Leben und Sterben des Eschenhauses

Im Jahr 1993 pflanzte ich aus 1350 Eschen einen Grundriss mit 5 Räumen, mein Eschenhaus. Ich habe hier im Blog schon seit längerem davon berichtet, beispielsweise im April 2007: https://www.konstantin-kirsch.de/2007/04/das-eschenhaus-bekommt-viel-pflege.html

Im Oktober 2007 kamen Architektur-Studenten der Uni Stuttgart zu Besuch: https://www.konstantin-kirsch.de/2007/10/baubotaniker-zu-besuch.html

Einer der Studenten, Ferdinand Ludwig, wurde Professor für lebende Architektur an der TU München und schickte im Juni 2019 eine Gruppe seiner Studenten zu mir um eines der von mir gepflanzten lebenden Strukturen zu dokumentieren:
https://www.konstantin-kirsch.de/2019/06/studenten-der-tu-muenchen-im-eschenhaus.html

Sie entschieden sich eines der fünf Zimmer des Eschenhauses zu dokumentieren und als Modell nachzubauen.

Im August 2019 wurde ich als Gastkritiker in die TU München eingeladen. Dort konnte ich das entstandene Modell kennenlernen, durfte der Präsentation lauschen und habe anschließend meine Gedanken dazu mitgeteilt:
https://www.konstantin-kirsch.de/2019/08/zu-besuch-in-der-tu-muenchen.html

Jetzt, etwas über 5 Jahre später, ist ein zwischenzeitlich abgestorbener Wandteil, genau des Raumes der dokumentiert wurde, dabei umzustürzen.

Im folgenden Bild in rot umrahmt sieht man den um 45° geneigten toten Wandbereich. Im hellgrünen Kreis rechts im Bild sieht man einen besonders vitalen Bereich dem Eschenhauses bei dem schon einige Löcher im Flechtwerk zugewachsen sind. Hier sieht es so aus als ob in wenigen Jahren ein ganzer Quadratmeter Wandfläche, wohlgemerkt lebend, entstanden sein wird:

Nun geht es noch darum den Weg zu finden, wie man lebende Häuser so pflanzt und pflegt, so daß alle Wand und Dachbereiche langfristig vital bleiben.

1 Gedanke zu „Leben und Sterben des Eschenhauses“

  1. Interessante Aufgabe. Auch wenn Esche inzwischen als anfällige Art gilt. Da die Pflanzengesundheit vorallem von den Wurzeln anbhängt würde sich anbieten hier die Bodenverhältnisse zwischen gesund und krank intensiv zu untersuchen, sowohl biologisch, chemisch und physikalisch.
    Wobei es auch dem natürlichen Gang der Dinge entspricht, daß in solchen Reinbeständen viele kleine Bäume starten, und diese immer weiter ausdünnen, bis ein Hallenurwald mit wenigen Baumriesen pro Fläche übrig bleibt.

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