Der zu unrecht als Rassist verleumdete hat mit Argumenten keine Chance, denn es ist ja tatsächlich ein Rassist im Raum. Jedoch nicht der Verleumdete ist ein Rassist sondern der Verleumder selber hat einen inneren Rassisten in sich drin als Schatten. Der Verleumdete kann beitragen diesen inneren Schatten des Gegenübers ans Licht zu holen, kann beitragen, daß die Projektion aufhört. Ob derjenige dann „über seinen Schatten springt“ oder den Schatten erlöst liegt schlussendlich an dem Verleumder selber. Förderlich ist auf jeden Fall, wenn der zu unrecht Verleumdete in seinem Herzen, in der Liebe zentriert bliebt und nicht in eigene Schattenprojektionen verfällt.

Bei Wikipedia fand ich dazu einen längeren Text:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schatten_(Archetyp)#Schattenprojektion_und_Projektionsr%C3%BCcknahme

Aktuell gab es übrigens ein Beispiel mit einem Bioladen und einer Hirsemühle in der vermutlich beide Seiten mit Schatten und Projektion zu tun hatten.

Von daher war es meine Vermutung, daß jeder Journalist, der negativ, rassistisch, antisemitisch, antidemokratisch etc. über die Anastasia-Bücher schrieb, selber in sich negativ, rassistisch, antisemitisch, antidemokratisch etc. eingestellt war. Über die Anastasia-Bücher kam nun sein Schatten an Licht. Gut für die Therapie, wenn er es denn so wahrnehmen und erlösen gewollt hatte.

Wäre es fortan vielleicht passend, sobald wieder irgendjemand aufgebracht daher kommt mit den Worten, das die Anastasia-Bücher ja dieses und jenes ‚böse‘ seien, daß man einfach fragt:

Was spürtest Du beim Betrachten des Spiegels?
Welche Anteile von Dir selbst wolltest Du bisher nicht annehmen?
Was brauchst Du um diese Anteile in Zukunft liebevoll annehmen zu können?“

 

Bezugsquelle für die „Spiegel“-Bücher:
https://www.waldgartendorf.de/shop/anastasia/
Achtung: Nur geeignet für jene, die Kraft und Mut haben in den Spiegel der Seele zu schauen!

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Dieser Blogpost wurde überwiegend in der Vergangenheitsform geschrieben für gewaltfreie, friedliche Formulierung um die Zukunft frei zu lassen für ihre eigene Entwicklung. Anregung dazu kam von der Webseite www.wogopologie.com

6 Gedanken zu „Sind die Anastasia-Bücher ein spiritueller Spiegel?“

  1. Die ganze Welt ist ein Spiegel. Die Anastasia-Bücher sind eine Chance aus anderen Blickwinkel auf die Welt zu schauen. Denn man erkennt nur das, was man kennt. Diesen Herbst sehe fast auf jeder einigermaßen wilden Grünfläche Schafgarbe wachsen, da ich diesen Sommer mich durch sammeln endlich mit dieser Pflanze vertraut gemacht habe. Bestimmt wuchsen auch die letzten Jahre an vielen dieser Orte Schafgarbe, aber ich bin immer achtlos daran vorbei geganen – weil ich sie nicht wahrgenommen habe… für wahr genommen … wie präzise die Deutsche Sprache doch ist.

    Was das Essen betrifft, sehe ich Anastasias Aussagen schon pro vegetarisch, aber nicht dogmatisch. Erstmal müssen wir wieder dahin kommen, daß die Nahrungsmittel wieder mit Nährstoffen gesättigt sind, daß sie wieder als Lebensmittel bezeichnet werden können. Damit kann man seinen Körper wieder den Geschmacksinn schulen, daß die natürliche Ernährung, seinen inneren Impulsen zu folgen wieder funktioniert.

  2. Lieber Frieder,
    ich finde das Beispiel mit der Schafgarbe fein.
    Und – ich möchte Deine Beobachtung mit folgendem bereichern bzw. bestätigen:
    Mir sind seit meiner Kindheit ziemlich viele Pflanzen bekannt.
    Meine Mutter führte mich früh an das Pflanzen-erkennen heran.
    Ich nehme seit vielen Jahren mehr oder weniger intensiv, jedoch kontinuierlich,
    die Pflanzen wahr, die in einem Jahr besonders häufig vertreten zu sein scheinen
    oder besonders stark wachsen.
    Ich mache das seit vielen Jahren, immer da, wo ich gerade lebe und entlang komme.
    Seit fünf Jahren lebe ich an meinem jetzigen Ort.
    Ja, es wuchs hier immer auch Schafgarbe.
    Und – meine Beobachtung in diesem Jahr war und ist, dass die Schafgarbe besonders häufig und
    besonders stark vertreten war und ist. Ihr starker und teilweise als höher ragende Pflanze auffällig alleiniger Wuchs auf den Wiesen war mir schon im frühen Sommer aufgefallen und das hielt bis heute an.
    Wenn das jetzt nicht nur eine Spezial-Spiegelung für mich ist (weil ich auch merkte, dass die Schafgarbe
    als Tee gerade sehr sehr passend für mein Wohlbefinden ist),
    sondern auch an anderen Orten als Wahrnehmung bestätigt wird,
    kommt mir der Gedanke, wie gut an diesem Beispiel zu erkennen ist, dass das individuelle Spiegel-Erleben
    immer eingebettet ist in ein größeres Ganzes, was wieder andere Facetten zum Vorschein bringt…
    Faszinierte Grüße
    Uta

  3. Mag zwar etwas offtopic erscheinen, aber ich wolllte hier mal auf diesen Artikel hinweisen:
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/philosoph-andreas-weber-ueber-indigenialitaet-hin-zum.2162.de.html?dram:article_id=459879
    Zwar macht er mit seinem Glauben an den CO2-basierten menschengemachten Klimawandel evtl. einen üblichen Fehler: nämlich, das, was er „predigt“ (d.h. am begeistertsten lehrt), selbst noch nicht verinnerlicht und konsequent umgesetzt zu haben (bzgl. Tiefenökologie heißt das: liebevolles Erspüren der (eigenen) Wahrheit, anstatt – hier: – Medien-/Wissenschaftsgläubigkeit), sprich: man selbst muss eigentlich erst noch lernen, was man schon lehrt, wobei dies oft gerade durch den zurückspiegelnden – inkl. mit Schwachstellen konfrontierenden – Austausch mit den Schülern/Belehrobjekten geschieht, insbes. dadurch dass einer von ihnen durch sein Sein einen selbst zum notwendigen kritischen Punkt führt, an dem man mit der eigenen Anmaßung konfrontiert wird, anderen schon lehren zu wollen, was man selbst noch nicht richtig ver-standen/be-griffen/ein-geordnet hat (z.B. das Gelehrte in seiner Bedeutsamkeit völlig über- oder unterschätzt hat – oder beides, nur auf zwei Ebenen/Bereichen) …
    Aber seine Gedanken (und die anderer Tiefenökologen wie Joana Macy) finde ich dennoch sehr interessant und zu großen Teilen auch wahr, schon alleine deshalb, weil ich unabhängig von ihnen zu den gleichen und ähnlichen Erkenntnissen oder zumindest Schlüssen gelangt war. 😉

  4. Und ein Nachtrag: Super – die Formulierungen in wogopo-logisch! So würden wir viel öfter schreiben und natürlich sprechen können 🙂

  5. Lieber Jo, das was du schreibst über die Begeisterung predigen, die wir selber noch nicht ganz leben, das habe ich öfters an mir erlebt – und ich habe manchmal an mir erkannt, dass ich daraus Motivation bezogen habe,, die Begeisterung in Tat umzusetzen. Später nach der Umsetzung brauchte ich weniger Enthusiasmus, um das Erlebte zu erzählen und gleichzeitig zu spüren, dass die Zuhörer es so gerne annehmen. Wenn ich wieder mit Enthusiasmus zu Werke gehe, könnte ich innehalten und dazu stehen, dass ich das Vorgetragene noch nicht ganz lebe. Herzliche Grüsse Carlos

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