Die Anastasia-Bücher werden von Unkundigen gern als Romanreihe bezeichnet weil sie sich einfach nicht vorstellen können, daß es sich um einen Reisebericht handelt. Mangelnde Vorstellungsgabe ist leider weit verbreitet. In den Büchern geht es sogar auch um mangelnde Vorstellungsgabe, denn Vladimir Megre konnte sich so einiges nicht vorstellen, bevor er es real erlebte. Beispielsweise findet sich folgender Text ab Seite 48 in Band 1:
Ich hatte keine Schlafsachen mitgebracht, um im Freien zu übernachten. Anastasia brachte mich in einer Bärenhöhle unter. Von der anstrengenden Wanderung ermüdet, fiel ich schnell in festen Schlaf. Als ich erwachte, fühlte ich mich sehr behaglich, als läge ich auf einem bequemen Prachtbett.
Die Höhle war geräumig, und ihr Boden war mit kleinen, weichen Zedernzweigen und getrockneten Gräsern ausgelegt, die den Raum mit angenehmen Düften erfüllten. Ich räkelte mich, und dabei berührte ich mit der Hand ein weiches Fell. Daraus schloss ich, dass Anastasia wohl auf die Jagd ging. Ich rückte näher an das Fell, kuschelte mich mit dem Rücken daran, um es wärmer zu haben, und wollte noch etwas schlafen.
Anastasia stand am Eingang des Taiga-Schlafzimmers, und als sie bemerkte, dass ich erwacht war, sagte sie sofort: «Möge der Tag dir Glück bescheren, und mögest auch du dem Tag frohen Herzens begegnen! Aber fürchte dich bitte nicht.»
Sie klatschte in die Hände, und das «Fell» erhob sich. Mit Schrecken erkannte ich, dass es sich nicht um ein einfaches Fell, sondern um einen ausgewachsenen Bären handelte. Der kletterte nun vorsichtig aus der Höhle heraus. Anastasia gab ihm zur Belohnung einen Klaps, und er leckte ihre Hand und trottete davon. Wie sich herausstellte, hatte sie Schlafkräuter neben meinen Kopf gelegt und den Bären daneben platziert, damit ich nicht fror. Sie selbst hatte zusammengerollt vor dem Eingang geschlafen.
«Wie konntest du das nur tun, Anastasia? Er hätte mich zerreißen oder zerquetschen können.»
«Nicht er, sondern sie. Es ist eine Bärin. Sie hätte dir nichts antun können», erwiderte Anastasia. «Sie ist sehr folgsam. Es macht ihr Spaß, Befehle entgegenzunehmen und sie dann auszuführen. Sie hat sich im Schlaf nicht einmal bewegt. Sie steckte ihre Schnauze zwischen meine Füße und schlief glücklich ein. Nur hin und wieder zuckte sie zusammen, als du dich im Schlaf strecktest und mit den Händen gegen ihren Rücken schlugst.»
Mehrfach habe ich Menschen kennengelernt, die diese Passage der Bücher als Beweis ansahen, das alle Bücher eine reine Erfindung seien. Diese Leser waren der Ansicht das es doch nicht möglich sein kann, das Mensch und Bär zusammen wohnen können.
Interessanterweise habe ich vor kurzem Einblick genommen in ein Buch von Wolf-Dieter Storl:
Berserker und Kuschelbär, Der Bär als Seelengefährte des Menschen.
So sieht der Titel des 1992 erschienenen Buches aus (nur noch gebraucht zu erhalten):
Darin finden sich jede Menge interessante Geschichten rund um Bär und Mensch. Gleich auf Seite 12 findet sich dieser Text:
„Bären sind wie Menschen. Sie haben Seelen wie Menschen. Nur eben wie die Menschen von ganz früher, die noch frei und wild in der Natur lebten, ehe sie eng und ängstlich wurden und sich von anderen Lebewesen absonderten. Verstehst? Schau, da drüben, der Säntis…”
Ich schaute über die Bodenseesenke, hinüber Ins St. Gallner Land und ins Appenzell, das von unserem Allgäuer Hof aus gut zu sehen ist. Opalblau leuchtend ragte der Schneeberg in den Himmel empor.
„Da sind Höhlen. Drachenloch, Wildenmannslisloch und so ähnlich heißen sie. Da haben die Neandertaler, die frühen Steinzeitmenschen, friedlich mit den Bären zusammengelebt. Damals verstanden die Menschen noch die Sprache der Tiere. Primitiv nennt man die Neandertaler, blöd und kulturlos, dabei sind wir die Primitiven oder eigentlich die Degenerierten! Primitiv heißt nämlich mit dein Ursprünglichen, mit der Natur verbunden sein!
Eigentlich machten diese Neandertaler keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen Menschen und Tieren, zwischen Menschen und Bären schon gar nicht. Selbstverständlich galt der Bär, der mit ihnen die Höhlen teilte, als besonders mächtig, als heilig.
Wer dieses Buch gelesen hat sieht die Bären sicherlich anders als zuvor. Und der oben zitierte Erlebnisbericht aus dem Anastasiaband 1 ist nun eher als Beweis zu sehen, daß Anastasia eine Frau des Ursprungs ist.
Das Buch von Wolf-Dieter Storl wurde überarbeitet, ergänzt und mit geändertem Titel neu herausgegeben:
Der Bär: Krafttier der Schamanen und Heiler
Zu kaufen gibt es das Buch in jeder Buchhandlung und online z.B. bei Amazon.
Das oben wiedergegebene Zitat ist in der Neuausgabe auf Seite 30 zu finden.
Lieber Konstantin,das überrascht mich wenig, hat sich doch seit 7 Jahren ein Bär vor meiner Haustür eingenistet, mit dem ich morgens immer interessante Gespräche führe. Der Bär hat sich als amüsanter Geschichtenerzähler erwiesen, besonders gut kennt er sich mit Fabeln aus. Eine ausgewählte Gruppe von Bärenliebhabern bekommt diese Geschichten morgens zum Frühstück mit der elektronischen Bärenpost.
Liebe Grüße aus Edelsberg, wo Mensch und Bär sich Guten Morgen wünschen
Ekkehart