Nun wird immer sichtbarer, was ich seit Jahren kommen sehe:
Das Interesse der Menschheit an Klimaschutz wird gelenkt in Richtung Förderung der Atomkraftwerke.
Im Januar 2009, also vor über zehn Jahren, schrieb ich hier im Blog:
“Ich bin mal gespannt ob die Atomlobby es weiterhin schafft bei diesen kalten Temperaturen ihre Atomkraftwerke zu bewerben mit der Angstmacherei der Klimaerwärmung.”
Vor drei Monaten, im März 2019, schrieb ich etwas ausführlicher dazu:
“Seit Jahren ist meine Prognose, daß der ganze Hype um „regenerative Energien“ inklusive Waldabholzungen für Vogelschreddern, nur gemacht wird um in ein paar Jahren sagen zu können:„Schaut her, wir haben es versucht so gut wir konnten, und es hat doch nichts gebracht, also müssen wir wieder zur Atomkraft zurückkehren“
Und nun finden sich beispielsweise folgende Artikel:
4.6.2019 Frankfurter Rundschau
https://www.fr.de/wirtschaft/atom-hilft-laengere-laufzeit-akw-klimaziele-erreichen-12344266.html
Atom statt Kohle – hilft eine längere Laufzeit für AKW, die Klimaziele zu erreichen?
“Wir haben relativ umweltfreundliche Gaskraftwerke und auch die Rückkehr zur Atomkraft muss eine Option sein.”
„Um das Thema Kernenergie und Klimawandel kommen die Grünen nicht herum“, sagt Vereinsvorsitzender Rainer Klute. „Denn es bleibt ja der unabweisbare Fakt, dass Kernenergie maximale Strommengen bei minimalen CO2-Emissionen liefert.“ […]
„Ich weiß nicht, wie die Grünen ihrer klimabesorgten jungen Wählerschaft den Widerspruch erklären wollen, zum einen gegen Kernkraft zu sein, zum anderen das wirksamste Mittel zur Reduzierung der CO2-Emissionen von vornherein auszuschließen“, stichelt Klute.
“Kommt Atomstrom zurück, um das Klima zu retten?”
Vermutlich wird es in den kommenden Tagen und Wochen noch weit mehr solcher Artikel geben.
Begründet wird alles mit dem Thema “CO2”, als ob dies der einzige Faktor sei, der das Klima beeinflusst.
Man könnte extreme Mengen Kohlenstoff im Boden binden, wenn man auf allen Anbauflächen den Humusgehalt nur um 1% anhebt. Das ginge durch weniger Umpflügen (Bodenwenden zerstört Humus), mehr Yeomans-Pflügen (Ritzen statt Wenden), kein Kunstdünger, keine Biozide und vieles mehr. Der Ansatz Kunstdünger weg zu lassen ist besonders interessant, weil dessen Herstellung sehr viel Strom braucht.
Es wäre also sehr viel sehr leicht machbar um CO2 in den Lebenskreislauf des Bodens einzubinden (wenn man denn am CO2 ansetzen will).
Zu behaupten, das Atomkraftwerke CO2 neutral sind ist jedoch grundlegend falsch. Diese Anlagen müssen erst einmal gebaut werden und später wieder entsorgt werden. Auch der Betrieb eines AKW produziert CO2, und wenn es nur die Fahrzeuge der Mitarbeiter sind.
Jedoch wirkt ein AKW grundsätzlich auf das Klima ein: Es verändert die Ionisierung der Atmosphäre durch Freisetzung radioaktiver Gase, beispielsweise Krypton 85:
“Krypton erhöht die natürliche, strahlenbedingte Ionisation der Luft über den Weltmeeren. Dadurch verändern sich die elektrischen Verhältnisse der Erdatmosphäre, was eine wesentliche Bedrohung des Wettergeschehens und Klimas darstellt.” (Roland Kollert, BUND)
Meines Erachtens der wichtigste und gleichzeitig so gut wie nie in den Medien mitgeteilte Fakt:
AKW heizen den Planeten auf durch Freisetzung von Wärme!
Es klingt banal, aber es kann nicht anders sein. Atomkraftwerke setzen Wärme frei, quasi aus dem Nichts. Sie vernichten ein wenig Materie. Es fehlt die zugehörige Kühlung bei der Entstehung des Brennstoffs (z.B. Wald kühlt bei der Herstellung von Brennholz).
Im Blogeintrag vom 20. März habe ich dazu schon ausführlicher geschrieben.
Atomkraft ist also kein Klimaretter sondern ein Klimakiller. Das war es schon immer und wird es systembedingt auch immer sein.
Der meines Erachtens einzige nachhaltige Klimaschutz gelingt nur mit Pflanzen, insbesondere mit Bäumen. Damit kann man ganz praktisch ein Paradies auf Erden entstehen lassen.