Über die Firma Manufactum lernte ich ein papiergeführtes System kennen den Stammbaum der Ahnen, der Nachfahren und der Verwandtschaft zu dokumentieren. Im November 2013 habe ich schon mal hier im Blog darauf verwiesen.
Bei der Bezifferung der Vorfahren haben die Entwickler von Manufactum einen sehr wertvollen Gedankengang entwickelt: Statt wie üblich von einem einzelnen Probanden auszugehen und von diesem aus den Stammbaum zu entwickeln sind sie von einem zentralen Probanden-Paar ausgegangen. Dies unterscheidet die Systematik von Manufactum grundsätzlich von praktisch allen anderen Darstellungssystemen. Siehe: http://wiki-de.genealogy.net/Bezifferung_Gesamtverwandtschaft
Das System von Manufactum sieht so aus:
Dabei haben beide Menschen des Probandenpaares die Zahl 1, die Frau hat zusätzlich noch das Libra Zeichen.
(siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Pfund)
Als System sieht das dann so aus:
Die Eltern des Mannes haben die Zahlen 2 (Vater) und 3 (Mutter).
Die Eltern der Frau die gleichen Zahlen 2 und 3, jedoch ergänzt mit dem Libra Zeichen.
Auf dies Weise kann man erkennen ob ein Vorfahre aus dem Zweig des Vaters oder der Mutter stammt.
Die Nachfahren vom Probandenpaar werden nummeriert, in dem das erste Kind die Zahl 1.1 bekommt, das zweite Kind die Zahl 1.2.
Ein Mensch mit gerader Zahl ist immer ein Mann. Der Vater hat immer die doppelte Zahl wie der Sohn.
Trotz aller Begeisterung für das System von Manufactum bin ich an einer Stelle jedoch unzufrieden.
Ich habe ein Problem bekommen wenn ich beispielsweise Geschwister sowie Onkel und Tanten nummerieren wollte. Beispielsweise der Bruder des Probanden. Dieser ist 2. Sohn vom Vater (Nr. 2) sowie 2. Sohn der Mutter (Nr.3). Bekommt er jetzt die Zahl 2.2 oder 3.2?
Der geniale Gedanke, dass man mit einem Probanden-Paar startet in dem beide die gleiche Zahl haben wird leider nicht fortgeführt bei den anderen Paaren. Dadurch entsteht Verwirrung.
So habe ich die anderen Bezifferungssystem geprüft (siehe obiger Link) und leider verworfen weil sie die Bedeutung der Pärchen nicht fördern. Als Ergebnis meiner Überlegungen habe ich ein neues System entwickelt:
Meine Entwicklung hat innerhalb jeden Pärchens immer die gleiche Zahl. Beim Mann ergänzt mit dem Buchstaben m (für männlich), bei der Frau ergänzt mit dem Buchstaben “w” für weiblich. So ergibt sich eine Gleichberechtigung der Darstellung: Jedes Geschlecht hat eine Zahl und einen Buchstaben. Die Buchstaben m + w sind praktisch identisch, nur umgedreht.
Da man an Hand der Zahl nicht mehr erkennen kann ob man einen Mann oder einen Frau vor sich hat ist diese Ergänzung mit m + w sehr hilfreich.
Der Vater des Sohnes hat weiterhin die doppelte Zahl (2m / 4m / 8m sowie auch 3m / 6m / 12m usw).
Pärchen mit geraden Zahlen haben einen Sohn hervorgebracht, der innerhalb dieses Stammbaums von Bedeutung ist.
Pärchen mit ungeraden Zahlen haben den Stammbaum mit einer Tochter bereichert.
Der jüngere Bruder von 1m bekommt nun ganz eindeutig die Nummer 2.2 (zweites Kind von 2m+2w)
Die Ältere Schwester von 1w bekommt nun ganz eindeutig die Nummer 3.1 (erstes Kind von 3m+3w)
Da dieses System den Fokus auf die Pärchen lenkt und die Zahlen einen Hinweis geben ob es Sohn oder Tochter waren die dieses Pärchen in diesem Stammbaum eingebracht haben sehe ich in diesem System einen Ansatz die Bedeutung der Pärchenbildung hervorzuheben (Ohne Pärchen keine Kinder und ohne Kinder kein Stammbaum).