Menschheit im Umbruch, Psychologe Philipp im Gespräch

Im November 2020 hatte ich in einem Blogpost schon mal auf ein Gespräch verwiesen vom Psychologen Philipp Alsleben. Nun gibt es zwei neue Filme mit ihm sowie einen längeren Text. Zuerst die Filme:

 

Beide Filme gibt es auch auf Bitchute: https://www.bitchute.com/video/Cw01ZU3d2l7j/
und: https://www.bitchute.com/video/hHxcTXYB7q52/

Bei Minute 13:15 des zweiten Filmes wird eine Tabelle eingeblendet, die ich hier als Bild einfüge, damit man es während dem weiteren Verlauf des Gespräches nachlesen kann, denn es wird mehrfach auf diese Tabelle verwiesen:

 

Und dann noch der Link zu dem (längeren) Artikel vom Februar 2021:

Zur Rettung des Verstandes und der menschlichen Würde

https://catwise.de/zur-rettung-des-verstandes-und-der-menschlichen-wuerde/

Aus diesem Artikel ein paar Zitate:

Ich dachte Anfang des letzten Jahres häufig, die Menschen hätten den Verstand verloren. Im Laufe des Jahres wurde mir jedoch klar, dass ich mich irrte. Jene völlig irrational agierenden Menschen haben den Verstand nicht verloren. Sie hatten ihn nie.

Sie haben ihn bisher auch nicht gebraucht, weil ihnen die Entscheidungen, für die sie den Verstand hätten benutzen müssen, stets abgenommen wurden noch bevor sie überhaupt erkennen konnten, dass es eine Wahl zu treffen gibt.

 

zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte sind wir Menschen weltweit durch die selbstgeschaffenen Umstände dazu gezwungen, die Organisation unseres sozialen Lebens bis in ihre kleinsten Aspekte und Dynamiken mit dem Verstand nicht bloß zu erfassen, sondern willentlich zu gestalten. Wir stehen an einem Punkt in der Entwicklung der Menschheit und ihrer Fähigkeiten, an dem unser Leben davon abhängt, ob wir es schaffen, uns rational und vernünftig zu organisieren.

 

Moralische Urteilskraft beruht auf dem Verstand, d.h. der Fähigkeit rational zu denken. Was bedeutet rational? Ich verwende den Begriff nur für jenes Denken, das sich an der Realität orientiert, welche wiederum mit den Sinnen wahrnehmbar ist. Rationales Denken beruht also auf der eindeutig verifizierten Erkenntnis,

  1. dass es Realität gibt,
  2. dass wir sie wahrnehmen können und
  3. dass wir diese Wahrnehmung in richtige, d.h. realitätskonforme Begriffe fassen, d.h. abstrahieren können.

Eine rationale Moral ist somit eine Moral, die sich an der Realität, vor allem an der Realität des Menschseins und seiner Natur orientiert und von ihr ausgeht. Sie beruht auf Wahrnehmung und abstraktem, logischem Denken, dessen Richtigkeit sich aus wahrgenommenen, beobachteten und erkannten objektivenGegebenheiten ergibt. Moralisch richtig ist das, was der Natur des Menschen entspricht und ihn in seiner natürlichen Integrität fördert. Eine rationale Moral steht also im völligen Gegensatz zu aller irrationalen Moral, die sich bloß aus Wünschen, Fantasien, Glaubenssätzen, vagen Gefühlen oder Idealvorstellungen begründet.

Rationale Moral beruht auf empirisch korrekter, logischer und klarer Begriffsbildung. Das heißt, ihr Fundament ist dasselbe wie das aller funktionierenden Technologie: Realitätsverbundenheit. Diese Erkenntnis ist sehr wichtig. Rationale Moral und Ingenieurskünste wachsen aus dem gleichen Stamm. Moral wächst allerdings höher hinaus, weil sie nicht nur das Können des Menschen berücksichtigt, sondern auch sein Sollen. Dafür müssen ihre Wurzeln tiefer reichen bis in das Verständnis der Natur des Menschen, seiner Bedürfnisse und seiner Grenzen. Ethik ist der Technik und Praxis nicht nur überlegen sondern muss ihnen auch vorgeschaltet sein, denn sonst jagt sich der Mensch selbst in die Luft oder trinkt tödliches Gift in seinem Rausch des Könnens.

 

Die Menschheit befindet sich aktuell im Übergang von emotionalem Bewusstsein zu rationalem, d.h. Verstandes-Bewusstsein. Diesen Zustand und Übergang mit all seinen Schwierigkeiten und Herausforderungen können wir uns am besten veranschaulichen, wenn wir uns die Kinder einer dritten oder vierten Grundschulklasse vorstellen. Da gibt es einige, die schon sehr gut stringent denken und rational und logisch argumentieren können. Sie sind jedoch im Moment noch die Minderheit und eher Außenseiter. Die meisten anderen Kinder werden überwiegend von Emotionen, Anpassung an die Gruppe und unreflektiertem Gehorsam gegenüber den Autoritären dominiert. Und dann gibt es ein paar Cliquenanführer, die sich diesen Mangel an Denk- und Analysefähigkeit der meisten anderen Kinder zunutze machen, und mit einer Mischung aus Dreistigkeit, Imponiergehabe, Bestechung, Manipulation und Gewaltandrohung eine Gruppe von weniger selbstbewussten Kindern um sich scharen und bestimmen, was gemacht, gesagt und gedacht werden darf.

 

Kern dieses neuen Menschen- und Weltbildes ist, dass die höchste Werteinheit jeglicher ethischen Überlegung und damit jeglicher Entscheidung der einzelne Mensch, das Individuum ist und im Individuum selbst wiederum der höchste Wert sein Potenzial und seine Fähigkeit zum eigenständigen rationalen Denken. Mit anderen Worten: im Zentrum aller neuen Strukturen und Organisationen müssen der einzelne vernunftbegabte Mensch und sein gesunder Menschenverstand stehen.

Alles andere muss sich diesem höchsten Wert unterordnen und kompatibel damit sein. Das Stammesdenken (in „Völkern“, „Nationen“, „Institutionen“,…), das bisher alle Länder- und Geopolitik beherrscht hat, ist nicht kompatibel damit, deshalb darf es keinen Einfluss mehr haben. Strukturen, die auf Macht durch jegliche Form von Gewalt beruhen, sind ebenso wenig damit vereinbar. Jede neue Struktur muss im Gegenteil so geschaffen sein, dass sie dem Einzelnen das höchste Maß an Freiheit lässt, seinen Verstand (sein Denken, sein Verstehen, seinen Intellekt) zu entwickeln und zu nutzen.

Das bedeutet z.B. dass jede strukturelle Macht sich primär dafür einsetzen muss, Gewalt in jeglicher Form (physisch, emotional, sozial, wirtschaftlich, finanziell,…) zu verhindern und zu sanktionieren. Und dafür, nur dafür muss sie auf rationale und moralisch integere Art und Weise Gewalt anwenden dürfenGewalt darf nur erlaubt sein als Schutz vor Gewalt.

 

Einer der haarsträubendsten Anti-Begriffe der letzten Jahre ist „Klimaschutz“. Diese Wort-Kopplung ist dermaßen offensichtlicher Unsinn, dass man tief Luft holen muss, wenn man feststellt, wie wenig Menschen – besonders in den jüngeren Generationen – es gibt, die das noch erkennen können. Klima ist ein sehr abstrakter, d.h. übergeordneter Begriff, der eine Vielzahl von Abstraktionen (!) wie Prinzipien, Gesetzmäßigkeiten und ebenso konkrete Erkenntnisse und Daten aus Wetterkunde, Meteorologie, Geologie, Physik und Atmosphärenphysik zusammenfasst. „Klima“ bezeichnet keine konkrete Gegebenheit, sondern ein Konzept von übergreifenden, langfristig beobachtbaren Grundprinzipien, Wirkmechanismen und deren Effekten. Das Konzept „Klima“ ist dafür da, solche großen Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten zusammenfassen und über sie nachdenken zu können. Ein solches Abstraktum kann man nicht „schützen“. Und selbst wenn man es könnte, wäre immer noch als nächstes die Frage zu beantworten, warum man es schützen sollte. Emotional gesteuerte Menschen auf der Stufe des vorbegrifflichen, affektiven Denkens hören nur „Schutz“ und finden, dass sich dieses Wort „irgendwie gut und richtig anfühlt“. „Klima“ assoziieren sie vage mit „Natur“, „gewohntem Wetter“ und „irgendwas, was man nicht kaputt machen sollte“. Also finden sie „Klima-Schutz“ emotional wichtig und je unsicherer, ungeschützter und überforderter sie sich selbst in der Welt fühlen, desto mehr projizieren sie ihr Bedürfnis nach Schutz in diesen absurden Anti-Begriff und sind dann hoch motiviert, sich laut und „radikal“ für alles zu engagieren, das ihnen unter diesem Begriff angedreht und untergejubelt wird. Da „Klimaschutz“ keine rationale Bedeutung hat, kann man ihn auch beliebig für jede irrationale Lenkung und Täuschung benutzen. Wer das nicht durchschaut, der wird von solchen „Wortzaubereien“ immer beeindruckt sein und den Rattenfängern blind in den Abgrund folgen.

Ich denke, diese kleine Auswahl an Zitaten dürfte für einen Vorgeschmack reichen.

Hier noch mal der Link zum ausführlichen Text:
https://catwise.de/zur-rettung-des-verstandes-und-der-menschlichen-wuerde/

Und selbstverständlich ist es irrelevant ob in den Gesprächen oder dem Text irgendetwas drin steht, dem ICH zustimme oder das ICH ablehne.
Es geht darum, ob der Einzelne in dem Text Anregungen findet für das EIGENE Denken. Es geht NICHT darum, zu meinen, man solle all dies einfach glauben, nur weil ich es hier teile. Vielleicht mal eine schöne Anregung: Ein jeder möge SELBER herausfinden welchen Worten von Herrn Alsleben ich zustimmen könnte und welchen nicht.

 

3 Gedanken zu „Menschheit im Umbruch, Psychologe Philipp im Gespräch“

  1. Realität entsteht erst durch auf Wahrgenommenes anwendbare Begriffe. Vor Dieser gleich einem sprachlichen Zeichen ist der wahrgenommene Teil unwirkliches (physisches oder „übersinnliche“ Material, so wie unverstandene Rede bloßes Schallereignis bleibt. (Das Beispiel „Sprache“ ist nur Gleichnis. Eine unverstandene Rede ist außer als Schalkereignis dennoch als Sprache begreifbar und insofern innerhalb von Realität begrifflich geborgen.

  2. Aus Untersuchungen weiß man,dass der Zuhörer in den ersten drei Minuten entscheidet, ob er weiter zuhört oder nicht.
    Ich empfehle deshalb, die ersten drei Minuten herauszuschneiden.
    Ansonsten sehr gutes Video, gute Informationen, gut verständlich.
    mfg
    K. Maurer

  3. ich meine auch man sollte das video zusammenschneiden auf das was der psychologe sagt – der rest ist nur schwer erträglich.
    mfg
    k. maurer

Schreibe einen Kommentar