In den Anastasia-Büchern gibt es an vielen Stellen Ausführungen über „lebende Zäune“.
Zwei Beispiele:
«Wozu überhaupt Bretter? Schau dir den Wald an – hier stehen die Bäume in einem Abstand von anderthalb bis zwei Metern.»
«Das schon. Aber was ist mit den Lücken? So ein Zaun hat keinen Wert.»
«In die Lücken kann man dichte Büsche und Sträucher pflanzen. Stell dir nur mal vor, wie schön so ein lebender Zaun sein kann! Die Nachkommen seines Erbauers werden sich noch Jahrhunderte später dankbar an ihn erinnern. Ein solcher Zaun ist voll funktionsfähig und erfordert keine Reparaturen, und wenn man ihn etwas abwechslungsreich strukturiert, gibt er auch etwas fürs Auge her. Zum Beispiel kann eine Baumreihe aus Birken bestehen, eine andere aus Eichen – mit etwas Phantasie kann man den Zaun auch ganz kunterbunt gestalten, wie im Märchen.»
«Kunterbunt – wie meinst du das?»
«Bäume und Sträucher gibt es doch in den verschiedensten Formen und Farben: Birken, Ahorn, Eichen, Zedern, dazwischen Ebereschen mit ihren leuchtend roten Beeren und ab und zu einen Schneeballstrauch. Auch für Faulbeerbäume und Flieder wird sich ein Platz finden. Man sollte das aber vorher genau planen. So kann man beobachten, wie und wann die verschiedenen Bäume und Sträucher blühen, wie hoch sie wachsen, welchen Duft die Blüten haben und in welchen Bäumen welche Vögel nisten. Man wird einen singenden, duftenden Zaun haben, der stets sein Gesicht wandelt, sodass man es nie müde wird, ihn zu betrachten. Im Frühling werden die Blüten eine bunte Vielfalt hervorbringen, und der Herbst wird alles in ein flammendes Farbenmeer tauchen.»
Zitat aus Band 1, Seite 171f
Fachausdruck Lebender Zaun: Vegetation in Form von Bäumen und Büschen, die als Begrenzung
um einen Familienlandsitz oder eine Volkssiedlung gepflanzt wurde.
Zitat aus Band 8.1, Seite 171
und in Band 10 findet sich die Beschreibung eines Erdwalles in Kombination mit Bepflanzung, also ein lebender Zaun auf einem Erdwall:
Schließlich war der Hektar von allen vier Seiten von einem Erdwall umgeben. Schweigend betrachteten wir die Kreation. Wie ich, schienen auch die anderen damit beschäftigt zu sein, seine Bedeutung zu ergründen.
[…]
Ihr habt euch entschieden, aus der fruchtbaren Erde des bestehenden Hektars einen Wall von fast einem Meter Höhe entlang der Grundstücksgrenze aufzuschütten.
[…]
Gegen den Herbst des ersten Jahres hin wird der Hektar nicht einfach von einem Wall eingefasst sein, sondern von einem Wall, auf dem ein zwei Meter hoher grüner Zaun wächst.
Zitat aus Band 10, Seite 190f
Hecken und bepflanzte Wälle, oder auch Knicks genannt, sind durchaus bekannt. Vor kurzem bekam ich den Hinweis auf ein umfassendes Fachbuch, besser besagt ein gewichtiger Doppelband zum Thema lebender Zaun und bepflanzte Erdwälle. Obwohl dieses Buch schon ein paar Jahre alt ist, kannte ich es noch nicht. Es trägt den Titel:
Europas Feldeinfriedungen, Wallhecken (Knicks) Hecken, Feldmauern (Steinwälle), Trockenstrauchhecken, Biegehecken, Flechthecken, Flechtzäune und traditionelle Holzzäune
Autor: Georg Müller
1280 Seiten (in 2 Bänden)
5514 Abbildungen
davon 4433 Farbfotos
Vollfarbig im Format 29,7 x 22,2 cm
Die Fülle an Bildern, Zeichnungen, Karten und Tabellen ist beeindruckend! Nun, der Preis ist auch beeindruckend: 298 Euro für beide Bände. Doch für denjenigen, der sich für das Thema interessiert, ist das Geld gut angelegt.
Das Werk beinhaltet antike Darstellungen, Bilder von bestehenden Feldeinfriedungen (aus ganz Europa!):
sowie auch Bilder und Erklärungen zur Neuanlage von Wallhecken:
Auch die zugehörige Webseite ist umfassend bebildert und beinhaltet eine Bestellmöglichkeit:
Letztlich ist dies eine Art Damm-Kultur. https://de.wikipedia.org/wiki/Dammkultur
Nachdem ich einige Vorträge von John Kempf gehört habe, in denen er auf das Problem eingeht, daß bei Durchnässtem Boden, das aerobe Bodenleben aufgrund Sauerstoffmangel eingeht. Er sieht in feuchten / Wechselfeuchten Gebieten sehr viel mehr Probleme als in Trockenklimate mit den Anbaumethoden der Kooperation mit dem Bodenleben.
Da in einer Dammkultur immer zonen verschiedener Bedingungen vorliegen sehe ich darin ein wichtigen Vorteil, hier in unserem Klima. War diese Woche auf unserer Streuobstwiese. Wühlmäuse haben Hügel geschaffen, Wildschweine hingegen Furchen. Die Tierwelt dort arbeitet systematisch hin zu einem rauhen Bodenprofil, weg von der geebneten Fläche für den Maschineneinsatz.
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Hallo Frieder,
bei der Wallhecke findet die eigentliche Kultur zwischen den Wallhecken statt. Von der Wallhecke wird beiläufig auch etwas geerntet. Bei der Dammkultur ist die Kultur auf dem Damm. Und es werden viele Dämme nebeneinander angelegt. Ich kann mir auch um ein Grundstück herum Wallhecken vorstellen und innerhalb der Umfriedung Anbau mit Dammkultur.
Viele Grüße
Konstantin
Die Wallhecke umfriedet das Grundstück,schafft ein Kleinklima. Für die Heckenpflanzen ergeben sich die Vorteile einer Damm Kultur,auf diesen Punkt wollte ich hinaus. Die Gestaltung der Kulturen zwischen der Hecke sehe ich wieder völlig frei nach deren Ansprüchen, wobei ich derzeit den Dammgedanken sehr verfolge.
Hier sollte sehr auf die klimatischen Bedingungen geachtet werden. Da es ein europaweites Buch ist, sollte sich für jede Ecke was finden lassen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass eine Benjeshecke/Totholzhecke in der Trockensteppe östlich des Harzes, die ich Heimat nenne (also bis Polen/Tschechien rüber), nicht funktioniert, in regenreicheren Gegenden allerdings sehr gut.
Also bitte auf das Kleingedruckte achten.