Landwirtschaft ist Bergbau – Konstantin Kirsch

In englischer Sprache reimt sich diese Aussage sogar: „farming is mining“.

Dieser Spruch klingt auf den ersten Blick völlig falsch.
Landwirtschaft passiert unter freiem Himmel, bei Wind und Wetter, in der Sonne.
Bergbau ist „unter Tage“, im Finsteren.

Landwirtschaft sät und erntet (=Anbau).
Bergbau gräbt nur aus, was schon vorhanden war (= Ausbeutung).

Und doch ist beides mehr als ähnlich, wenn man es genau nimmt:
Unter Bergbau versteht man die Gewinnung von Bodenschätzen und Rohstoffen aus der oberen Erdkruste.

Und moderne Landwirtschaft ist im Prinzip das Gleiche:
Sie zieht Mineralien aus dem Boden, transportiert sie mit der Ernte ab und hinterlässt den Boden mit weniger Mineralien als vorher.
Der Mineralienkreislauf ist unterbrochen.
Mit der Wasserspülung im Klo fließen die Mineralien in Richtung Meer…

Ein paar wenige Mineralien werden durch Düngung ersetzt, beispielsweise Kalzium (Ca) durch Kalkung.
Sogenannte Volldünger (oder NPK-Dünger) sind Dünger, welche die Kernnährelemente Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K) enthalten.
Es gibt jedoch weit mehr Mineralien, die für das Pflanzenwachstum (und für die Gesundheit derer, die später die Ernte verzehren,) von Bedeutung sind.

Nehmen wir nur ein Beispiel: Magnesium und Eisen.
Das Blattgrün der Pflanzen ist Chlorophyll. Dieser Stoff, zentrales Molekül der Photosynthese, ist dem Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff des Menschen, sehr ähnlich. Beide Stoffe sind fast identisch. Der einzige Unterschied ist, dass sich im Zentrum der chemischen Struktur beim Chlorophyll Magnesium befindet, bei der Hämoglobinstruktur Eisen.
Das bedeutet, daß Boden zwingend Magnesium enthalten muss wenn darauf Pflanzen wachsen sollen. Und es bedeutet, daß Menschen zwingend Eisen im Körper haben müssen um Blut herstellen zu können.

Wenn jedoch mit der Ernte beispielsweise Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium, und Eisen (und viele weitere Spurenmineralien) vom Feld geräumt werden und nicht über einen Nährstoffkreislauf zurückgeführt werden, dann verarmt der Boden immer mehr. Eines Tages werden dann zwangsweise Pflanzen, Tiere und Menschen krank und müssen weiter ziehen wenn sie gesunden und überleben wollen.

Ein sogenannter Volldünger beinhaltet nur 3 von mindestens 20 (genau genommen weit mehr) wichtigen Mineralien. Er ist also in keiner Weise „voll“.
Außerdem sind Kunstdünger nur energieaufwändig und begrenzt herstellbar.

Vor über zehn Jahren kannte ich schon den Vortrag von Dr Jackson Stockwell mit dem Titel „Das Geheimnis eines langen und gesunden Lebens“.
Leider bietet er am Ende des Vortrages nur die Lösung, spezielle Nahrungsergänzung zu sich zu nehmen. Dies mag vorübergehend eine gute Notlösung sein, jedoch wäre viel passender, die Böden wider umfassend zu remineralisieren und den Mineralienkreislauf zu schließen. Dies von Politik und Landwirten zu fordern kann mühsam sein und lange dauern. Passend ist daher der Weg Nahrungsergänzung zu kombinieren mit Lebensmitteln aus Wildwuchs und Anbau im eigenen Garten, dessen Boden alle nötigen Mineralien enthält.

In einigen Wochen erscheint zum Thema Mineralien übrigens ein Fachbuch, das ich dankenswerterweise vorab schon lesen durfte. Demnächst veröffentliche ich dazu auch die von mir verfasste Rezension.

Ergänzend mag ich zu den angesprochenen Lebensmitteln aus Wildwuchs noch ausführen, daß insbesondere Baumfrüchte von besonderem Wert sind, denn Bäume lösen mit ihren tief gehenden Wurzeln mehr Mineralien als kurzlebige Kräuter. Und wenn der Wald seit Urzeiten nicht ausgebeutet wurde, also keine Massen an Bäumen entnommen wurden, dann beinhalten die Baumfrüchte (z.B. Nüsse) auch eine umfassende Vielfalt an Spurenmineralien.

Siehe dazu auch meine Blogeinträge:
https://www.konstantin-kirsch.de/2023/01/ruhe-und-kraft-in-sibirischen-zedernuessen.html
https://www.konstantin-kirsch.de/2023/02/heilkraefte-in-sibirischen-zedernuessen.html

Man kann im übrigen durch angerottete Hackschnitzel den Gartenboden sehr verbessern. Es kommen über das Holz Mineralien hinzu und mit dem Lignin des Holzes kann im Boden besser Humus aufgebaut werden.

Hier noch der (mindestens 10 Jahre alte) Vortrag von Dr. Jackson Stockwell: