Seit mehreren Jahren wachsen bei mir zwei Hunza-Aprikosen ohne zu blühen.
Aus der Beschreibung des Anbieters:
Eine ganz seltene Wildaprikose aus dem Norden Pakistans. Bekannt sind bei uns die leckeren süßen Aprikosenkerne. Die Früchte […] sind klein, süß und gelb. Der Strauch ist insgesamt sehr robust. Durch die späte Blüte kaum Spätfrostgefährdet. Diese selbstfruchtbare Sorte kann auch noch in weniger günstigen Lagen angebaut werden.
Nun, unsere Lage ist deutlich ungünstiger als nur „weniger günstig“. Der Platz auf der Südseite des Hauses war schon belegt vom Granatapfel, so pflanzte ich sie an eine andere Stelle im Garten. Hier allerdings ist es eher windig.
So entstand die Überlegung, was ich den tun könnte um das Mikroklima für die Aprikosen zu verbessern. In der Permakultur seit Jahrzehnten bekannt ist der Begriff „Sonnenfalle“. Die übliche Form hat in der Praxis jedoch einige Probleme ergeben, so hatte ich vor ein paar Jahren schon mit Feldforschung begonnen:
http://www.konstantin-kirsch.de/2015/07/sonnenfallen-feldforschung.html
http://www.konstantin-kirsch.de/2016/04/experiment-90grad-sonnenfalle.html
Die ersten Erfahrungen mit der 90° Sonnenfalle ergab ein verstärktes Wachstum weit über die Holzplatten hinaus.
So habe ich für die Aprikosen auch eine 90° Sonnenfalle gebaut, diesmal deutlich größer. Der 90° Winkel ist nach Süden geöffnet, die Schenkel gehen also nach Süd-West und Süd-Ost:
Die oberen zwei Bretter pro Seite dienen dem zusätzlichen Windschutz, insbesondere bei eiskaltem und scharfem Nordwind. Durch die zwei Lücken zwischen den Brettern entstehen Luftwirbel so dass der Wind nicht in voller Wucht über die geschlossene Wand herüber und herunter weht. Wichtig ist dabei, das die oberen Luftdurchlässe größer sind als die unteren.
Als Material wählte ich:
Mondholz aus Eiche (senkrechte Pfosten) und Lärche (waagerechte Bretter)
Pfostenschuhe aus verzinktem Stahl
verzinkte Schrauben für die Verbindung Pfosten / Pfostenschuhe
Edelstahlschrauben zur Verbindung der Hölzer
Holzschutzmittel Uniprotect der Firma Handelshaus Runkel (Silikate und Silikatverbindungen, Wasserglas, …)
Nun werde ich beobachten wie die Aprikosen im Lauf der Jahre auf das veränderte Mikroklima reagieren.
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für Interessenten am Holzschutzmittel zitiere ich von der Produktinformation:
uni-protect – ist eine umweltfreundliche, auf Wasser basierte, mineralisierte Flüssigkeit, die Holz dauerhaft gegen Zersetzung und Verwitterung schützt. Durch seine besondere Funktionsweise der Mineralisierung bei gleichzeitig hohem PH-Wert, verleiht dieses Produkt auf umweltfreundlichste Weise dem Holz verschiedene wünschenswerte Eigenschaften wie Schutz vor Fäulnis (Zersetzung), Nagern, vor Insektenbefall (einschließlich Termiten), Holzfestigung sowie Pilz und Feuerschutz. […]
Das Mineralstoff-Gemisch dringt bei entsprechend trockenem Holz tief in die weichen Teile des Holzes (Splintholz) ein und beginnt nach kurzer Zeit zu mineralisieren und zu härten (festigen). Zudem findet auf Grund des hohen PH-Wertes eine Milieu-Änderung statt, sodass das üblicherweise von Holzinsekten abgebaute Lignin im Holz „unkenntlich“ und als Nahrungsmittel ungenießbar wird (Termiten-/Insektenschutz). […]
Das Produkt enthält keinerlei giftige Substanzen, die auf z.B. Pilze abtötend wirken. Wie dargelegt wird die Schutzwirkung ausschließlich über die Mineralisierung (Verkieselung) erreicht! Deshalb können sich durch die Anlagerung von organischem Material auf einer mit uni-protect behandelten Oberfläche Pilze zeigen, da diese die angelagerte Organik natürlich abbauen und umsetzen. Dieses „Erscheinungsbild“ (Oberflächliches Pilzwachstum) bedeutet jedoch nicht, dass die Pilze in das geschützte Material darunter eindringen und es zersetzen können.
Hallo Konstantin, ist das Uni-Protect ein neuer Name für oder etwas Ähnliches wie Wood Bliss 1?
lieben Gruß, Uta
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Hallo Uta,
es handelt sich um einen anderen Hersteller, könnte inhaltlich jedoch sehr ähnlich sein.
Ich kam noch nicht dazu es genau zu vergleichen.
Viele Grüße
Konstantin