Anastasia: «Was auf der Welt könnte heiliger sein als des Urschöpfers und meiner Eltern Liebe, von der die ganze Atmosphäre hier durchdrungen ist? Alle Eltern sollten das so tun: ihrem neugeborenen Kind einen Raum der Liebe schenken. Dieser Raum ist so wohlig wie ein Mutterleib, und nur in ihm kann ihr zukünftiges Kind glücklich sein. Dieses Heiligtum, dieser Raum der Liebe ist mein Geschenk an unseren Sohn.»
Wladimir: «Soso, dein Geschenk … Und wo ist mein Raum der Liebe? Was kann ich unserem Sohn schenken?»
«Viele Menschen haben ihre höhere Verbindung verloren, die uns wie ein Faden verknüpft mit unserem Schöpfer, aber auch uns alle untereinander. Doch der Faden ist nicht vollends zerrissen. Wir müssen nur versuchen, diese unsichtbare Verbindung zu fühlen und zu verstehen, dann werden wir mit der Quelle der Kraft und des Lichts verbunden sein. Jeder einzelne Mensch muss das tun. Wladimir, ich möchte, dass du diesen Raum der Liebe ausdehnst. Erschaffe selbst einen solchen Raum der Liebe in der Welt, in der du lebst. Wandle die ganze Erde in einen Raum der Liebe um – unserem Sohn zuliebe, allen Kindern dieser Erde zuliebe …»
«Ich hab mich wohl verhört? Willst du von mir etwa, dass ich die ganze Erde umwandle?»
«Ja, das will ich.»
«Dass alle Menschen einander lieben, dass es keine Kriege und keine Verbrechen mehr gibt? Dass die Luft und das Wasser wieder rein werden?»
«So soll es auf der ganzen Erde sein!»
«Und nur dann werde ich als Vater gelten, der seinem Sohn etwas gegeben hat?»
«Nur dann wird dein Sohn dich achten.»
«Und sonst wird er mich gar nicht respektieren?»
«Wofür denn, Wladimir? Für welche deiner Taten könntest du wohl den Respekt deines Sohnes erheischen? […] Glaube mir, Wladimir, nur wenige Väter werden tatsächlich von ihren Kindern geachtet. Sobald die Kinder etwas herangewachsen sind, verlassen sie daher die Eltern und versuchen sie zu vergessen. Das ist eine andere Art, die Eltern anzuklagen, wenn auch eine unbewusste, intuitive Art … doch später machen sie die gleichen Fehler wie ihre Eltern. Wladimir, wenn du dir die Achtung deines Sohnes wirklich verdienen willst, dann musst du ihm eine glückliche Welt bieten.»
Zitat aus: Band 3, Seite 206