Über die Anastasia-Zentren
«Anastasia, in einigen Städten Russlands, und neuerdings auch im Ausland, entstehen Zentren, die deinen Namen tragen. Als Beispiel würde ich dir gern einen Brief vorlesen. Meine Tochter Polina bekommt viele Briefe dieser Art. Einige beantwortet sie selbst, andere schickt sie mir; aber auch ich weiß nicht immer, was ich zurückschreiben soll. Es gibt Leute, die diese Zentren den Sekten zurechnen. Doch nun zu dem Brief. Es würde mich sehr interessieren, was du dazu sagst.
Ich las ihr einen Brief vor, den Polina an mich weitergeleitet hatte:
[…]
Wladimir: «Nun, Anastasia, was sagst du zu diesem Brief?»
Anastasia: «Wie schön sind doch die Regungen der menschlichen Seele! Das ist aber weder mein Verdienst noch deines, Wladimir. Es ist allein die Kraft und die Schönheit der Seele. Deshalb sollte ihr Zentrum nicht meinen Namen tragen, sondern einen von ihren Namen. Ich wuchs in der Wiege des Schöpfers auf, sie aber machten Höllenqualen durch und haben sie überstanden. Entbehrungen, Versuchungen, Bedrohungen und Elend – all das haben sie jahrelang erduldet, ohne sich vom Guten abzuwenden. Sie waren stärker als diejenigen, die sich hinter Steinmauern vor der Welt verkrochen haben. Sie sind eine wahre Bereicherung für die Welt, und daher sollen die Zentren nach ihnen benannt werden. Wenn sie alle meinen Namen tragen, wird ein Personenkult entstehen, und das darf nicht sein; denn ein Personenkult führt den Menschen von der Hauptsache weg, von sich selbst.»
Die Menschen haben doch auch Intuition. Und der Name ist ganz sicher nicht die Hauptsache. An den Taten sollen die Menschen sich orientieren.
Zitat aus: Band 3, Seite 185-190