In der vergangenen Woche hatten wir mehrere Tage nacheinander starken Spätfrost, teils kälter als minus 4°C. Das hat viele neue Blätter und junge Triebe in Mitleidenschaft gezogen. Ich hoffe nun, daß all die betroffenen Pflanzen neu durchtreiben.
Allerdings braucht die Entwicklung neuer Triebe immer etwas Zeit und sofern Blüten betroffen sind, kann auch mal die ganze Ernte des Jahres ausfallen.
Insbesondere von Spätfrost gefährdet sind Jungpflanzen in den ersten Jahren nach dem Auspflanzen ins Freie. Dann kann man sie bei Frostgefahr nicht mehr ins Haus holen, sie haben sich nur wenig an den neuen Standort angepasst und sie sind generell noch empfindlicher als ältere Pflanzen.
Ein Freund schrieb mir:
“Aus dem Örtchen “Limone” oberhalb des Gardasees gibt es den noch heute gelebten Brauch, bei Frostgefahr unter den Zitronenbäumen kleine Feuer die ganze Nacht zu unterhalten. Zu diesem Zweck werden auf eigens erbauten Pergolen Schilfmatten über die Bäume gezogen und die Feuerhüter sind die “Alten”. Das ist eine sehr wichtige Aufgabe. Denn jeder Einwohner von Limone hat das Anrecht auf 1 Zitrone täglich!!!
Als Gewächshausheizung eignen sich die kleinen Heuballen vorzüglich. Dazu wässere ich diese für 6-8 Stunden in einem 200L Fass (untergetaucht, weil enormer Auftrieb) dann ablaufen lassen und anschließend ins Gewächshaus. Der ganze Boden wird bedeckt. Nach 2-3 Tagen habe ich eine Kerntemperatur von 50°-60°, die mindestens 4-6 Wochen anhält. Diese Kerntemperatur wirkt sich natürlich auch auf die Umgebung aus, sodaß ich im Gewächshaus mindestens 10°-18° habe.
Zitatende
Ob das auch im Freien funktioniert – keine Ahnung, wäre aber auf jeden Fall einen Versuch wert.”
Die biologische Variante der Kompostwärme hat die Eigenschaft bei sinkender Umgebungstemperatur auch weniger Wärme freizusetzen weil die Kompostmikroben auch ihre Betriebstemperatur brauchen. Wenn also bei minus 4 °C nass getränkte Heuballen unter einem Baum liegen, wohlgemerkt ohne Gewächshausdach darüber, dann wird nicht viel an Wärme von den Heuballen für den Baum zu spüren sein. Montiert man jedoch ein kleines Zelt nur über den Baum und die Heuballen, dann mag es die Nacht über gehen, aber sobald tagsüber die Sonne scheint wird es für den Baum schnell zu heiß. Und die kältesten Nächte hat es, wenn es keine Wolken hat. Und wenn die freie Sicht auf den Himmel gleich bleibt sind das die Tage an denen die Sonne stark scheint.
Es braucht also eine Lösung, die tags vor der Wärme der Sonne schützt und nachts genau die passende Wärme liefert.
Dazu habe ich eine technische Idee (auch wenn eine biologische mir lieber wäre).
In den Jungbaum wird ein “Selbstregulierendes Heizkabel” gehängt, Länge nach Bedarf, 1-2 Meter sollten genügen.
Hat es in direkter Nähe zum zu schützenden Baum eine Steckdose, kann man ein Heizkabel mit Thermostat wählen, beispielsweise so etwas:
https://www.amazon.de/Frostschutz-Heizleitung-Wasserleitung-Heizungsrohre-Heizleistung-223585/dp/B0055Y8UI0/
Schwieriger ist es, wenn man einen Baum abseits einer Steckdose schützen will.
Da nimmt man beispielsweise die Version “nur Heizkabel 12 Volt”, beispielsweise hier bei Amazon und ergänzt einen Schalter:
In die eine Ader der 12 Volt-Zuleitung fügt man noch einen “Bimetall-Thermoschalter” ein, der bei 0 bis 5 Grad einschaltet und bei 15 bis 20 Grad ausschaltet. Bezug beispielsweise hier:
Bimetall Thermoschalter, 0°C Schließen / 15°C Öffnen
Bimetall Thermoschalter, 5°C Schließen / 15°C Öffnen
Bimetall Thermoschalter, 5°C Schließen / 20°C Öffnen
Dieser Schalter sollte, abzweigend von der Zuleitung, ein so langes Kabel haben, daß der Themoschalter in der Mitte des Baumes, eventuell eher im unteren Drittel, positioniert ist. Ist er zu hoch, kann es im unteren Bereich Frostschäden geben, bevor der Schalter aktiv wird. Ist er zu tief, kann es im oberen Bereich Hitzeschäden geben.
Eingepackt wird der Baum dann komplett mit einem Pflanzensack, beispielsweise so einen bei Amazon.
Wichtig bei solch einem Sack ist die helle Farbe, damit beim Sonnenschein tagsüber keine Überhitzung entsteht.
Der Strombedarf ist, je nach Kälte, ein paar Amperestunden pro Nacht. Das kann bereit gestellt werden durch eine Autobatterie, gegebenenfalls ergänzt mit einem Solarpanel inkl. Solarregler.
Nachtrag vom 30.4.2024: Durch die Kommentare bzgl. Wasser als Frostschutz kam ich zu weiteren Ideen:
Statt einer Elektroheizung im Pflanzensack kann man auch möglichst viel Wasser in den Sack bringen, beispielsweise in Form von mit Wasser gefüllten Plastik-Getränkeflaschen. Da gibt es zB 2 Literflaschen (Cola etc). Man muss nur einen Weg finden diese Flaschen gut zu positionieren, denn sie wiegen ja einiges. Ein kleiner Busch oder eine Jungpflanze hat zumeist auch nur dünne und damit nicht tragfähige Äste. Man müsste also eine Halterung bauen (Bei einer Pflanze am Spalier kann man die Wasserflaschen ans Spalier hängen). Oder man nimmt keinen Pflanzensack sondern ein sogenanntes ‘Überwinterungszelt’, …
Bildquelle: https://www.mygardenhome.de/out/pictures/master/product/1/westmann_winterzelt_weiss_160x160x183cm_lifestyle_7.jpg
… das einen Bereich des Bodens mit abdeckt, was auch günstig ist als Frostschutz (Erdwärme…), und stellt mehrere Wasserflaschen auf den Erdboden innerhalb des Zeltes.
Wasser hat eine sehr hohe spezifische Wärmespeicherkapazität (Beton: 0,88 / Schamotte: 1 / Holz 1,7 / Wasser: 4,18 kJ/(kg·K))
Der Phasenübergang des Wasser von flüssig nach fest ist besonders interessant. Dieses Phänomen wird von sogenannten Latentwärmespeichern genutzt.
“Beim Erstarren bzw. Gefrieren von Wasser – dem Phasenübergang vom flüssigen Wasser zum festen Eis bei 0 °C – wird ungefähr so viel Wärme frei, wie zum Erwärmen derselben Menge Wasser von 0 °C auf 80 °C benötigt wird. Die spezifische Phasenumwandlungsenthalpie ist also im Vergleich zur spezifischen Wärmekapazität relativ hoch (für Wasser: Schmelzenthalpie 334 kJ/kg, spezifische Wärmekapazität ca. 4,19 kJ/(kg·K))”
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Latentw%C3%A4rmespeicher#Wasser
Im konkreten Beispiel: Man stellt in ein Überwinterungszelt 5 Flaschen zu je 2 Liter Wasser, (der bei größeren Zelten 5 Kanister je 20 Liter Wasser), dann hat man 334×10=3340 KJ (oder 334×100=33400 KJ) Wärme im Zelt gespeichert. Das ist die Energiemenge, die es braucht um 10 bzw. 100 Liter Wasser von null auf 80°C, also fast zum kochen, zu bringen. Und, das Wichtigste: Diese Wärme im Zelt kann nicht zu einer Überhitzung führen (im Unterschied zum Beheizen mit Feuer (Petroleum / Kerze etc), sondern verhindert nur ein Absinken unter den Gefrierpunkt.
Vergleichsberechnung: Friedhofslicht, 3 Tage Brenndauer, 190g bei ca. 40 KJ/g = 7600 KJ, also wird ca. doppelt so viel Wärme freigesetzt wie latent in 10 Liter Wasser enthalten ist. NUR, diese Wärme wird freigesetzt über die Dauer von 3×24 = 72 Stunden wobei die Spätfrostnächte maximal 6 Stunden pro Nacht frostig sind, also nur 18 von 72 Stunden! Also wird in 54 Stunden unnötig Brennstoff verbraucht und im schlimmsten Fall überhitzt am Tag das Zelt und die Pflanze… Es mag funktionieren, wenn man die Brenndauer jeden Morgen beendet und am Abend wieder neu anzündet (wenn man sonst nichts zu tun hat… / Hier einige Forumseinträge zum Thema).
Die von einem Friedhofslicht freigesetzten 7600 KJ, im Verlauf von 72 Stunden, ergibt 1900 KJ für die 18 Stunden, bzw. 633 KJ pro Nacht. Die 10 Liter Wasser bieten jedoch 3340 KJ in jeder Nacht, ohne Unterbrechung, insbesondere in den Zeiten des Spätfrostes, in denen Tags die Sonne scheint und das kalt gewordene Wasser in den Flaschen wieder mit Latentwärme auflädt.
Um einzelne Triebspitzen zu schützen kann man auch Wasser-Speicher aus Eiswürfelbeuteln machen:
Den Trieb zwischen zwei mit Wasser gefüllte Eiswürfelbeutel geben und beide Beutel mit ‘Klemmhaken’, ‘Klammerhaken’, ‘Mini-Kleiderhaken’ etc. an eingesteckten Bambusstangen befestigen und das Ganze dann mit Fließ umhüllen.
Denkbar wären auch aufblasbare Verpackungsfolien mit Wasser zu füllen, wie z.B. diese:
https://www.amazon.de/GSD-Brand-Luftpolsterfolie-zerbrechlichen-Gegenst%C3%A4nden/dp/B0CFGHYHLT/
https://www.amazon.de/Luftpolsterfolie-aufblasbares-Blasen-Weinflaschen-Schutz-zerbrechliches-Versandzubeh%C3%B6r/dp/B09V27BN6R/
https://www.amazon.de/verpackung-weinverpackung-luftpolster-weinflaschen-aufblasbare/dp/B0CC6162DJ/
Ein interessantes Experiment wäre auch die Verwendung von HT-Rohren, gefüllt mit Wasser. Ich gehe davon aus, daß 110er HT Rohre, Muffe unten, mit Muffenstopfen drin, gefüllt mit Wasser und oben offen, bei nächtlichem Spätfrost erstens nicht komplett durchfrieren und zweites, wenn, dann auch nicht reißen sondern Eis oben raus drücken. Mit drei solcher Rohre, je 2m lang, alle senkrecht zusammen gestellt und mit Naturbau-Gummi oder Schnur gebündelt UM den Mitteltrieb unseres Maulbeer-Jungbaumes herum, der ca. 2 Meter hoch ist (+ eingehüllt in Folie für Windschutz) hätte er wohl alle Triebe und Blätter lebend behalten, die jetzt schwarz sind.
Und abschließend noch eine Idee der gänzlich anderen Art:
Man kann die gefährdeten Jungbäume auch (spätestens) gegen Ende des Winters schattieren, also Vollschatten herstellen durch lichtdichte Planen, Bretter etc. Dann bekommt der Baum den Impuls auszutreiben erst später, im Idealfall erst nach den Eisheiligen…
Wichtig: Einjährige Gemüsepflanzen, die schon im Winter ausgesät wurden und als Jungpflanzen vor Spätfrost geschützt werden sollen, brauchen neben dem Frostschutz auch Licht! Da diese Pflanzen ja schon wachsen (sollen) gilt die Idee des Schattierens hier nicht!
Nachtrag, 7.5.2024
Pflanzen generell, oder Jungtriebe, die frostbeständig sind, sind dies meist, weil sie eine genügend hohe Menge an Mineralsalzen in ihren Zellen haben. Der Effekt, daß Schnee und Eis auf den Straßen mit Streusalz bekämpft wird ist damit zu erklären, daß die Zugabe von Salz in Wasser den Gefrierpunkt senkt. Das Salzwasser gefiert dann nicht mehr bei 0°C sondern beispielsweise bei -20°C. Da die Einlagerung von Mineralien in den Jungtrieb Zeit braucht sind die Jungtriebe des Frühlings noch nicht frostfest, die selben Triebe im Herbst des selben Jahres jedoch schon (je nach Pflanzenart). Es gibt langsam wachsende Pflanzen, beispielsweise die sibirische Zeder, deren Jungtriebe sind von Anfang an frostfest. Und es gibt sehr schnell wachsende Pflanzen, beispielsweise Kiwi, deren Jungtriebe sind sehr frostempfindlich.
Wenn man jedoch die Mineralienaufnahme fördert, beispielsweise direkt gesprüht auf die Blätter und Jungtriebe, müsste die Frostfestigkeit zunehmen.
Aus dieser Überlegung heraus habe ich mit Stefan Hügel Kontakt aufgenommen, der Autor des Buches “Mineralienwende”:
https://www.waldgartendorf.de/shop/artikel/die-mineralienwende/
Er erforscht mit seinem Team (unter anderem) ‘Nahrungsergänzung’ von Pflanzen über Blattsprays.
Hier seine Webseite zum Thema:
https://mineralienwende.de/projekte/mineralien-fuer-pflanzen/
Er antwortete auf meine Anfrage nach Frostschutz über Mineralien wie folgt:
Hallo Konstantin,
da hatte ich mal was gelesen. Es wurden mehrere Salze getestet wie Magnesiumsulfat, Kaliumphosphat etc. Wenn ich mich recht erinnere hatten alle Substanzen die Frosthärte im Vergleich zur Kontrolle erhöht. Also ja, funktioniert offenbar. Bei NaCl habe ich immer wieder gelesen, dass es die Zuckerkonzentration in der Pflanze erhöht, auch das dürfte die Frosttoleranz verbessern.
Am Folgetag ergänzte er:
Ich habe was gefunden:
https://journals.ashs.org/hortsci/view/journals/hortsci/59/4/article-p512.xmlhttps://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/01904167.2019.1659343
https://www.cabidigitallibrary.org/doi/full/10.5555/20220538277
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0304423821009742
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/01904167.2018.1510518
Die Idee von Frostschutz durch Besprühen mit Mineralien, bzw. Salzen, ist also zumindest in der Forschung schon bekannt.
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Dann ist mir noch eine weitere Idee gekommen, wie man Wasser in die Nähe der vor Frost zu schützenden Pflanzen bringen kann:
Mit Fahrradschläuchen, die mit Wasser gefüllt sind. Und, es gibt dies auch in Profiversion zu kaufen:
https://www.beckmann-kg.de/W%C3%A4rmespeicher-BETAnbsp%3bSOLAR
Ergänzung bei leichtem Frost (bis -2°): In der Wachau im Donautal nahe Wien gibt es zahlreiche kleine Aprikosengärten mit 10 – 100 Aprokosenbäumen. Bei Frostgefahr während der Blüte werden die Blüten solange mit Wasser “eingenebelt”, bis sich ein dünner Eisfilm über die Blüten gelegt hat. Das Eis isoliert und erhält die Blüten am Leben. Sobald es wärmer wird, taut das Eis ab und die Bienen können weiter ihr Werk fortsetzen. Diese (semi)biologische Methode ist schon so alt, solange es Schläuche und “Nebelspritzen” gibt. Und – es funktioniert!
Es gibt die Möglichkeit die zu schützenden stellen bei Frost mit Wasser zu besprühen, durchs erfrieren des Wassers wird nämlich warme freigesetzt:)
Ja, daß Besprengen mit Wasser ist eine altbekannte und bewährte Methode. Dabei bringt einerseits das Wasser selbst Wärme mit und beim Phasenübergang flüssig-fest wird sehr viel Umgebungskälte neutralisiert (das ist passender als “Freisetzung von Wärme”. Allerdings weiß ich nicht ob sehr empfindliche Pflanzen wie zB Kiwis damit geschützt werden können.
Und die größte Herausforderung: Es braucht Wasser in ausreichender Menge sowie ein Rohrsystem passende Sprühköpfe und Wasserdruck bzw. Pumptechnik. Für einzelne Pflanzen lohnt das nicht. Für flächige Großkulturen (zB Erdbeer) lohnt das.
Die Methode Wassernebel auf Blüten geht natürlich auch für eine einzelne Pflanze/Baum. Es gibt nach wie vor diese am Rücken tragbaren Baumspritzen (i.d.R für Chemikalien’verwendet) die nur nebeln. Also kein technischer Aufwand!
Der Druck wird mit einem seitlichen Handhebel erzeugt. Ist an sich sehr bequem. Abgesehen von 30 Kilo Wasser am Rücken …
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und abgesehen vom Aufwand, die ganze Nacht über herum zu laufen und durchgehend Wasser auf die schon vereisten Pflanzen zu sprühen!
Eine einmalige Eisschicht reicht nie und nimmer!
Viele Grüße
Konstantin
Ein Hallo an Alle,
Die Idee mit dem Heu gefällt mir schon, ob das letztendlich so funktioniert? Es ist jedenfalls ein Kraftaufwand.
Ich bin im Moment am Heu machen, alles mit dem Rechen, und es freut mich, denn das frische Heu ist superleicht und es raschelt so schön beim Heuwänden. Ich verwende das Heu zum Mulchen der Beete. Die Erde bleibt schön feucht und krümmelig. Ich packe das Heu in so 150 ltr. Bigpacks. Letzends hatten wir 8 Stück im Keller gelagert.
So wie die Wärmefeuer in Lemone, versucht man in den Weingärten die Kübel mit Feuer aufzustellen.
Die Walburgisnacht mit einem Walburgisfeuer, wie es seit dem 17. Jahrhundert aus Skandinavien überliefert ist, ist nur eine rituelle Handlung von den damaligen Magyaren, Priester oder Druiden umgedeutet wurde, um das dumme Volk zu überzeugen, dass das böse von den Hexen kommt, die Zaubern konnten, und alles verhexten. So glaubt man heute noch an die Hexenverbrennungen und feiert diesen alten Kult. Ich denke das wurde von den Priestern so genutz und gehandhabt um die alte Weisheit dieser wissenden Fames, Frauen, Weiber, wie sie so genannt wurden, mit der Verdrehung der Tatsachenlage, das Volk zu manipulieren um ihre Macht zu stützen und zu festigen und altes Wissen auszulöschen. Die Priester oder Magyaren hatten schon vor der christlichen Zeiterechnung ihr Unwesen betrieben. Mit List und Tücke …
Dabei hatten diese Feuer vielleicht eine ganz andere Bedeutung. Nämlich die Pflanzen vor den frostigen Tagen zu schützen.
Ich packe meine Pflanzen mit Heu ein, und in das kleine Gewächshaus stelle ich Tontopf und Kerze, beim Teelicht gebe ich noch eine Prise Salz auf das Wachs, es brennt viel länger.
Liebe Grüße
Erdling
Interessante Gedankengänge. Was mir zu einfällt:
Stroh/Heu kann beim Verrotten viel Wärme erzeugen. Viele Scheunen sind schon abgebrannt. Das Volumen sollte nicht zu groß werden, auch wenn im Winter die Gefahr nicht so groß ist wie zur Heuernte. In einem Gewächshaus wäre ich vorsichtig.
Wasserschläuche gefällt mir sehr gut, weil flexibel. Wasser dehnt sich beim gefrieren aus. Daher sind V-Förmige Behältnisse, wo Druck abgeleitet werden kann günstiger als ein Rohr. Diese würde ich für sehr gefährdet halten.
Im PK- Handbuch gibt es zwei Skizzen: “Diese Senke vergrößert Frost-Gefahr” und “Diese Senke verringert Frostgefahr” (Handbuch der Permakultur Gestaltung, deutsche Ausgabe 2010 auf S. 142 Abb 5.13). Zuerst irritierend, ist aber korrekt, wenn man sich mit Strahlungsenergieaustausch beschäftigt (Gute Gedankenübung).
Auskühlung in Frostnächten geschieht durch Strahlung in den Weltraum. Dem Weltraum wird eine Temperatur von ~3K zugeordnet. ( ~ -270°C) . Strahlungsaustausch steigt mit 4. Potenz der Temperaturdifferenz. Alle Gegenstände auf der Erde sind da weit angenehmer wie freie Sicht auf den Himmel. Ergo Alles was direkten Blick auf Himmel verringert reduziert die lokale Auskühlung (Plane, Dächle… Wand).
Kritisch sind vor allem die Morgenstunden, da die Auskühlung kontinuierlich erfolgt. Die Sprinkler-Anlagen werden oft nur in den Morgenstunden betrieben, vor allem wenn nicht vollautomatisch.
Der andere Aspekt ist das aufstauen von Kaltluft, die sich in Senken sammelt…. besser diese kann in eine Richtung abfließen, ohne große Hindernisse, daher auch die Halbhöhenlage begehrt. Nur nützt nichts wenn Luftabfluss blockiert. Und Luftmassen können auch festgehalten werden. … z.B. von Baumkronen… setzen sich erst dann in Bewegung wenn die Kräfte stärker werden.
Bsp: Die Segelflieger sprechen dann von der Ablösung einer Thermikblase, die bislang durch Zähigkeit festgehalten wurde, bis sie kräftig genug war
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Hallo Frieder, welches PK-Handbuch ist gemeint und auf welcher Seite finden sich die Zeichnungen?
Viele Grüße
Konstantin
Noch etwas , das mir eingefallen ist:
Unter den Bäumen das Gras mähen. Hohes Gras wirkt wie Kleidung auf der Erde und reduziert Abstrahlung des Bodens. Dieser kühlt dann zwar etwas mehr aus, bedeutet aber, die Pflanzen darüber bekommen mehr Strahlungswärme.