Nikolaj Fjodorowitsch: «Wie ein flammendes Licht sind die Worte Gottes in mich eingefahren, die Anastasia überbracht hat. Sie, Wladimir, haben diese Worte aufgezeichnet, und ich erinnere mich noch, wie Gott von Adam gefragt wurde: ‹Wo ist die Grenze des Universums? Was werde ich tun, wenn ich sie erreiche, wenn ich alles mit mir ausfülle und ich all meine Gedanken verwirklicht habe?›
Und Gott hat Seinem Sohn, hat uns allen wie folgt geantwortet: ‹Mein Sohn, das Universum selbst hat sich aus Gedanken entfaltet. Aus den Gedanken ist zunächst ein Traum hervorgegangen, der in Form der materiellen Manifestation teilweise sichtbar ist. Wenn du an das Ende von allem gelangst, wird dein Geist das Tor zu einem neuen Anfang und einer Fortsetzung aufstoßen. Gleichsam aus dem Nichts wird eine neue Verkörperung deiner selbst stattfinden, die dein Trachten, deine Seele und deinen Traum reflektiert. Mein Sohn, du bist unendlich, denn du existierst in deinen eigenen Traumschöpfungen ewig fort.›
Was für eine wundervolle, tief-philosophische, treffende und lakonische Antwort! Sie enthält mehr als alle philosophischen Aussagen der Weltliteratur. Auf den Regalen meiner Bibliothek sehen Sie so viele Bücher, Wladimir, doch was mir fehlt, ist das Hauptbuch, das Buch, dessen Lektüre wertvoller ist als die aller gedruckten philosophischen Werke zusammengenommen. Viele Menschen sehen dieses Buch, doch nicht jedem ist es gegeben, auch darin lesen zu können. Die Sprache dieses Buches lässt sich nicht erlernen, nur erfühlen.»
Wladimir: «Was ist das für eine Sprache?»
«Die Sprache Gottes, Wladimir. Wenn ich mich recht erinnere, hat Anastasia über sie gesagt: ‹Unter den Erdvölkern gibt es so viele verschiedene Sprachen und Mundarten, und doch gibt es eine Sprache für alle: Sie besteht aus dem Rascheln des Laubes, dem Gesang der Vögel und dem Rauschen der Wogen. Gottes Sprache hat sogar Farben und Düfte. In dieser Sprache gibt Gott Antwort auf jedes Gebet.› […]»
Zitat aus: Band 5, Seite 144