In einem Buch der Findhorngemeinschaft von 1975 findet sich ein interessantes Zitat, das ich der Vollständigkeit halber im Zusammenhang wieder gebe. Das eigentliche Zitat, das ich hervorheben will habe ich in fetter Schrift gehalten.
Das Buch heißt: Der Findhorn Garten, Ein neues Zukunftsbild: Mensch und Natur im Einklang, Frank Schickler Verlag, Berlin
Das Zitat von Seite 145 und 147:
Es gibt einen subtilen und wichtigen Unterschied zwischen Menschheit und Naturreichen. Obwohl die Natur biologisch und psychisch der Schoß und die Mutter des Menschen ist, geht der Mensch geistig aus anderer Quelle hervor. Seine Identität erklärt sich nicht ausschließlich aus der Natur, sondern aus seinem Innersten, aus der Beziehung zu dieser Quelle. Eine Überlieferung der esoterischen Weisheit besagt, daß die Menschheit sich von den starken Kräften der instinktiven, unbewußten Natur lösen mußte und daß zu diesem Zweck das menschliche Ichbewußtsein hervorgebracht wurde. Die Herrschaft des Menschen über die Natur erwies sich als ungesund, doch eine Herrschaft der Natur über den Menschen wäre ebenso falsch.
Die Lösung liegt sicherlich darin, die Bedeutung von Herrschaft richtig zu verstehen. Ist Herrschaft Gewalt und Tyrannei, oder ist sie Führung durch Liebe, Beispiel, Kommunion, Verständnis und Fürsorge? In der Schöpfungsgeschichte übergibt Gott nicht einem anderen Erdengeschöpf die Herrschaft; er bestätigt die Herrschaft eines Wesens, das nach seinem Bild geschaffen wurde. Ein Bild ist mehr als eine Form; es ist der Lebensprozeß, aus dem Formen hervorgehen, die seine verschiedenen Aspekte ausdrücken. Das Bild Gottes ist selbst der Vorgang des Göttlichen, ein Vorgang des Wachsens und Nährens, der Weisheit, der Liebe und des Lichtes. Es ist der Lebensprozeß, der sich selbst zu immer größeren Ebenen der Freiheit, des Wissens und der Ausdruckskraft entfaltet.
Die Menschheit unterscheidet sich von allen anderen Reichen durch ihre Fähigkeit, diesen Vorgang mit Selbstbewußtsein und bewußter Wahrnehmung zu erfüllen. Der Mensch hat die göttliche Kraft der Transzendenz: er kann über vorgegebene Muster hinausgehen und eine Brücke schlagen zwischen Form und Geist, Möglichkeit und Tat, Vorstellung und Erfüllung. Die Menschheit ist die Rasse des Gartens, die Rasse von Eden, aus dem Paradies ausgestoßen, damit sie lernt, Schöpfer des Paradieses zu werden und nicht nur sein Kind zu sein. Der Mensch lernt, auf allen Ebenen ein Gärtner zu sein, ein Mitschöpfer Gottes, ein Erneuerer der Erde.
Alle Naturreiche warten darauf und arbeiten voller Hoffnung auf dieses Ziel hin. Sie hoffen auf die Fähigkeit der Menschheit, ihr Selbstsein weise und liebevoll zu verwenden und auf diese Weise Freiheit für alle zu schaffen. Es ist nicht erstaunlich, daß einem Ort wie Findhorn soviel Aufmerksamkeit geschenkt wird, denn es ist ein Experiment in Richtung auf dieses Ziel hin. Es ist ein Garten, wo die Menschen vielleicht eine wahre Natur ihrer Herrschaft kennenlernen, die nicht aus ihrer menschlichen, sondern aus ihrer göttlichen Wesenheit entspringt. Diese Herrschaft beruht auf Teilnahme an der Ganzheit des Lebens und nicht auf der Überlegenheit eines Lebensaspektes über andere.
Die Wortwahl und die Schreibweise unterscheidet sich von meinem Schreibstil. Gleichwohl finde ich meinen Weg der Permakultur und mein Verständnis der Anastasiabücher hier wieder: Die Menschheit ist eine Einheit und unsere Bestimmung ist das Gärtnern, konkret das Erschaffen paradiesischer Gärten.
Ja, das finde ich sehr schön. Wann ist diese Gemeinschaft eigentlich entstanden, ich meine, anfang der 70er?
Sie waren Pioniere, von denen sogar ich in meinem damaligen Mikrokosmos zwischen Familie, Freunden, Disko, etc. und Beruf etwas gehört hatte. So waren sie, bzw ihre Lebensweise, in meinem Bewußtsein, wie Auroville, als etwaige gedachte spätere Option. Auroville ist dann weggefallen nachdem ich ein Buch darüber gekauft habe und dann im I-net sehen mußte, was daraus geworden war, jedoch spätestens durch die Aufklärung der „Finanzierung“ dessen.
Findhorn hat unfruchtbare Böden renaturiert, hat das getan, von dem alle anderen ihnen abgeraten hatten und erst dadurch habe ich verstanden, daß dies möglich ist und natürlich später durch andere (wie z.B. Sielmann).
Dein Zitat, ein paar Gedanken dazu aus meiner Sicht:
der Weg Schöpfer zu sein führt durch alte erlernte Muster, die man sich mühsam aneignete, um in diesem System zu bestehen. Um dann wieder aus diesen erlernten Programmen, von gewissen Kräften gewollten „mach du es für mich“ aussteigen. Das ist ein Weg, den manche schon längst leben, andere, wie ich, müssen das Stück für Stück sich zurück erobern.
Trans-form-a-tion in (Transform-)aktion, hat auch seine Bewandtnis.
Gärtner seiner selbst sein, den inneren Garten pflegen, eine Lebensaufgabe. Oder auch eine pure Freude, wie Anastasia es beschreibt.