Frage: Ich habe Bilder und Videos von leeren Notaufnahmen gesehen – weniger statt mehr Patienten? |
Ja, derzeit eher weniger denn mehr Patienten in Zeiten der viralen Pandemie. Das ist auch logisch. Die Idiotie dieses Argumentes ist ungefähr so: ‚als die Wehrmacht Polen angriff, habe ich weniger Zugreisende als sonst gesehen‘. Ja und? Bei einer Mobilmachung haben militärische Transporte Vorrang. Und bei einem erwarteten Ansturm von beatmungspflichtigen, oft multimorbiden Patienten, bei erwarteter baldiger Überbelegung von Intensivstationen muss man möglichst viel Platz schaffen, und das rechtzeitig. Die Logik ist nun wirklich einfach:
Man weiss aber eines: wehe, wenn dann zum entscheidenden Zeitpunkt die Krankenausbetten nur deshalb knapp werden, weil man in diese Krankenhäuser Menschen hineingebeten hat, die gar nicht akut behandlungsbedürftig sind, wie gross dann das Geschrei gerade derer sein wird, die hinter allem eine Verschwörung statt die übliche Inkompetenz vermuten. Was haben daher die Gesundheitsbehörden ‑weltweit, vielleicht mit Ausnahme Weissrusslands, dessen Präsident auf Lebenszeit sich mehr auf die alkoholischen Desinfektionsmittel zu verlassen scheint‑ dann verordnet? Sie haben gesagt: ‚Schaut, dass Ihr die bisherigen Patienten, die nicht lebensgefährlich bedroht sind, bald loswerdet, schaut, dass Ihr um Himmels willen keine mehr neu aufnehmt, die noch warten könnten, ohne dass ihr Zustand sich dabei in unverantwortlicher Weise verschlimmert oder sie in Lebensgefahr geraten, und schaut, dass Ihr jedes dadurch freiwerdende Zimmer, jeden freiwerdenden Operationsaal soweit es geht für Intensivbetreuung herrichtet und … schaut, dass Ihr Euch einarbeitet, fortbildet hinsichtlich Virologie, Infektiologie, Intensiv- und Notfallmedizin und künstlicher Beatmung‘. Denn viele Ärzte und auch medizinische Hilfskräfte haben vielleicht das letzte Mal in Studium oder Ausbildung sich mit Intensivmedizin befasst, vor Jahrzehnten, Spezialisten für invasive (6.1.1.3) Beatmung sind ohnehin schon immer knapp und auch mit Probenahme und Tests auf Viren kennen sich viele nicht aus, das ist schliesslich, ausser in der Tropenmedizin, eher ein seltenes Geschäft in vielen Krankenhausabteilungen. So kommt es auch immer wieder vor, dass virus-infizierte Patienten dennoch ‚negativ‘ getestet werden, weil derjenige, der den Abstrich nimmt, nicht genügend geübt darin ist, an der hinteren Rachenwand (Brechreiz!) so viel Druck auszuüben, dass tatsächlich auch ausreichend virenbehaftetes Material auf dem Wattestäbchen landet. Das medizinische Labor kann im PCR-Test aber nachher nicht entscheiden, ob der zu geringe Virentiter daran liegt, dass der Patient im Rachenraum keine Viren (mehr) aufweist, oder der Abstrich einfach unfachmännisch vorgenommen wurde, während gerade dieser fälschlich für harmlos erachtete Patient nun zur grössten Virenschleuder wird. So, nun
Warum sollte dann in der Eingangshalle überhaupt noch eine Rezeptionistin sitzen, wenn niemand mehr ‚einfach so‘ vorsprechen darf? Nein, auch die sitzt jetzt entweder zuhause oder bildet sich fort oder hilft hinter den (von aussen nicht einsehbaren) Kulissen mit, die Pandemie zu bewältigen, Leben zu schützen oder zu retten. Also (2020-04-09): Noch gibt es freie Intensivbetten … War das schwer? Es ist absolut unmöglich, ‚von aussen‘ derzeit überhaupt etwas über die Auslastung der für allgemeinen Verkehr gesperrten Krankenhäuser auszusagen. ‚Bürgerjournalismus‘ karikiert sich hier wieder mal selbst und befördert die absurdesten Verschwörungsideen, etwa, dass ausgerechnet aufgrund Corona die Menschheit gesünder und weniger pflegebedürftig werde, oder ähnliche Idiotien. Auch die Rehakliniken leeren sich natürlich teilweise, weil die typischen Fälle / Überweisungen aus den Krankenhäusern fehlen. Dafür werden bestimmte stationäre Fälle aus Krankenhäusern, wenn man sie partout nicht zu entlassen wagen darf, in Rehakliniken verlegt. Es findet also zusätzlich ein Patiententourismus statt. Und viele Rehakliniken bereiten sich derzeit sehr aktiv darauf vor, Patienten nach der klinischen Intensivpflege weiterzubetreuen, um dort schnellstmöglich Betten freizumachen. Hinzu kommt, dass manches Klinikpersonal zwangsweise zuhause bleibt, weil deren Kinderbetreuung weggefallen ist. Kurz und gut: das äussere Bild der Kliniken ausserhalb der ‚hotspots‘ wie Bergamo, Heinsberg usw. entspricht genau dem, was man erwarten muss, wenn eine Katastrophe mit Ansage bevorsteht. Dabei muss man auch frühzeitig Patienten abweisen, denn bei z.B. jeder auch einfachen Operation, z.B. wenn jemand nach einem Jahr ein Nagel aus dem Knochen entfernt werden soll, kann es zu Komplikationen kommen und plötzlich benötigt dieser Patient unerwartet drei Wochen stationäre Nachbetreuung, den man im optimalen Fall nach ein, zwei Tagen nach Hause entlassen hätte. Er fällt also dann u.U. genau in den kritischen Zeitraum einer ‚Bugwelle‘ der SARS-Pandemie! Natürlich muss es daher in den Wochen (!) ‚vor dem Sturm zu einer ‚verdächtigen‘ Unterbelegung kommen, denn niemand kann exakt den Zeitpunkt vorhersagen, das die Pandemie die Kapazität an genau diesem Ort ausge‑ oder gar überlastet hätte. Für Verschwörungstheorien ist da wahrlich kein Raum. |
Dies ist ein Auszug aus dem Buch Das Corona-Virus SARS-CoV-2 und die Atemwegserkrankung CoVid-19: Bedeutung, Auswirkungen, Vorsorgemöglichkeiten, Verhalten und Zukunftsaussichten dessen jeweils neueste Version Sie immer auf dieser Webseite finden. Blaue Hyperlinks verweisen auf Internetseiten im ‘Web’, braune auf Stellen im Buch selbst. Letztere sind nur aktiv, wenn Sie das Buch herunterladen und in einem PDF-Anzeigeprogramm lesen. |