Wladimir: «Was könnte Er denn von uns hören wollen?»
Anastasia: «Na was wohl? Das, was jeder Vater von seinen Kindern hören möchte.»
«Sag mal, Anastasia, betest du auch zu Gott?»
«Ja, das tue ich.»
«Dann trage mir doch einmal eines deiner Gebete vor.»
«So geht das nicht, Wladimir. Meine Gebete sind Gott vorbehalten.»
«Dann bete eben zu Gott, aber so, dass ich es hören kann.»
Anastasia stand auf, streckte ihre Arme seitlich in die Höhe, drehte mir den Rücken zu und begann zu sprechen. An den Worten selbst war eigentlich nichts Besonderes, doch innerlich berührten sie mich sehr.»«O mein Vater, der Du allgegenwärtig bist!
Ich danke Dir für das Licht des Lebens.Ich danke Dir für die Gegenwart Deines Reiches
Und für Deinen liebenden Willen.
Das Gute geschehe!Ich danke Dir für die tägliche Nahrung,
Für Deine Geduld und Nachsicht mit dem Bösen dieser Welt.
O mein Vater, der Du allgegenwärtig bist!
Als Deine Tochter will ich widerstehen
Der Versuchung und der Sünde,
Will Deiner Werke würdig werden.O mein Vater, der Du allgegenwärtig bist!
Als Deine Tochter will ich Dir zur Freude leben
Und stets Deinen Ruhm mehren.
Möge die Zukunft ganz Deinem Traum gehören!
So soll es sein, so will ich es, ich, Deine Tochter,
O mein Vater, der Du allgegenwärtig bist!»Anastasia verstummte. Sie schien sich jetzt still mit der Natur zu unterhalten und war von einer schimmernden Aura umgeben. Während sie ihr Gebet gesprochen hatte, vermeinte ich die Gegenwart einer unsichtbaren Wesenheit zu spüren, und dieses Gefühl verschaffte mir eine ungemeine innerliche Ruhe. Anastasia entfernte sich jetzt von mir, und damit entwich auch jenes wohlige Gefühl.
Ich rief ihr hinterher: «Anastasia, du hast dein Gebet so vorgetragen, als ob jemand neben dir stünde und dir antwortete.»
Zitat aus: Band 4, Seite 64f