Anastasias Plan: die Menschheit zum Göttlichen Ursprung zurückzuführen

Anastasias Großvater: «Gott wollte Seine Schöpfung – den Menschen – als Sein Ebenbild sehen.
Und nun schau dir die heutige Menschheit an. Viele reden von Gott, sprechen über die Kraft ihrer Liebe zum Schöpfer. Dabei belügen sie sich selbst. Denn es ist unmöglich, jemanden zu lieben, ohne ihn sehen, fühlen und verstehen zu können.
Viele sagen auch: ‚Ich glaube an Gott.‘ Doch woran glauben sie genau? Glauben sie an die Existenz Gottes? Das wäre ein Zeichen für ein sehr primitives Verständnisniveau. Mit den Worten ‚Ich glaube an die Existenz Gottes‘ unterstreicht ein Mensch nur, dass er Gott weder fühlt noch versteht. Er glaubt lediglich an Seine Existenz.
[…]
Können sich auf diese Weise Geschöpfe benehmen, die Gott ähnlich sind? Was kann unseren Vater mehr schmerzen, als das Gestöhne Seiner hilflosen Kinder? Und so entstanden bei vielen Wesen im Weltall Zweifel darüber, ob Gottes Schöpfungen vollkommen sind.»
Wladimir: «Aber wer hat es geschafft, die Menschen so irrezuführen? Wie und wann ist es geschehen?»
«Es konnte nur ein Wesen mit gleicher Gedankenkraft schaffen, den Menschen vom rechten Weg abzubringen – der Mensch selbst.
Die Priester lenkten die Entwicklung der Menschen auf den Weg der Degradierung um. Sie nahmen sich fest vor, Gott ihre Fähigkeit zu beweisen, die ganze Welt zu regieren. Die Qualen und das Stöhnen der Menschen sollten Gott dazu bringen, sich auf einen Dialog mit ihnen einzulassen.
Das war ihr Plan, denn sie wussten: Gott führt keine Dialoge und greift nicht in die Schicksale der Menschen ein. Die Menschen wählen ihre Lebenswege und bestimmen dadurch ihre Schicksale selbst.
Wenn es ihnen gelingt, die Menschheit an den Rand des Abgrunds zu führen, dann wird Gott möglicherweise einen Dialog mit den Anführern und Zerstörern der menschlichen Psyche beginnen, um den bevorstehenden Absturz zu verhindern. Um Seine Schöpfungen zu retten, wird Er unter Umständen Sein Schweigen brechen.
Es vergingen Jahrtausende. Doch die Priester warteten vergeblich auf ihren Dialog mit Gott. Es geschahen auch keine neuen Wunder, mit denen Gott den Menschen zur Vernunft gebracht hätte. Endlich verstanden mein Vater und ich, welche Ursache Seinem Schweigen zu Grunde lag.
Hätte Er gehandelt und sich in die Entwicklung der Menschheit eingemischt, würde Gott die Mutmaßungen verschiedener Wesen im Weltall, der Mensch sei eine unvollkommene Schöpfung, nur bestätigen.
Noch schlimmer: Sein Eingriff würde den Glauben des Menschen an sich selbst endgültig zerstören. Der Mensch würde die Entdeckung seines göttlichen Ursprungs endgültig aufgeben und nur noch auf die Hilfe von oben warten.
[…]
Die Priester hofften, dass der Knoten kurz vor der weltweiten Katastrophe platzt. Sie dachten, die Verwirklichung ihrer Pläne wäre schon ganz nah. Doch keiner von ihnen erwartete, dass es einem einzelnen Menschen, einer jungen Frau, vergönnt war, schon nach wenigen Jahren ihre Pläne und tausendjährigen Anstrengungen zu zerstören. Keiner von ihnen war auf Anastasias Plan vorbereitet, die Menschheit zum Göttlichen Ursprung zurückzuführen.»

Zitat aus: Band 7, Seite 40

Schreibe einen Kommentar