Gestern wurde mir ein Interview empfohlen zwischen Götz Wittneben und Raik Garve. Es geht um das Thema Männlichkeit und der Krieg dagegen, konkret seit der Entwicklung der Dampfmaschine und der darauf folgenden Industrialisierung.
Eine Teilaussage darin ist beispielsweise, daß in der aktuellen, materiellen Wohlstandslage (als Wohlstandsfalle bezeichnet), schwache Männer entstehen und schwache Männer wiederum harte Zeiten erschaffen. Daraus wiederum folgt allerdings, daß in harten, also schwierigen, herausfordernden Zeiten neue starke Männer entstehen.
Selbstverständlich umfasst das einstündige Gespräch weit mehr Aspekte des Themas:
Link zum Film: https://youtu.be/vVnj-FjxtGk
Bei Minute 49 wird eine Übersicht „Merkmale wahrer Männlichkeit“ eingeblendet, die ich hier als Screenshot einbette:
Sicherlich ist jeder Mensch einzigartig. Es wird auch angesprochen, daß jeder Mensch Aspekte des Weiblichen und des Männlichen in sich trägt, wie es auch im bekannten Yin-Yang-Symbol dargestellt ist. Und gleichzeitig ist durch die Unterschiedlichkeit männlich-weiblich die Polarität gegeben aus deren Spannung heraus neues Leben entsteht.
Bei Minute 4:45 zeigt Raik Garve kurz ein Buch aus dem er anschließend mehrfach zitiert. Dieses Buch wurde im Lauf der vergangenen (mehr als 20) Jahre mit unterschiedlichen Titelbildern heraus gegeben, ist geschrieben von Steve Biddulph und trägt den Titel: „Männer auf der Suche: Sieben Schritte zur Befreiung“
Im verlinkten Video ist mir aufgefallen, daß Raik Garve auch mal von Wedismus spricht. Nach kurzer Webrecherche fand ich auf einer Webseite von ihm einen Beitrag in dem er auf die Anastasia-Bücher verweist. Ob nun diese Bücher ihn für das Gespräch über Männlichkeit angeregt haben weiß ich nicht. Auf jeden Fall sind ihm die Anastasia-Bücher bekannt.
Ich habe hier:
https://www.die-waldfrau.de/frau-und-mann/
einen interessanten Aspekt über die Beziehung zwischen Mann und Frau gefunden. Insbesondere der letzte zitierte Absatz gefällt mir sehr gut.
So viel ich sehe, bietet der Artikel zwar keinen Lösungsansatz als solchen, außer eben den einen: Bei sich selber anfangen aufzuräumen. Anastasia sagt ja auch, wir sollen zuerst bei uns anfangen aufzuräumen. Also in unserem Innersten. Zum Thema Kindererziehung sagt sie: Erziehen bedeutet sich selbst zu erziehen.
Auf die Partnerschaft übertragen (von der Zweierbeziehung bis hin zu Länder- Spezies- und Planetenübergreifenden Beziehungen, und bis hin zu der Beziehung der einzelnen Aspekte in uns selber) bedeutet dies ebenfalls: Räume zuerst bei Dir selber auf. Wer die Stadt in sich trägt, dem nutzt es nicht in den Wald zu ziehen, da er mit dem Stadt-Bewusstsein eine weitere Stadt errichten wird. Und auf die Partnerschaft bezogen heißt es: Wer den Krieg in sich trägt, der überträgt ihn auch auf jegliche Partnerschaft.
Nun das Zitat:
„Geld regiert die Welt?
I wo!
Das Verhältnis zwischen Frau und Mann regiert die Welt.
Die Qualität unseres Miteinanders bestimmt, was in der Welt geschieht.
Kriege, Religionen, Unterdrückung, Geltungssucht und Machtmissbrauch – ausnahmslos alles hängt damit zusammen, dass wir zwei Geschlechter sind und das wir süchtig danach sind, von dem jeweils anderen anerkannt, geachtet und geliebt zu werden und dass dies viel zu selten der Fall ist. Es gibt keinerlei Bereiche in unserem Leben, die nicht davon betroffen sind.
Wenn wir in das Weltgeschehen blicken, können wir dort unzweifelhaft ablesen, wie es um unser Verhältnis zueinander bestellt ist: Schlecht.
Die Welt ist angefüllt mit unzufriedenen und unglücklichen Frauen und Männern. Und diese Frauen und Männer sind Politiker, Firmenchefs, Mütter und Väter, Wissenschaftler, Ärzte und Fernsehstars. Sie sind unsere Vorbilder, Meinungsmacher und Machtinhaber. Und sie treffen täglich Entscheidungen, die letztlich Auswirkungen auf die ganze Welt haben.
Und da wir das nicht wahrhaben wollen, fangen wir an unsere Gefühle zu überlagern und uns von ihnen abzulenken. Da muss ein dickes Geldkonto her und Unmengen an süßem Essen, sinnlose Fernsehprogramme und nur allzugerne verlegen wir unsere inneren Kämpfe nach Außen. Streit und Drama sind so wunderbare Ablenkungen, dass ganze Völker diesen Weg wählen und sich über Jahrzehnte in Kriegen verstricken.“
ein weiterer Kommentar bezogen auf die Überschrift:
Ist es männlich kriegerisch zu sein?
Oder gehört dies zu den Bildern, die jene uns glauben machen wollen?
…wenn die Männer dann in ihrer Kraft sind…werden sie auch die Frauen (anders) wahrnehmen.
Nur in dieser Reihenfolge funktioniert das.
Während einige Männer in den letzten 3 Jahren lauter und sichtbarer wurden wußten einige Frauen, dass ihre innere Stille das wirkliche Fundament ist.
Liebe Kristina,
bei Deinem Text erinnerte ich mich an ein Gedicht… hier ist es:
Fantasie von Übermorgen
Und als der nächste Krieg begann,
da sagten die Frauen: Nein!
und schlossen Bruder, Sohn und Mann
fest in der Wohnung ein.
Dann zogen sie in jedem Land,
wohl vor des Hauptmanns Haus
und hielten Stöcke in der Hand
und holten die Kerle heraus.…
Sie legten jeden übers Knie,
der diesen Krieg befahl:
die Herren der Bank und Industrie,
den Minister und General.
Da brach so mancher Stock entzwei.
Und manches Großmaul schwieg.
In allen Ländern gab’s Geschrei,
und nirgends gab es Krieg.
Die Frauen gingen dann wieder nach Haus,
zum Bruder und Sohn und Mann,
und sagten ihnen, der Krieg sei aus!
Die Männer starrten zum Fenster hinaus
und sahen die Frauen nicht an…
(Erich Kästner)
Hallo Göttergattin!
Danke für dieses Gedicht. Die letzten beiden Zeilen berühren mich. Als wenn die Männer mal eine Auszeit bekommen, um sich an sich und das Leben zu erinnern. Das ist meine Interpretation, und ich mag sie (:
Vielleicht begegnen wir uns mal bei einem Frauenkreis, würde mich freuen.