Buchrezension: „Niacin in der Behandlung“

In diesem Buch werden eine Vielzahl an Beispielen aufgeführt in denen Vitamin B3 (Niacin) bei therapeutischen Herausforderungen außerordentlich gut geholfen hat.

Bevor ich auf das Buch eingehe, will ich anmerken, daß bei offiziellen Stellen sowie bei mir bisher schon bekannten Forschern und Pionieren auf dem Gebiet der gesunden Ernährung die dort empfohlenen Tagesmengen von Niacin weit unter denen liegen, die in dem Buch angegeben sind.

Beispiel offizielle Stelle:
EFSA (European Food Safety Authority): 10mg/Tag für Erwachsene

Beispiele von Vitamin-Forschern und Spezial-Anbietern:
edubily / Der B-Komplex: 16mg/Tag
Regenbogenkreis / liposomales Multivitamin: 16mg/Tag
Mineralien-Wende 18,5mg/Tag
Dr. Rath / Vitamin-B-Complex: 67,2mg/Tag

Auch in einem besonderen Fachbuch über Ernährung fand ich eine vergleichsweise niedrige Angabe:
„Was die Seele essen will“ von Julia Ross, Seite 91: „Vit.B3 – 50-100mg/Tag“

In dem Fachbuch „Niacin in der Behandlung“ von  Andrew W. Saul PH.D., Abram Hoffer M.D., PH.D., Harold D. Foster PH.D. über das in dieser Rezension geht, werden weit höhere Einnahmemengen beschrieben:

„Dr. Hoffers Standardempfehlung waren 3000 mg Niacin pro Tag [also 3 Gramm!]. Nehmen wir es jedoch nur zur Erhaltung der Gesundheit, dann brauchen wir viel weniger davon. Andererseits ist die derzeit empfohlene Tagesdosis (RDA) definitiv zu niedrig, sie beträgt weniger als 18 mg pro Tag. Im Jahr 2007 hat eine unabhängige Gruppe von 22 Wissenschaftlern und Ärzten die optimale Dosis für einen Erwachsenen auf 300 mg pro Tag festgelegt“

Quelle: Seite 79 mit Fußnote zu diesem Link: http://orthomolecular.org/resources/omns/v03n10.shtml

Wenn man diesem Link folgt findet man allerdings die Angabe von 300 mg Vitamin B3-Niacinamid pro Tag und nicht Vitamin B3-Niacin. Dieser kleine aber feine Unterschied ist wichtig zu wissen, denn Vitamin B3 gibt es in mehreren Variationen, die unterschiedliche Eigenschaften haben. Die oben verlinkte offizielle Stelle EFSA schreibt beispielsweise zu Nicotinamid, daß Erwachsene davon bis zu 900mg/Tag nehmen können. Die EFSA schreibt sogar:

No significant adverse effects have been reported in trials on the possible benefits of nicotinamide in patients with or at risk of diabetes, which have used doses up to the equivalent of 3 g per day, for periods up to 3 years

Quelle: Seite 129 des Dokumentes: https://www.efsa.europa.eu/sites/default/files/efsa_rep/blobserver_assets/ndatolerableuil.pdf

Eine häufige Kritik am reinen Niacin (also der Nicotinsäure) in offiziellen Quellen ist der sogenannte Flush-Effekt. Das ist eine Rötung der Haut inkl. Erwärmung und Hautjucken hervorgerufen über eine Ausdehnung der Kapillargefäße. Der Effekt fühlt sich an wie ein leichter Sonnenbrand, geht im Unterschied dazu aber nach ungefähr einer Stunde wieder weg.

Besonders interessant finde ich ein Zitat, das darauf hinweist, daß diese ‚Nebenwirkungen‘ gar nicht so schlimm sind:

„Das beste Mittel zur Verringerung der Nebenwirkungen von Niacin ist nämlich Niacin selbst, das bei langfristiger Einnahme aufhört, Wangenrötung und Hitzewallungen zu verursachen.“

Quelle: Seite 30

Andererseits kann man diese Hitzewallungen als als Indiz nehmen, ob und wie stark eine diesbezügliche Unterversorgung vorliegt:

„Allgemein gilt der Grundsatz: Je kränker man ist, desto mehr Niacin kann man nehmen, ohne Hitzewallungen zu bekommen.“

Quelle: Seite 171

Das originale Niacin ist ein natürlicher Stoff, der in vielen Lebensmitteln enthalten ist und auch in unserem Körper von uns selbst hergestellt wird. Allerdings sind die in Lebensmitteln enthaltenen Konzentrationen viel zu niedrig, als das sie therapeutisch relevant wären.

„Niacin gehört zur Gruppe der am Zyklus der Pyridinnukleotide beteiligten Substanzen und ist an mehr als 500 Vorgängen in unserem Körper beteiligt. Ein Eingriff in jeden von ihnen verursacht Krankheiten, während die Unterstützung und Wiederherstellung des natürlichen Zustandes therapeutische Wirkung hat.“

Quelle: Seite 25

Da das Buch ein Fachbuch für Therapeuten ist, enthält es viele Fachbegriffe. Gleichwohl ist es für Laien gut lesbar, die sich in die Materie einarbeiten.

Eine mit Niacin behandelbare Krankheit, die ich noch gar nicht kannte, nennt sich ‚Pellagra‘. Eine andere, weit bekanntere Krankheit ist die Schizophrenie, die laut dem Buch interessanterweise durch Vitamin B3 Mangel entsteht und durch therapeutisch wirksame Mengen an Niacin behandelt werden kann:

„Der Hauptunterschied zwischen Pellagra und Schizophrenie besteht indes darin, dass Pellagra durch vollständige Unterernährung verursacht wird, die aus einer Ernährung mit Mais und ohne wichtige Nährstoffe resultiert, während Schizophrenie durch ein großes Defizit an Vitamin B3 entsteht, mit dem jedoch kein allgemeiner Nährstoffmangel einhergeht.“

Quelle: Seite 40

Mehrfach im Buch wird empfohlen, die Einnahme von Niacin mit Vitamin C zu kombinieren, ja davon sogar 3 mal so viel zu nehmen wie vom Vitamin B3. Ein besonderes Beispiel über eine mögliche Wirkung ist dieses Zitat:

„Der Mann von dem ich spreche war ein „korrekt diagnostizierter, völlig unheilbarer Schizophrener“ in einem staatlichen Krankenhaus. Natürlich wurde ihm Niacin, das dann auf ihn einen so großen Einfluss hatte, nicht dort verabreicht, denn die einzigen Vitamine, die es dort gab, stammten aus der zu süßen, verkochten, übermäßig verarbeiteten Krankenhauskost. Seine Eltern waren jedoch verzweifelt und zu allem entschlossen, sogar, eine Ernährungstherapie zu versuchen. Als ihr Sohn als zu aggressiv nach Haus entlassen wurde, gaben sie ihm daher 3000 mg Niacin und 10 000 mg Vitamin C. Das Ergebnis: Der überaktive Mann mit einer Neigung zur Schlaflosigkeit schlief nach der ersten Dosis achtzehn Stunden am Stück. Und als ob das nicht genug wäre, wurde er innerhalb weniger Tag ganz normal! Ich hatte ihn vor und nach der Therapie gesehen und in der Zwischenzeit mit den Eltern gesprochen. Es war eine erstaunliche Verbesserung.“

Quelle: Seite 170

Es mag zu simpel klingen, aber was ist, wenn es tatsächlich so simpel sein sollte? Im Buch steht diese ganz einfache Erklärung was Schizophrenie sei:

„Schizophrenie ist eine Abhängigkeit von Vitamin B3, die mit hoher oder sehr hoher Dosierung behandelt werden kann.
[…]
Wenn Ihr Patient an Skorbut leidet, geben sie ihm kein Niacin, sondern Ascorbinsäure. Wenn er an Schizophrenie leidet, geben Sie ihmm die richtige Dosis Vitamin B3!“

Quelle: Seite 178f.

Durch langanhaltenden physischen und psychischen Stress kann leicht ein Mangel oder gar eine Abhängigkeit von Vitaminen entstehen. Und da in den Industrieländern und in Großstädten das Leben sehr großem Stress ausgesetzt ist, bedarf es dort auch einer Niacinergänzung:

„Ungefähr 50 Prozent der Bevölkerung in den Industrieländern scheinen an Störungen oder Krankheiten zu leiden, die auf Niacin oder Niacinergänzung ansprechen.“

Quelle: Seite 175

Im übrigen kann Nikotinsäure (=Niacin) hergestellt werden durch Oxidation von dem Nikotin. Die beiden chemischen Formeln ähneln sich daher. Deshalb gibt es auch eine Empfehlung für Raucher, die den Glimmstengel los werden wollen:

„Nikotin kann als extrem toxisches Analogon von Niacin angesehen werden, daher ist es kein Wunder, dass die Niacineinnahme Rauchern hilft, ihre Sucht loszuwerden:“

Quelle: Seite 177

Darüber hinaus werden weitere Krankheiten angesprochen, bei denen Vitamin B3 ein wichtiger Baustein in der Therapie sei. Dazu gehört beispielsweise: Herzinfarkt, Arthritis, hohe Cholesterinwerte, Hyperaktivität, Alkoholismus, Krebs, Migräne, Nierenentzündung, Posttraumatische Belastungsstörungen, Viruserkrankungen und vieles mehr.

Eine Nebenwirkung ist vermutlich von vielen erwünscht:

„Niacin verlängert Ihr Leben und senkt die Sterblichkeitsrate bei Patienten nach einem Herzinfarkt.“
[…]
„der unverhoffte Schlüssel zur Langlebigkeit: Nikotinsäure.“

„Ich selbst sage meinen Patienten immer: dass die einzige Nebenwirkung der Niacintherapie ein längeres und besseres Leben ist“

Quelle: Seite 219 und 226

Einen persönlichen Kommentar mag ich noch dazu stellen: Schon länger prognostiziere ich, daß beim großen gesellschaftlichen Wandel (in dem wir alle uns mittlerweile befinden) viele Menschen verrückt werden. Wer sich über Jahrzehnte ein Leben aufgebaut hat, das plötzlich aus den Fugen gerät (Verlust vom Arbeitsplatz, Geldentwertung, Beziehungstrennung, etc.) erleidet kognitive Dissonanz. Dies kann zu erheblichem Stress führen, der wiederum zu erhöhtem Vitalstoffverbrauch führt, beispielsweise auch von Vitamin B3.

Sollten die Änderungen noch drastischer werden (Stromabschaltung, geschlossene Geschäfte, Unruhen, Krieg etc) wird der Stress vieler Menschen noch weit größer. Deshalb sehe ich es als passend an (neben vielem anderen) Niacin als Krisenvorsorge für sich und die Mitmenschen zu bevorraten. Mit nur 100 Gramm Pulver kommt man ja schon recht weit und die kosten beispielsweise bei diesem Anbieter nur 15,95 Euro plus Versand:
https://www.vitalundfitmit100.de/niacin-pulver-mit-flush-100g

Die bei gesundheitlichen Ratschlägen juristisch wichtigste Erklärung steht im Buch ganz zu Beginn auf Seite 3. Ich stelle sie ans Ende meines Blogartikels und schließe mich dieser Ausführung an:

„Die in diesem Buch enthaltenen Informationen sind das Ergebnis persönlicher Untersuchungen und Erfahrungen der Autoren. Das Buch, das Sie gerade lesen, kann eine Besprechung mit Ihrem Arzt oder anderem medizinischen Fachpersonal nicht ersetzen. Jeder Versuch, eine Krankheit zu diagnostizieren oder zu behandeln, sollte unter fachärztlicher Aufsicht erfolgen.“

Quelle: Seite 3

Und als Hinweis für mitlesende Therapeuten findet sich im Buch eine Empfehlung, sich mit Niacin intensiver zu beschäftigen:

„Denn um Niacin richtig zu verordnen, bedarf es medizinischen Wissens. Parsons erklärte: „Um Niacin zu verschreiben, muss der Facharzt es gut kennen.“ Über diese Kenntnisse verfügen heute nur wenige Ärzte. Und warum? Das medizinische Bildungssystem ignoriert seine Wirksamkeit, und die Werbung für konventionelle Medikamente ist irreführend.“

Quelle: Seite 223

Abschließend nenne ich noch einmal den Buchtitel und die Autoren:
„Niacin in der Behandlung“ von  Andrew W. Saul PH.D., Abram Hoffer M.D., PH.D., Harold D. Foster PH.D.

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