TLUD Holzvergaserofen im Test

Über den Verein Native Power e.V. bekam ich einen Holzvergaserofen. Seit vielen Jahren habe ich immer wieder von dieser Art an Öfen gehört, gelesen und auch Selbstbauvarianten kennengelernt. Diese Öfen verbrennen das Holz sehr effizient über Verschwelung des Holzes (Pyrolyse). Das austretende Holzgas verbrennt sehr sauber, praktisch geruchsfrei und es entsteht als Abfall wertvolle Kohle. Diese Biokohle kann zur Förderung des Bodenlebens (Stichwort Terra Preta) Anwendung finden.

Es gibt ein (englischsprachiges) Buch zum Thema in freiem Download 2. Auflage 2014 (pdf-Datei, 5,4 MB).
Die Datei kann über diesen Link geladen werden:
https://energypedia.info/images/0/05/Micro_Gasification_2.0_Cooking_with_gas_from_dry_biomass.pdf

Man kann auch gedruckte Ausgaben dieses Buches kostenfrei bestellen bei:     poststelle@bmz.bund.de

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Als Brennstoff habe ich Holzpellets der Firma JUWI genommen. Das Anzünden war zunächst schwierig. Ein Anzündwürfel hat nicht gereicht. Mit ein paar Tropfen Kerzenwachs ging es dann sehr gut:

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In einem weiteren Versuch wurde Brennspiritus als Starthilfe getestet. Dies funktioniert sehr gut. Ein Schnapsglas gefüllt mit Spiritus, ausgeleert, gleichmäßig über die Pellets und sie brennen gut an.

Der TLUD Kocher von Native Power hat auf der Brennkammer einen Flammenkonzentrator. Beides wird unter ein Dreibein gestellt auf dem ein Topf Platz findet:

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Sehr schön: Die Flamme brennt sehr sauber. Es ist nichts an Rauch zu sehen oder zu riechen!

Ein Bild von oben:
(Das Bild ist etwas unscharf weil über dem Ofen ein sehr heißer Luftstrom ist aus dem ich schnell die Kamera wieder entfernt habe)

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Meine Frage ist wie schnell kann dieser Ofen einen Liter Wasser zum Kochen bringen:

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Es dauerte genau 9 Minuten:
(Der Deckel wurde erst nach dem Aufkochen abgenommen)

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Was mir jedoch nicht gefällt ist die Tatsache, dass die Flammen um den Topf herum gegangen sind und der Topfboden stark verrußt ist. Ausserdem war während des Kochens ein deutlicher Geruch von nicht verbranntem Holzgas zu riechen:

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Es war ganz schön aufwändig den Topf wieder einigermaßen sauber zu bekommen:

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Damit die Flamme Zeit und Raum hat um vollständig auszubrennen habe ich ein 50cm langes Edelstahl Ofenrohr auf den Kocher montiert:

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Bis zum Kochen von 1 Lieter Wasser hat es diesmal 12 Minuten gedauert. Es gab keinerlei störende Gerüche und der Topfboden blieb sauber!

Die Flammen sind deutlich kürzer als 50 cm. Ich schätze, dass eine Rohrlänge von 35 cm ideal wäre. Handelsüblich sind 25cm Rohre. Damit werde ich demnächst weitere Experimente machen. Man könnte auch ein 25 cm Rohr fest montieren und, je nach Flammenlänge (je nach Brennstoff) ein weiteres 25cm Rohr oben drauf stecken.

Eine Füllung von 2 kg Pellets brannte 1,5 Stunden und hinterließ 500 Gramm Kohle sowie eine verschwindend geringe Menge an Asche:

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Diese Kohlestückchen lassen sich leicht von Hand zerdrücken (was man aber nicht tun muss). Sie erscheinen mir ideal um sie im Gemüsegarten unter die Erde zu mischen. Im Internet findet man dazu unter dem Stichwort „Terra Preta“ viele Hinweise. Da ich schon mal versuchte größere Holzkohlestücke klein zu hacken hatte ich aufgegeben Kohle im Gartenbau zu benutzen. Mit dem TLUD Holzvergaserofen komme ich jetzt ganz leicht an perfekt geeignete Kohle. Weitere Experimente, auch mit anderen Brennstoffen, folgen.

Nachtrag: der Ofen heißt jetzt „Merlin-Holzvergaserofen“
Bezug des „Merlin“ über Native-Power: https://native-power.de/kontakt/

5 Gedanken zu „TLUD Holzvergaserofen im Test“

  1. Hallo Dirk,
    danke für Lob und Rückfrage: Bei Facebook bin ich nicht. Ich habe aber einen email Verteiler, da habe ich Deine Adresse nun eingetragen.
    Viele Grüße
    Konstantin

  2. „Was mir jedoch nicht gefällt ist die Tatsache, dass die Flammen um den Topf herum gegangen sind und der Topfboden stark verrußt ist“.
    *Lach*, das habe ich, ehemals glühender Verfechter der TLUD-Öfchen, auch schon gemerkt. O-Ton von meiner Homepage auf der Unterseite http://24945k410.40.mydo.space/hannes-birnbacher.de/interessen/outdoor/outdoor-stove.html:
    „Sie brauchen zuhause eine komplette Parallel-Küche, wenn Sie nicht ihr übliches Kochgeschirr und vor allem Handtücher unrettbar mit zäh haftendem Holzruß verderben wollen“. Es gibt dort noch einige weitere Kritikpunkte. Wer auch immer sich die faszinierende Technik der Holzvergasung zunutze machen will, muss sie lösen.
    Dennoch, Bauanleitungen, viele Tipps und ein Ausblick in Richtung auf die „großen Brüder“ Rocket-Stove ist ebenfalls dort zu finden (http://24945k410.40.mydo.space/hannes-birnbacher.de/interessen/outdoor/woodgas-stove.html).

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