Stromausfall in Köpenick

Seit gestern Mittag gibt es in Berlin-Köpenick einen Stromausfall, der (laut Presse) ca. 30.000 Menschen betrifft. Kam dieser Stromausfall mit Ankündigung? Kann ich mir nicht vorstellen. Es soll durch Baumaßnahmen entstanden sein.

Passenderweise bekam ich vom Wehrführer der hiesigen Feuerwehr (in der ich aktiver Feuerwehrmann bin) vor ein paar Tagen folgenden Hinweis: “… ein längerer Stromausfall (ab 3 Min.) ist wie eine Einsatzalarmierung zu sehen. D. h., es ist sich zum Gerätehaus zu begeben …”

Nun, die Sirene hängt am Stromnetz: Kein Strom, keine Sirene… Folglich ist diese Aufforderung richtig, bei Stromausfall gehen die aktiven Feuerwehrleute zum Gerätehaus um dort über Funk zu erfahren, ob etwas zu tun sei.

Das Funkgerät im Feuerwehrauto läuft mit der Bordbatterie. Doch was ist mit dem Funkgerät der Leitstelle? Was ist mit der Stromversorgung der Funkmasten? Ich bin mir nicht sicher, ob die Feuerwehr eine Kommunikation aufrechterhalten kann, wenn denn großflächig der Strom ausfällt.

Im übrigen habe ich beim Wehrführer nachgefragt, warum er diesen Hinweis an die Aktiven gesendet hat, ob es beispielsweise eine akute Sorge um das Stromnetz gäbe. Immerhin gab es in den vergangenen Wochen historische Tiefst und Höchststände der Netzfrequenz: 10. und 24. Januar 2019:
http://www.netzfrequenzmessung.de/aktuelles.htm
https://www.netzfrequenz.info/

Er meinte, es sei eine Regelung, die schon länger gelte, er wolle dies einfach mal in Erinnerung rufen, ihm sei keine allgemeine Gefahrenlage bekannt.

Nun, der Feuerwehr in Köpenick war womöglich auch keine allgemeine Gefahrenlage bekannt und trotzdem war der Strom plötzlich weg….

Der Informatiker Hadmut Danisch hat dieses Ereignis witzig kommentiert:

http://www.danisch.de/blog/2019/02/19/stromausfall-in-koepenick/#more-27525

“Sobald Polizei und Feuerwehr auf Elektroauto umgestellt sind, geht dann auch nichts mehr.”
“Die Krankenhäuser sind auf Notstrom. Die Intensivstationen sind noch versorgt, aber Operationen mussten beendet werden und Wasser haben sie auch nur im Notbetrieb. Und das auch nur, weil sie Notstromdiesel haben.

Auch Notstromdiesel werden über kurz oder lang grüner Politik zum Opfer fallen.

Es wird nicht mehr lange dauern, und man wird sie ersetzen. Man wird dann auf elektrisch betriebene Notstromgeneratoren umstellen. Klimaneutral. Ökologisch sauber. Erneuerbare Energie.”

Bei seiner Formulierung “elektrisch betriebene Notstromgeneratoren” konnte ich mich vor Lachen fast nicht mehr halten. Man könnte auch mal fragen ob denn Notstrom-Diesel auch auf Feinstaub und Stickoxide getestet sind und ob sie im Katastrophenfall überhaupt benutzt werden dürfen…

1 Gedanke zu „Stromausfall in Köpenick“

  1. “Elektrisch betriebene Notstromgeneratoren”
    … das ist ja drollig!
    In meiner Heimatstadt war vor etwa einem Jahr ein Stromausfall für ca. 12 Stunden, da ging dann bei meinen Eltern die Gas-Heizung nicht mehr (Genossenschaftswohnung)
    Da bin ich froh, daß ich “wie im Mittelalter” mit Holz heize.

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