Übliche Dämmstoffe sind entweder flach und eher biegesteif (Styropor, Styrodur, Holzfaserplatten) oder sie sind in einer Richtung biegsam (Glas- und Mineralfaser Dämm-Matten). Sobald wie eine Kuppel, einen Dom zu dämmen haben, ist das mit diesen üblichen Dämmstoffen nicht oder nur sehr schwer zu machen.
Im Unterschied zum Iran oder der kalifornischen Wüste, wo die Earthbag-Bauweise her stammt, ist der Mitte Europas, oder gar nördlicher, eine Dämmung von grundlegender Wichtigkeit. Zwar gibt es Blockhausbauten aus massiven Holzstämmen oder verdübelte Holzplatten (Holz100 der Firma Thoma) und andere Varianten aus Massivholz, die keine zusätzliche Dämmung brauchen, weil Holz selbst einen eher guten Dämmwert hat. Dann gibt es Holzarten wie den Blauglockenbaum, der schnell wächst und leichtes Holz mit einem guten Dämmwert produziert.
Doch was machen wir bei Earthbag-Kuppeln und HyperAdobe-Bauwerken?
Insbesondere wenn das Kriterium die Feuerfestigkeit ist?
Mir fallen spontan zwei Dämmstoffe ein, die passend erscheinen:
+ Schaumglaschotter
+ Schaumbeton
Schaumglasschotter ist aufgeschäumtes Glas, es wirkt ähnlich Bimsstein, hier ein paar Bilder der Herstellung:
https://www.konstantin-kirsch.de/2011/09/besuch-bei-der-firma-ecoglas.html
und es wiegt nur 100 bis 160 kg / m³!
Man kann beispielsweise eine 2-schalige Kuppel bauen: Zuerst eine Kuppel bei der die Säcke/Röhren mit sandigem Lehm gefüllt werden und außen herum kommt eine 2. Hülle aus Geweberöhren, gefüllt mit Schaumglas, leicht verdichtet. Und ganz außen kommt dann der wetterfeste Putz.
Das andere geeignete Material ist Schaumbeton, Gewicht meist 300 bis 400 kg / m³, kann jedoch auch schwerer und leichter hergestellt werden.
Dazu verweise ich auf ein paar Videos:
Infotag Schaumbeton Teil 1
Infotag Schaumbeton Teil 2
Infotag Schaumbeton Teil 3
Infotag Schaumbeton Teil 4
Lieferant von Schaummittel und Aufschäumwerkzeuge:
https://www.moertelshop.com/search/?qs=schaum
Wenn man Bilder sehen will, was für Häuser, Dome, Kuppeln mit Schaumbeton möglich sind, der mache eine Websuche mit den Begriffen „aircrete dome“. Man findet dann beispielsweise diesen Film:
Building Amazing Dome Homes with Aircrete – A Beginner Friendly & Cost Effective Material
Die im Film gezeigte Bauweise, einzelne Steine zu gießen und diese dann zur Kuppel zu vermauern, gefällt mir nicht so sehr.
Ich stelle mir eher vor, daß man einen doppelschaligen Dom in HyperAdobe-Bauweise baut und alle 50 cm Wandhöhe den Hohlraum zwischen den 2 Kuppeln mit Schaumbeton ausfüllt. Die Wand wird dann zwar dicker, aber auch stabiler. Ich gehe davon aus, daß man so auch mit der mittleren Größe in unserem Shop, Raschelröhre 23cm, Dome mit bis zu 6 Meter Durchmesser bauen kann, also doppelschalig, mit vielleicht 20-30 cm Abstand gebaut wird und dieser Hohlraum der Doppelwand mit Schaumbeton ausgegossen wird. Selbstverständlich kann man auch 1/3 Schaumbeton und 2/3 Schaumglasschotter mischen und das Gemenge in den Hohlraum füllen und hart werden lassen. Und wenn man dann das Ganze mit wasserdichter EPDM-Plane abdeckt und Erde auffüllt und den Hügel bepflanzt kommt man zu einem gemütlich trockenen und und leicht zu beheizenden Hobbiithaus…
Diffusionsoffen werden die Wände mit den GFK-Aussenschalen wohl leider nicht sein. Hier ist ein Punkt wo man in humiden Klimaten wohl hinschauen muss.