„schwebende“ Bäume und andere Sehenswürdigkeiten

Bei meinen Führungen durch das von mir angelegte Permakultur-Forschungsprojekt bekomme ich von Teilnehmern gelegentlich Hinweise auf interessante Reiseziele.

So auch vor ein paar Tagen als mir ein Besucher von „schwebenden“ Bäumen in der Region Witzenhausen erzählte (weniger als 15 km entfernt). Die besagten Bäume stehen so dermaßen an einer Hangkante, daß unter ihnen ein Überhang entstanden ist, der teilweise so groß ist, daß er Menschen Schutz vor Regen bieten könnte. Die Bäume stützen sich dort mit Wurzeln, die mehrere Meter senkrecht nach unten durch die Luft gehen bis ins Erdreich des Hanges.

Das klang interessant, denn ich beschäftige mich seit einiger Zeit damit, inwieweit man Wurzeln für den Hausbau (Wurzelkuppel-Naturbauten) nutzen kann. Jedoch sind diese „schwebenden“ Bäume nicht einfach so zu finden. Sie sind ein Geheimtipp. Der Teilnehmer meiner Projektführung war so freundlich uns gestern zu diesen Bäumen zu führen. Sie sind wahrlich schwer zu finden. Sogar einen Meter vor der Hangkante stehend ahnt man noch nichts von dem, was sich teilweise schon unter einem befindet.

Hier zwei Bilder von oben auf der Hangkante:

Bei diesem Bild sieht man einen Baum seitlich sehr weit auskragen:

Dann sind wir geschätzte 50 Meter entfernt die Hangkante herunter geklettert und unten in der Schlucht (über viel Gestrüpp und tote Bäume) wieder zu der besonderen Stelle zurück gestiegen.
Nun konnten wir von unten den Abhang hoch klettern (ca. 100% Steigung und sehr rutschig) bis wir bei den Wurzeln ankamen.

Es ist wahrlich sehr beeindruckend.

Die gesamte Situation wirkte wie aus fernen (Urlaubs-) Landen oder wie aus einem Kinofilm (zB Avatar oder ähnliches).

Um es gleich ganz eindeutig klar zu stellen: Ich werde den genauen Standort nicht veröffentlichen. Nachfragen sind zwecklos. Diese Naturschönheit gehört erhalten und sollte nicht überrannt werden. Außerdem ist die Hangkante und das Klettern unter den Wurzeln am Steilhang gefährlich und nur für geübte und achtsame Menschen machbar.

Weil wir jetzt schon mal in der Region Witzenhausen waren entschieden wir in die Stadt zu fahren, dort zu Mittag zu essen und ins Tropengewächshaus zu gehen.

Uns wurde das Bio-Bistro Ringelnatz in der Steinstr. 12 empfohlen. Als wir in das Haus gingen war ich zuerst unsicher. Es wirkte wie eine Privatwohnung, aber wir waren richtig. Im Garten machten wir es uns unter Zelten auf Sofas bequem und konnten hier eine angenehme Mittagszeit genießen: https://www.ringelnatz-witzenhausen.de/

Beim anschließenden Spaziergang durch die Altstadt von Witzenhausen sah ich plötzlich ein besonders Schild bei einem Souvenirgeschäft:

Wir gingen in das Geschäft und wurden sehr überrascht. Von Geschenkartikeln über Haushaltswaren ging es über in ein Bistro, einen Wintergarten und einen bezaubernden Altstadtgarten.

Wir waren gelandet bei Hugo Haase in der Walburger Straße 3. Auf dieser Webseite finden sich auch Bilder vom Garten: http://gartenparadies.biz/?page_id=77

Mittlerweile war es nach 14 Uhr und das Gewächshaus für tropische Nutzpflanzen der Uni in der Steinstraße 19 hatte geöffnet. Hier sahen wir Kakao-Bäume, Kokosnuss, Bananen, Kaffee und vieles mehr:
https://www.uni-kassel.de/fb11agrar/fachgebiete-/-einrichtungen/gewaechshaus-fuer-tropische-nutzpflanzen/startseite

Ungefähr 50 Meter neben dem Gewächshaus (selbe Adresse: Steinstraße 19) steht ein altes ehemaliges Kloster, das mittlerweile von der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Uni genutzt wird.
Direkt am Gebäude summe es stark: Eine große alte Rosskastanie stand in voller Blüte und verwöhnte die Bienen mit Nektar und Pollen. Überraschenderweise wurde das Summen lauter beim Gang in den Innenhof. Und dann sahen wir es: Das alte Gemäuer ist von Bienen bewohnt. In geschätzt 5 Metern Höhe wohl wohl ein Bienenvolk im Mauerwerk. Denkbar ist allerdings auch, daß auf der Innenseite der Wand eine übliche Bienenbeute steht mit einem Zugang ins Freie durch die Wand. Es handelt sich ja bei Honigbienen auch um Tiere, die in der Landwirtschaft von großem Wert sind. Deshalb passen sie auch zur Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Uni.

Danach führte unsere Reise in die Altstadt von Allendorf (Stadtteil von Bad Sooden-Allendorf) zum Café Clown im Steinweg 1. Wir konnten dort direkt zur Werra gehen und frozen Jogurt genießen: https://www.instagram.com/cafeclown_werra/?hl=de

Direkt südlich vom Café Clown führt die sehr schmale Straße „Fischerstad“ zwischen einer bewachsenen Mauer und Fachwerkhäusern entlang. Sehr malerisch! Am Ende dieser Straße fanden wir noch ein herrlich aussehenden Biergarten, doch wir waren schon so gut genährt, daß wir eine dortige Einkehr auf einen späteren Besuch verschoben haben.

Hier noch ein Bild von der Mauer in der Fischerstad:

1 Gedanke zu „„schwebende“ Bäume und andere Sehenswürdigkeiten“

  1. Wunderbare Beschreibung, das hat richtig Freude gemacht, zu lesen. Vor allem aber war ich dir dankbar dafür, daß du den genauen Ort nicht bekannt gibst, das ist nämlich immer meine Befürchtung, wenn ich solch Orte sehe, davon höre o.ä.!

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