Unserem Erbgedächtnis sind der Aufbau des Kosmos und die Gesetze des Lebens bekannt. Daher ist es sehr wichtig, bei den Kindern nicht den Gedanken aufkommen zu lassen, sie wüssten etwas nicht. Wenn ein Lehrer seine Schüler für unwissend hält, werden sie tatsächlich unwissend sein. Das Wichtigste für den Lehrer ist, mit den Schülern gemeinsam an die Lösung der Aufgaben heranzugehen; dann geht der Unterricht wie von selbst von der Hand. Die Schüler sollen nicht das Gefühl haben, sich etwas einprägen zu müssen – noch nicht einmal, dass ihnen etwas beigebracht wird. Durch ihre Zusammenarbeit sollten sie aufhören, sich wie Schüler und Lehrer zu fühlen.
Wichtig ist, dass die Kinder bei allem, was sie tun, die Beziehung zu den sie umgebenden Menschen aufrechterhalten. Denn sie lernen nicht nur für sich selbst. Sie sind verpflichtet, ihr Wissen später an andere weiterzugeben. Zensuren spielen für sie keine Rolle. Sie wissen, dass sie schon bald das Gelernte anderen erklären sollen.
Zitat aus: Band 3, Seite 160