Anastasia: was verstehst Du unter ‚beten‘?

Anastasia: «Wladimir, was verstehst du denn unter ‹beten›?»
Wladimir: «Wieso fragst du? Beten … ist eben beten. Oder gibt es da irgendwelche Unklarheiten bei dir?»
«Wörter werden nun mal unterschiedlich ausgelegt, und um Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich zunächst wissen, welchen Sinn dieses Wort für dich hat.»
[…]
«Nun, ich dachte halt, der Sinn sei ohnehin allen Menschen klar, wozu also noch groß darüber nachdenken? – Aber wenn du mich so direkt fragst: Ein Gebet ist für mich eine Art Gespräch mit Gott.»
«Ein Gespräch mit Gott … Und wie kannst du mit deinem göttlichen Vater sprechen, ohne einen bestimmten Sinn in deinen Worten zu sehen?»
«Keine Ahnung. Du aber auch immer mit deinem Sinn! Den genauen Sinn wird derjenige gekannt haben, der das Gebet verfasst hat.»
«Hast du denn noch nie ein direktes Gespräch mit Gott führen wollen – zwischen dir und Ihm?»
«Na klar, das will ja wohl jeder.»
«Und wie soll das gehen, wenn du dabei Worte sprichst, die jemand anders verfasst hat, und dabei noch nicht einmal über deren Sinn nachdenkst?»

Zitat aus: Band 4, Seite 60

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