Vor ein paar Tagen wurde ich darauf hingewiesen, daß im Buch „In Zukunft Selbstversorgt“ von Clemens Arvay und Alessandra Moog eine kritische Passage über die Anastasia-Bewegung enthalten wäre sowie das von mir erfundene Selbstmach-Geld ‚Minuto‘ beschrieben sei.
Um es vorweg klar zu stellen: Ich kannte Clemens Arvay nicht persönlich. Ich hatte mitbekommen, daß er Corona-Maßnahmen stark kritisierte und von den wenigen Videoausschnitten, die ich sah, hatte ich den Eindruck bekommen, daß er ein sehr sensibler und an Harmonie interessierter Mensch war. Die Nachricht von seinem Freitod im Februar 2023 machte mich betroffen, weil ich den Geschichten, daß Mobbing und Hetze ihn in die Verzweiflung brachte, Vertrauen schenke. Ich sehe in ihm ein Opfer links-grüner Medienmachenschaften.
Nach dem Hinweis auf das Buch habe ich mir ein Exemplar bestellt um selber im Detail nachlesen zu können
Nun habe ich nicht nur die genannten zwei Passagen wahrgenommen, sondern das gesamte Werk durchgesehen.
Mein Resümee:
+ Das Buch beinhaltet Darstellungen vieler Aspekte der Selbstversorgung insbesondere auch von Besuchen bei Ökodörfern oder Gemeinschaften.
– Manche Herausforderungen werden zu oberflächlich ausgeführt. Beispielsweise steht auf Seite 39: „So werden zum Beispiel für die eigene Stromgewinnung technische Elemente benötigt, die zumindest einmal gekauft werden müssen – neu oder gebraucht.“ Es fehlt der Hinweis, daß technische Geräte (im Unterschied zu lebenden) sich nicht selber reparieren und vermehren können und daher zwangsweise im Lauf der Zeit ersetzt werden müssen, also wiederholt gekauft werden müssen und eben nicht nur „einmal“.
– Nett, jedoch viel zu bescheiden ausgeführt sind Ausführungen zu einem „Mustergrundstück“ in Größe eines Hektars. Darüber findet man auf den Seiten 83-85, 250-253, 351-356, also auf 12 von 415 Seiten. Dies empfinde ich als vertane Chance, denn gerade mit solche einem Planungsbeispiel wäre vieles mehr sehr anschaulich möglich gewesen.
– Über den Minuto wird vielfach geschrieben. Dieses Selbstmach-Geld scheint die Autoren beeindruckt zu haben (Seite 103-109).
Jedoch wurde der Minuto anscheinend nicht richtig verstanden, denn der Minuto wird vorgestellt als „zinslose Währung“. Dies ist falsch. Die herausragenden Kriterien des Minutos sind vielmehr: Dezentralität, Freiheit, Krisentauglichkeit, Sozial-Resilienz, Selbstbestimmung, Selbstermächtigung, Bewusstseinsentwicklung. Ob dann Vertragspartner sich für Zins entscheiden oder nicht ist den Minuto-Nutzern selbst überlassen. Dann wird der Minuto als „Zeitgutschein“ bezeichnet. Auch das ist falsch wobei ich selbst dieses Wort in der Entwicklungphase benutzt habe. der Minuto ist vielmehr ein Energie-Gutschein weil neben der Zeit auch die Leistung sowie die Qualität berücksichtigt wird.
– Ich finde es auffällig, daß als ‚Anhang‘ des Buches (Seite 406) nur eine Liste von 7 Weblinks aufgeführt ist zum Thema „öffentliche Fördermittel“. Zusätzlich geht es im Buch auf den Seiten 112 bis 115 ganze vier Seiten lang nur über Fördermöglichkeiten, was ich als äußerst kritisch für nachhaltige Entwicklungen sehe, insbesondere wenn man sich schon zur Kritik am bisherigen Geldsystem durchgerungen hat.
– Dann sind einige politische Statements ins Buch geflossen, die teils weltoffen und tolerant klingen (z.B:: 6. Bildtafel unten: „Das Anderssein ist herzlich willkommen“ / Seite 242 „Da wir nur Ökodörfer besucht haben, in denen Toleranz eine große Rolle spielt.“), teils aber schwer nach einseitiger Anbiederung an den Mainstream riechen, wenn es z.B. auf Seite 31 nur heißt: „Krieg auf europäischem Boden: Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine wurde diese Schreckensvorstellung am 24. Februar 2022 Realität.“ aber jegliche kritische Anmerkung fehlt bezüglich dem Ursprung des Krieges, beispielsweise fehlt der Hinweis auf den Maidan 2014 und seit dem der Kampf der Ukraine gegen die russische Bevölkerung im Süd-Osten des eigenen Landes – ohne den von Russland aus womöglich nie eine (in russischen Worten) militärische Sonderoperation gestartet worden wäre.
– und dann gibt es einen Schönheitsfehler, auf den ich ausführlicher eingehe: Die Passage(n) über die sogenannte Anastasia-Bewegung.
Der erste Hinweis auf diese, in meinen Augen, völlig dumme und unnötige Ausführung, findet sich auf Seite 41:
Bildzitat aus: „In Zukunft Selbstversorgt“ von Clemens Arvay und Alessandra Moog, Seite 41
Nicht nur hier, auch an vielen anderen Stellen im Buch wird „gegen rechts“ ausgeteilt und links-grün hofiert. Entweder entspricht diese der Geisteshaltung der Autor*_Innen oder es ist ein missglückter Versuch sich links-grüner Ideologie anzubiedern. In diesem Textausschnitt wird quasi alles „böse“ zusammengemischt, irgendwas wird schon passen. Aber es passt nicht: Die Kombination der Worte „rechts“ und „Ideologinnen“ passt nicht zusammen, denn „Rechte“ machen bei Gendergaga für gewöhnlich nicht mit. Außerdem entspricht es (realitätsfremder) links-grüner Ideologie., daß jeder für alle Ethnien und Hautfarben aufgeschlossen sein müsse. Dies jedem Menschen vorzuschreiben ist jedoch krankhaft übergriffig oder anders gesagt: menschenverachtend. Denn es gehört bei der Achtung gegenüber Menschen auch dazu, insbesondere diejenigen Menschen gleichwertig zu achten, die andere Ansichten haben als man selbst, also beispielsweise diejenigen, die nicht jede Ethnie und jede Hautfarbe bei sich in der Wohnung haben wollen. Aus der Differenz zu eigenen links-grünen Haltung der Autor*_Innen gleich rabulistisch eine „gefährliche Tendenz“ zu machen entspricht typisch links-grüner Intoleranz gegenüber Menschen mit von links-grün abweichender Gesinnung. Die Ankündigung „… berichten wir an späterer Stelle“ kann meiner Wahrnehmung nach nur auf die sogenannte Anastasia-Bewegung gezielt sein, denn ich fand im Buch keinen Hinweis auf andere „Tendenzen“, über die die Autor*_Innen ähnlich negativ geschrieben haben.
Zweites Zitat:
Bildzitat aus: „In Zukunft Selbstversorgt“ von Clemens Arvay und Alessandra Moog, Seite 42
Interessant an dieser Wortwahl finde ich zwei Aspekte: „herabzublicken“ und „ausgrenzen“.
So wie ich das Buch verstehe, blicken die Autor*_Innen deutlich von oben herab auf alles, was sie als „rechts“ einstufen und ausgrenzen tun sie alles „rechte“ selbstverständlich auch.
Drittes Zitat:
Bildzitat aus: „In Zukunft Selbstversorgt“ von Clemens Arvay und Alessandra Moog, Seite 95
Bis auf das „abgrenzen“ (typisch linke Ideologie) kann ich diesen Absatz im Prinzip sogar unterstreichen. (Beispielsweise kenne ich das Ökodorf SiebenLinden ziemlich gut und habe dort Ideale wahrgenommen, die ich in keiner Weise vertretbar finde – z.B. Ausgrenzung echter Permakultur-Kapazitäten) Deshalb ist es immer anzuraten sich vorab gut zu informieren.
Doch was mir an diesem Absatz schwer aufgestoßen ist, sind die direkt folgenden Beispiele:
- Tamera (Gemeinschaftsprojekt mit den Themen Frieden, Permakultur und freie Liebe)
https://de.wikipedia.org/wiki/Tamera - Christiania in Kopenhagen sowie Beneficio in Spanien (zwei Kommunen)
https://de.wikipedia.org/wiki/Freistadt_Christiania
https://en.wikipedia.org/wiki/Beneficio - Anastasia Bewegung
(keine Webseite, keine Adresse)
Die Beispiele zu 1. und 2. sind nach Ansicht der Autor*_Innen vermutlich zu weit nach links abgedriftet und bei der sogenannten Anastasia-Bewegung klingen die Worte fast wie von der Presse abgeschrieben:
Bildzitat aus: „In Zukunft Selbstversorgt“ von Clemens Arvay und Alessandra Moog, Seite 96
Alleine der erste Satz suggeriert, daß es eine „Anastasia-Bewegung“ geben würde: „… die Anastasia-Bewegung …“
Ich habe von dieser angeblich existierenden Bewegung schon öfters gelesen. Allerdings habe ich noch nie Antworten bekommen auf nahe liegende Fragen:
Wie kann man dort beitreten?
Welche Regeln gelten dort?
Wer hat dort das Sagen?
Wo ist die Zentrale?
Wie kann man aus der Bewegung wieder austreten?
Wie viele Anhänger hat diese Bewegung?
Welche Rechtsform hat diese Bewegung?
Als vollen Hohn empfinde ich die Formulierung:
„Es gibt außerdem seriöse Medienberichte, die aufgedeckt haben, … „
Also ich behaupte mal, daß ich 99% aller Medienberichte über die sogenannte Anastasia-Bewegung kenne.
Es wurden mir auch wiederholt Hinweise gegeben, sobald wieder etwas veröffentlicht wurde. Doch kenne ich keine einige „seriöse“ Berichterstattung, die irgendetwas aufgedeckt hat. Beispielsweise ist das ungefragte Filmen in Innenräumen oder auf Privatgelände und das Veröffentlichen dessen eine Straftat! Straftaten erachte ich nicht als „seriös“. Auch inhaltlich sind alle Medienberichte der angeblich seriösen Medien voll mit Hetze und Menschenverachtung.
Ich bin felsenfest der Überzeugung, daß die Massenmedien mindestens 1000 mal menschenverachtender sind als alle „dubiosen Akteure“ zusammen genommen, die man zu den Anastasia-Lesern zählen kann.
Außerdem ist die gewählte Formulierung äußerst schwammig.
Ist beispielsweise derjenige, der gegen illegale Zuwanderung ist, menschenverachtend?
Und der Teddybären-Werfer und Refugees-welcome-Klatscher ist Nicht-menschenverachtend?
Oh weit gefehlt, denn jener sich als „Gut“ wahrnehmender verachtet vorauseilend diejenigen, die durch illegale gewaltbereite Zuwanderer später vergewaltigt, ausgeraubt und erstochen werden.
Ich betone das Wort „illegale“.
Wieso gelten in den Massenmedien diejenigen als menschenverachtend, die GEGEN ILLEGALITÄT sind?????
Die Gesetze stammen von Menschen, und wer dagegen ist, ist auch menschenverachtend…
So simpel wie es sich die Massenmedien machen ist es nicht!
Auf mich wirkt das Buch an dieser Stelle so, daß sich die Autor*_Innen den Massenmedien (und den links-grünen Unis) anbiedern wollten anstatt wirklich tiefgründig und differenziert ins Thema zu schauen und korrekt zu berichten. Und dieses Anbiedern auf der menschenverachtenden Seite hat womöglich den Suizid von Clemens Arvay begünstigt. Eine „Begnadigung“ ist meiner Beobachtung nach im „Kampf gegen Rechts“ nicht vorgesehen, egal wie sehr ein verhetzter Mensch sich distanziert. Denn es geht ja in diesem Kampf nicht um die Wahrheit oder um Gerechtigkeit sondern aller Wahrscheinlichkeit nur ums Geld. (siehe: https://www.konstantin-kirsch.de/2023/07/ist-der-kampf-gegen-rechts-die-ergiebigste-einnahmequelle-fuer-linke-akteure-und-linksextremisten.html)
Fazit: Alles in Allem ein Buch, in dem einiges über Selbstversorgung zu finden ist. Gut, sofern man die politischen Aspekte überliest.
Ich nehme es wegen diesen Schönheitsfehlern nicht in unseren Shop auf.
Des weiteren empfehle ich allen, die bisher nur über die Anastasia-Bücher gelesen haben, diese Bücher zu kaufen und selbst zu lesen.
Erst dann kann man wirklich mitreden:
Ich bekam eine längere Zuschrift zum Thema aus der ich, nach Rückfrage, einen kleinen Auszug veröffentlichen darf:
„… Ich bin nicht sicher, ob der Herr Arvay tatsächlich die Endfassung dieses Buches erlebt hat und ob er überhaupt Mitautor ist.
Das große Geschäft mit dem Bücherverkauf kannst nicht mit neutraler Schreibweise erwarten und keinesfalls mit einseitigen Räääächts tolerierenden Texten. …“
Nun bekam ich eine weitere längere Zuschrift aus der ich, nach Rückfrage, einzelne Zeilen veröffentlichen darf:
Guten Tag Herr Kirsch,
ich las soeben Ihren letzten Beitrag auf Telegram.
Mich hat der Tod von Clemens A. damals auch mitgenommen.
[…]
Mir war zuvor auch nur die Nachricht zu Ohren gekommen, dass gegen ihn gehetzt wurde.
Er hatte einen sehr wahrhaftigen […] Facebook Post geschrieben, den er kurz danach löschen musste und nicht sehr viel später daraufhin starb.
Mein erster Gedanke war damals, dass er verstorben wurde.
In seinem Post gab er zu, dass er seinem Publikum Monate lang eine heile Beziehung mit dieser Co-Autorin vor spielte die in Wirklichkeit grenzwertig war, um es vorsichtig auszudrücken.
[…]
Von ihm stammt solch ein grüner*Innen Mist sicher nicht. Und für mich kommt kein Unfall oder Selbstmord in Frage, auch, wenn er sensibel war. Er war aber auch stark, sonst hätte er nie kritisch gegen das Corona Theater gesprochen – vor allem so öffentlich im TV. Und er hat einen Sohn, den er liebte.
Verzeihen Sie meine Annahme, dass es alles sehr unglaubwürdig ist […]
Es ist ja im Grunde auch gleichgültig, da Clemens A. nicht mehr unter uns ist.
[…]
Ich hoffe, dass Sie sich dennoch ein gutes Bild von Clemens A. behalten können, […]
[…]
Ich grüße Ihre guten Gedanken und wünsche Ihnen einen schönen Tag.
Der im Zitat angesprochene Facebook-Post soll derjenige sein, der auf folgender Seite zu sehen ist:
https://martinballuch.com/zum-tod-von-clemens-arvay/
Mich betrübt es nun zum wiederholten Mal zu lesen, daß Clemens Arvay vermutlich die von mir kritisierten Textpassagen nie in dieser Art formuliert hätte. Ich kann dazu keine Einschätzung treffen da ich ihn nicht kannte. Und leider, leider, kann man ihn nicht mehr dazu befragen. Sollte der genannte Facebook-Post wirklich so von ihm geschrieben worden sein (was heutzutage auch nicht sicher ist bei allen Möglichkeiten Bilder zu verändern), dann kann ich ihn auch verstehen, wenn es schrieb, daß er eine schönere Fassade zeigen wollte als es in ihm drin aussah. Gerade bei Menschen, die in der Öffentlichkeit hervortreten, ist es gelinde gesagt gefährlich, sein Inneres offen und ehrlich nach Außen zu tragen. Man wird quasi dazu genötigt eine Fassade aufbauen um überhaupt bestehen zu können. Das Mindeste, was angeraten ist, ist, daß man zurückgezogen bleibt solange man traurig ist und erst wieder unter Menschen geht, sobald man wieder fröhlich ist (so las ich es mal in einem Buch von OSHO). Nur wenn man Termine mit der Öffentlichkeit hat und gerade Traurigkeit wahrgenommen wird, steht man in der Zwickmühle den Termin abzusagen oder die Gefühle zu überspielen. Ich denke, die allerwenigsten können es sich vorstellen, wie ein Leben eines Menschen ist, der so stark wie Clemens Arvay in der Öffentlichkeit stand und noch dazu schwer kritisiert wurde.